Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1736 - Planet der Corrax

Titel: 1736 - Planet der Corrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sonnenmassen. Der Radius seines Ereignishorizonts betrug unvorstellbare 240 Millionen Kilometer, also 13,3 Lichtminuten. Das Licht, das sonst jeden Winkel des Universums erfüllte, hatte aber keine Chance, diesen Ort jemals zu verlassen, denn selbst seine Geschwindigkeit reichte nicht aus, um der ungeheuerlichen Schwerkraft des Black Hole zu entfliehen. Was jenseits der Grenzen des Ereignishorizonts lag, blieb jedem Blick verborgen. Dort schien gar nichts zu existieren; ein riesiger aus dem Kosmos ausgestanzter schwarzer Fleck von der Größe eines kleinen Sonnensystems.
    Die Akkretionsscheibe war das, was den optischen Eindruck des Weltraummonstrums ausmachte, ein ewig mahlender, düsterer Wirbel aus kosmischem Treibgut, das von der Schwerkraft des Schwarzen Lochs eingefangen worden, aber noch nicht hineingestürzt war, hinter dem Ereignishorizont verschwunden. Die Fliehkraft war bei der gewaltigen Rotation um das Zentrum noch so stark, daß sie der Anziehungskraft bis zum Ausgleich entgegenwirkte, jedoch für die Materie nicht stark genug, um in den freien Raum geschleudert zu werden und dem Gebilde zu entkommen, das sich die Planetentrümmer, Staubmassen und anderen kosmischen Körper einmal geholt hatte.
    Der innere Radius dieses Wirbels war dabei identisch mit dem Ereignishorizont, der äußere betrug wahnwitzige neunhundert Millionen Kilometer - das war mehr als die durchschnittliche Entfernung des Jupiter von Sol!
    Und hier, außen in der Peripherie, war die Akkretionsscheibe noch relativ dünn. Ihre Dicke wuchs zum Ereignishorizont hin stetig und linear bis auf 3,3 Millionen Kilometer an. Dort herrschten Temperaturen von mehreren Millionen Grad. Fanden sich in der Peripherie des Wirbels noch hauptsächlich kristalline Materietrümmer der eingefangenen Himmelskörper, so verwandelten sich diese bei zunehmender Dichte und infolge der gewaltigen Reibungsenergien gegen das Zentrum hin in Nugas um, einen Aggregatzustand der Materie, in dem nur noch völlig ionisierte, freie Nukleonen existierten und auf den die Todesstrahlung der Abruse keinen Einfluß hatte.
    Perry Rhodan zuckte leicht zusammen, als ein dichter Pulk von asteroidengroßen Weltraumtrümmern heranschoß und die TARFALA zu zertrümmern drohte. Paunaro hatte keine Schwierigkeiten damit, ihnen auszuweichen oder sie zu vernichten, bevor sie in die Schutzfelder des Dreizackschiffes gerieten. Rhodan wußte, daß er sich auf den Nakken und die Technik des Schiffes verlassen konnte, aber er war nur ein Mensch und deshalb nicht nur seinem Verstand hörig. Gefühle und Instinkte beherrschten ihn ebenso stark, und er fühlte sich gerade wie ein Staubkorn im Orkan aus Feuer und Asche.
    „Die Entfernung zum unbekannten Objekt beträgt nur noch fünfzig Kilometer", berichtete Paunaro über die Sprechsichtmaske.
    „Wie schön", seufzte Atlan. „Übereile nur nichts, ich beginne mich hier allmählich ganz wohl zu fühlen."
    „Kristall", sagte Kantor, der Atlan gar nicht gehört zu haben schien. Er nickte. „Natürlich sind fast alle hier treibenden größeren Materietrümmer kristallisiert. Vor Millionen von Jahren hat die Abruse sie in diese Struktur umgewandelt, egal wie sie vorher beschaffen waren. Aber die Kristalle beginnen in dieser Zone durch die Reibungshitze zu schmelzen.
    Irgendwann werden sie sich in Nugas umwandeln." Er lächelte verlegen, als er Rhodans fragenden Blick bemerkte. „Ich wollte keinen Vortrag halten. Ich meine nur, daß das Wrack ebenfalls davon betroffen sein muß - falls es bereits aus Kristall ist."
    „Du bist dir tatsächlich absolut sicher, wie?" fragte Rhodan.
    Der Hyperphysiker tat überrascht.
    „Du zweifelst also noch immer? Sieh dir Atlan an. Er versucht doch nichts anderes, als sich und uns von dem abzulenken, was er längst ahnt.
    Oder was ihm sein Extrasinn sagt. Ich besitze keinen solchen Hirnsektor, aber ich... wir wissen doch alle, was das da vorne sein könnte..."
    Rhodan betrachtete die Darstellung, die Paunaros Syntron aus allen bisher möglichen Ortungs- und Beobachtungsergebnissen schuf und fast pausenlos ergänzte.
    Tatsächlich formte sich allmählich das Bild eines 1500 Meter langen, plump wirkenden Objekts, das nur im ersten Moment für einen großen Asteroiden gehalten werden konnte. Es war unregelmäßig geformt, besaß Auswüchse und Einbuchtungen, kraterähnliche Vertiefungen und scharfe Auswüchse und Kanten, wie auch ein Planetentrümmerstück sie aufzuweisen gehabt hätte.
    Aber es war, zumindest zu

Weitere Kostenlose Bücher