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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Kapitel 1
    »Ich kann das nicht«, sagte Ash. Er hatte einen Dämonenfürsten vernichtet. Er hatte sich einem unsterblichen Magier in den Weg gestellt. Er hatte die Welt gerettet. Streng genommen sollte er vor rein gar nichts Angst haben. Doch nun ergriff ihn die Furcht mit eisigen Fingern und krallte sich in seiner Brust fest. »Das ist Selbstmord.«
    »Hab dich nicht so, Ash«, sagte Akbar. »Jetzt oder nie.«
    Josh stimmte halblaut zu.
    »Na schön. Ich mach’s.« Falls er nicht vorher an Herzversagen starb. »Wie sehe ich aus?«
    Akbar verzog das Gesicht. »Ehrlich? Als wär dir schlecht.«
    »Stimmt«, fügte Josh hinzu. »Total grün im Gesicht.«
    »Ihr seid echt ’ne Wahnsinnshilfe«, fuhr Ash sie an. Seine Freunde sollten ihm den Rücken stärken und nicht sein Grab schaufeln! Er schluckte und wartete, bis seine Knie zu zittern aufhörten. »Ich zieh das durch. Jetzt.«
    Akbar schob sich sein langes strähniges Haar aus dem Gesicht. »Lass dir Zeit«, sagte er.
    Josh schenkte Ash nur ein spöttisches Grinsen. Gemeinsam mit Sean, der gerade irgendwo im Naturwissenschafts-Flügel steckte und sich ein paar Bonuspunkte verdiente, bildeten sie zu viert die Nerd-Fraktion: die cleversten, fleißigsten, sozial unfähigsten und körperlich ungeschicktesten Schüler, die durch die heiligen Hallen der West Dulwich High wandelten.
    Josh rempelte Ash leicht an. »Jetzt mach endlich.«
    »Alles klar. Sofort«, murmelte Ash. »Ich bin schon weg.«
    Er blickte sich in der großen, überfüllten Schulcafeteria um.
    Welches ist der längste Weg der Welt?
    Der zwischen dir und deinem sehnlichsten Wunsch.
    Gemma saß bei ihren Freunden. Sie lachte gerade über etwas, das Anne gesagt hatte. Ash beobachtete gebannt, wie sie ihr goldenes Haar aus der Stirn strich. Bildete er sich das nur ein oder glänzte es heute besonders kräftig?
    »Mann, Ash«, murrte Josh. »Du seufzt schon wieder.«
    »Ich bitte sie nicht wirklich um eine Verabredung. Das ist euch schon klar, oder?« Ash nippte noch einmal an seinem Wasser. Wie konnte sein Hals nur so trocken sein? »Ich frage sie nur, ob sie heute Abend schon was vorhat.«
    »Nah. Das klingt kein bisschen nach ’ner Verabredung«, meinte Josh.
    »Mir ist zu Ohren gekommen, dass sie und Jack nicht mehr zusammen sind. Jamies beste Freundin hat es vom Freund ihrer Schwester erfahren«, fügte Akbar hinzu.
    »Dann stimmt es also. Das Traumpaar hat Schluss gemacht.« Josh beugte sich ein Stück vor und schaute sich hastig in der Cafeteria um. »Also, wenn du sie um ein Date bitten willst – was du natürlich nicht vorhast –, dann wäre jetzt die perfekte Gelegenheit … oder eben die schlechteste, weil du sie ja gar nicht fragen willst.«
    »Was soll’s.« Ash stand auf. Die Metallbeine seines Stuhls quietschten über den Boden. Komisch, wie so etwas Normales wie zum Beispiel laufen, urplötzlich so schwierig werden konnte. Linker Fuß, rechter Fuß, bloß nicht stolpern oder gegen einen Tisch rennen. Warum standen hier eigentlich so viele Tische im Weg? Und Stühle? Und Menschen? Er würde es nie bis zu ihr schaffen!
    Oh Gott, sie hat mich gesehen!
    Cool bleiben. Denk dran, wer du bist.
    Ash Mistry. Ewiger Krieger. Die Dämonen der Hölle machen sich vor Angst ins Höschen, wenn sie deinen Namen hören.
    Gemma unterhielt sich noch immer mit Anne, doch jetzt hatte sie den Kopf leicht zur Seite geneigt und blickte ihn an. Sie lachte leise. Warum lachte sie? Hatte Anne etwas Witziges gesagt oder lag es an ihm? Selbst aus dieser Entfernung konnte Ash deutlich die hellen Funken in Gemmas haselnussbraunen Augen sehen. Sie hatte unglaubliche Augen, manchmal grau, manchmal grün, manchmal braun. Unglaubliche Augen …
    Aber warum schaut sie mich so komisch an?
    Oh nein, hängt mir vielleicht Rotz aus der Nase? Steht mein Hosenstall offen?
    Hätte er nur beides noch einmal überprüft. Aber sicher hätte ihn einer seiner Kumpels darauf aufmerksam gemacht, oder?
    Nein! Diese Schleimscheißer! Wetten, dass sie sich gerade darüber schlapp lachten, während er mit einem Popel im Gesicht zu seiner Angebeteten marschierte? Oder schlimmer noch: während seine Dr.   Who -Boxershorts aus seiner Hose lugte. Vielleicht könnte er in Richtung Flur abbiegen und noch schnell eine Ganzkörperuntersuchung vornehmen, bevor er …
    »Hi, Ash«, sagte Gemma.
    »Äh, hi, Gemma.«
    Der gesamte Tisch verstummte. Sämtliche Freunde Gemmas hörten auf zu essen, zu tratschen oder SMS zu schreiben und richteten all

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