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1733 - Projekt Sonnenschild

Titel: 1733 - Projekt Sonnenschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab eine Meldung an die Schiffe ab.
    „Hier Saedelaere! In die Kristall-Ayindi kommt anscheinend Leben.
    Sie bewegen sich auf merkwürdige, fast verschwommene Art. Jeder Teil ihres Körpers anders, als handle es sich um eigenständige Wesen."
    „Hier Rhodan", kam die Antwort. „Wir machen diese Beobachtungen auch. Zurück in die Rochen!"
    Alaska wollte den Zwillingen ein Zeichen machen, aber mitten in der Bewegung hielt er inne. Die Kristallwände um sie herum schienen sich aufzulösen. Die Schwärze des Alls breitete sich aus...
    Dann sahen sie die siebzehn Sonnen an Positionen, die nie und nimmer mit der Wirklichkeit übereinstimmen konnten. Und sie sahen die langgestreckten Schiffe der Ayindi, unüberschaubar an der Zahl und in dichten Pulks.
    „Avanatas Geisterarmada", entfuhr es Alaska.
     
    8.
     
    Die Falle ist aufgebaut, die Neugier geweckt. Erste Überlegungen werden angestellt, welche Ehrungen Avanata nach ihrer Rückkehr in die Heimat zuteil werden sollen.
    Eines steht mit Sicherheit fest: Nach der Erprobung des Sonnenschildes und der Vernichtung der abrusischen Horden wird Avanata für alle Zeiten und Ewigkeiten die bedeutendste Kämpferin unseres Volkes sein.
    (Aus Leviganos Hymnen der letzten fünfzig Flugjahre) Sechshundert Lichtjahre betrug die Distanz inzwischen, und Avanata blickte den Horden der Abruse mit Gleichmut entgegen. Mochten sie immerhin kommen. Den Weg durch den Überraum konnten sie ihnen nicht verwehren.
    „Nicht wahr, wir haben euch keinen Gefallen getan, indem wir alle diese Sonnen hier an einem einzigen Fleck konzentrierten und die Planeten gleich mit?" fragte sie, ohne daß jemand sie hörte. „Dadurch erschweren wir euch die Ausbreitung der tödlichen Strahlung. Euch scheint es nicht zu stören. Wie aber verhält sich die Abruse?"
    Natürlich erwartete Avanata keine Antwort; sie verzichtete auch darauf, den Kristallschiffen eine Botschaft durch den Überraum zu senden. Sie bezweifelte, daß die Wesen in den todbringenden Schiffen die Sprache Aylos verstanden. Vielleicht besaßen sie ja nicht einmal Möglichkeiten, totes Gestein von lebender Materie zu unterscheiden.
    Oder die Schiffe hatten gar keine Besatzung und verfügten über eine Art gemeinsame Kristallintelligenz; nach dem Prinzip: „je mehr Schiffe, desto intelligenter".
    Solche und andere Dinge gingen Avanata durch den Kopf, während sie zusah, wie sich die hunderttausend Schiffe ihrer stolzen Armada dort sammelten, wo sie zuvor alle vorhandenen Planetentrümmer zusammengetragen hatten. Schiffe und Trümmer bildeten ein riesiges Gemenge, die Trümmer innen, die Schiffe außen. Immer wieder griffen Zugstrahlen zu den Überresten der fünfundzwanzig Planeten und korrigierten deren Bewegungsimpulse und Richtungsvektoren.
    Nach etlichen Tagen des Aufräumens war das Werk vollendet: Die siebzehn Sonnen rotierten um den gemeinsamen Mittelpunkt, gehalten durch ein hyperenergetisches Gespinst, das ihnen die Drehbewegung vorschrieb und sie wie an Fäden führte. Der Mittelpunkt des künstlichen Systems entwickelte einen geringfügigen Wert an Schwerkraft, bedingt durch die vielfältigen Strukturen des Überraums und die Zusammenballung der Millionen Felsentrümmer an einem Fleck.
    Das Bollwerk stand. Der Wall aus Sonnen wartete darauf, daß die ersten Kristallschiffe der Abruse erschienen und sich seine Wirksamkeit testen ließ.
    Projekt Sonnenschild war offiziell abgeschlossen.
    Und die Truppen der Abruse kamen, als hätten sie nur darauf gewartet.
    Ein Patrouillenboot meldete annähernd hundert Kristallschiffe, die sich in mehreren Etappen durch den Überraum an das Bollwerk der Ayindi herantasteten.
    Avanata lachte und ließ die Besatzungen ihrer hunderttausend Schiffe an ihrer Fröhlichkeit teilhaben.
    „Sie können sich nichts unter unserem Bollwerk vorstellen. Sie haben gewartet, was wir tun. Und jetzt wollen sie herausfinden, welchem Zweck diese Anlage dient", erklang die Stimme der Heerführerin in den Reghorschiffen. „Die Abruse wird sich wundern, was aus ihnen wird."
    Der Pulk näherte sich auf eine Distanz von zwanzig Lichtjahren und verweilte dort. Avanatas Ungeduld steigerte sich. Sie suchte eine Verbindung zu Delacre, doch die Chefwissenschaftlerin war nicht erreichbar. Gewiß arbeitete sie an ihrem Strahlungsprojekt und versuchte, die Eigenheiten von Flüssigkeitsstrahlung und Gasstrahlung auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.
    Also widmete sich Avanata erneut den Kristallschiffen. Diese konnten ihre

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