174 - Die Katastrophe von Basajaun
ist jetzt deine Zeit." Seine Stimme klang wie eine erzene Glocke. „Hier hast du eine Aufgabe zu erfüllen. Ich kann dir das Armband nicht geben und weiß nicht, ob ich es je wieder tun werde. Große Gefahren erwarten dich. Die Apokalyptischen Reiter des Verderbens rücken heran und bereiten das Finstere Zeitalter vor. Du mußt hierbleiben, Coco Zamis, meine Tochter. Sei mutig und stark. Nimm dein Herz fest in beide Hände. Ich kann und darf dir nicht helfen."
„Aber… Merlin, das kannst du nicht machen! Ich muß ins 20. Jahrhundert. Dorian… mein Kind… Castillo Basajaun… Was soll denn daraus werden?"
„Dies, Coco Zamis, ist deine Zeit. Vor Jahresfrist brauchst du mich nicht mehr zu rufen. Und nicht schon nach Ablauf eines Jahres."
Die Flamme flackerte noch einmal auf und verblaßte. Coco sprang vor und wollte sie fassen. „Merlin! So warte doch, ich habe noch so viele Fragen an dich! Merlin!"
Die Flamme erlosch, Merlins Gesicht verschwand. Coco hatte nichts in den Händen. Fassungslos stand sie da. Damit hatte sie nie und nimmer gerechnet, und die Erkenntnis, daß Merlin es wirklich ernst meinte, war für sie wie ein Keulenschlag. In einem solchen Fall scherzte Merlin nicht.
Coco befand sich im Jahr 1629 und konnte nicht mehr zurückkehren. Nach mehreren Jahren vielleicht. Doch was war, wenn sie im 17. Jahrhundert starb? Die Mächte der Finsternis waren hier so stark, wie sie sie noch nie erlebt hatte. Coco saß lange auf einem gestürzten Baum, den Kopf in die Hände gestützt.
Dann erhob sie sich, um ins Lager zurückzukehren. Sie mußte sich dort weiter behaupten. Und sie wollte demnächst zum Mummelsee, um dort Matthias Troger von Mummelsee zu treffen, den Dämonenkiller in seinem sechsten Leben. Dorian Hunter hatte ihr im 20. Jahrhundert einen Teil seines damaligen Lebens erzählt, bis ins Jahr 1626.
Wenn sie den Dämonenkiller des 17. Jahrhunderts traf, würde er sie nicht einmal kennen, sie, die Frau aus der Zukunft, wie sollte er auch? Er war ein anderer Mann als der, den sie im 20. Jahrhundert geliebt und dem sie ein Kind geboren hatte.
Ein anderer Mann, ein anderes Leben.
Nur sie, Coco Zamis, war die gleiche.
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