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1745 - Sholunas Hammer

Titel: 1745 - Sholunas Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ungefährlicher. Aber eine Passage vom Parresum ins Arresum zu schaffen, das wäre zu aufwendig und zu zeitraubend gewesen. Wir aber müssen rasch handeln, um dich rechtzeitig an den Einsatzort zu bringen. Es tut mir leid, aber wir können dir dieses Ungemach nicht ersparen.
    Ich garantiere dir, daß wir während des Transports für angenehme Schwerkraftverhältnisse sorgen werden, Weiser."
    Moira beobachtete, wie der erste Quarzturm aus der Oberfläche von Nachtschatten gerissen wurde und in einem Antigravfeld nach oben schwebte. Ihm folgten weitere, die in Abständen von wenigen Kilometern in einem unsichtbaren Transportkorridor in Richtung Weltall schwebten.
    Siela nutzte die Gunst des Augenblicks und sagte, ehe es Moira verhindern konnte. „Da ist noch etwas, Weiser. Da wir unter Zeitdruck stehen, wird es uns nicht möglich sein, alle deine Quarztürme auf die Reise mitzunehmen. Einige von ihnen werden wir auf Nachtschatten zurücklassen müssen."
     
    *
     
    „Niemand, nicht einmal mein Freund ES kann von mir erwarten, daß ich mich zerstückeln lasse", zeterte der Weise. „Gebt mir die geraubten Türme zurück? Ich werde unter diesen Umständen nirgendwohin reisen.
    Ich harre auf meinem angestammten Platz aus. Möge das Arresum unter dem kristallenen Hauch der Abruse veröden. Mögen sich Parresum und Arresum vermählen und gemeinsam ins Chaos abgleiten. Ich bleibe auf Nachtschatten!"
    „Du hast uns das eingebrockt, Siela", sagte Moira kalt. „Also bringe es gefälligst wieder in Ordnung. Du weißt am besten, daß ein >Nie< für den Weisen nichts Endgültiges ist. Stimme ihn um!"
    „Wäre es wirklich so schlimm für dich, wenn du nicht mit allen Quarztürmen auswandertest, Weiser?" erkundigte sich Siela. „Ich kann dir garantieren, daß unsere Zeit reicht, weit mehr als die Hälfte deiner Türme zu retten. Würde das für deinen Fortbestand genügen?"
    „Jede Zahl dieser Größenordnung wäre ausreichend, aber es genügt mir nicht, weil die zurückgebliebenen Quarztürme absterben würden. Ich würde wohl weiterhin Bestand haben, aber alle Türme, die von mir getrennt auf Nachtschatten blieben, würden verkümmern, ihr Wissen und ihre Weisheit verlieren und in Bedeutungslosigkeit versinken.
    Nachtschatten müßte zu einer vergewaltigten, amputierten, karstigen und stillen Turmlandschaft verkommen. Ist das nicht traurig? Nun belebe ich diese Sterneninsel schon seit vielen Millionen von Jahren, und jetzt soll sie veröden? Ohne mich werden auch die anderen Nocturnenstöcke degenerieren und schließlich gänzlich verstummen. Und nicht einmal ich werde mehr sein, was ich einmal war. Ist das nicht ein bedauernswertes Ende einer langen und ruhmreichen Existenz?"
    „Es tut mir leid, daß es so kommen muß, Weiser", sagte Siela. „Aber du hast gewußt, was passieren würde, als du ES deine Unterstützung zugesichert hast. Du mußt das Ende der Nocturnen in Fornax vorausgesehen haben. Willst du dich nun vor deiner Verantwortung drücken?"
    „Man wird doch noch Bedauern und Schmerz empfinden dürfen", sagte der Weise, und MUTTERS Übersetzung klang wehmütig. „Ich stehe zu meiner Verantwortung. Ich werde ES meine Lebensenergie für die Rettung des Arresums spenden. Aber es ist schlimm, daß alles so entwürdigend geschehen soll. Kann man den Untergang nicht in Grenzen halten und erträglicher gestalten? Ich verlange nicht viel, nur daß man mir noch die Erfüllung eines Wunsches zugesteht. Ich könnte dann diese Aktion in einem versöhnlicheren Licht sehen und auch Optimismus empfinden, daß dies keine Exekution ist, sondern der Versuch, zu erhalten, was erhaltenswert ist."
    „Was meint der Weise damit?" erkundigte sich Moira. „Wenn er irgendwelche Bedingungen stellt, dann bin ich gerne bereit, sie zu erfüllen, falls es in meiner Macht steht. Ich will sogar auf die Verschrobenheiten des Weisen eingehen, sofern machbar. Darauf kommt es mir auch nicht mehr an."
    „Wie soll ich das verstehen, Weiser?" erkundigte sich Siela vorsichtig.
    „Nenne mir deinen Wunsch, und ich werde sehen, was sich machen läßt."
    „Es läßt sich machen. Es muß sich machen lassen. Ist es denn so schwer zu verstehen, wenn man um seine Kinder weint und sich wünscht, daß sie nicht ihrem Ende entgegensiechen mögen? Ich verlange doch nicht viel, wenn ich erwarte, daß man etwas für eine gesicherte Zukunft meiner Kinder tut. Man kann sie doch nicht einfach im Leerraum verenden lassen.
    Wenn ich wüßte, daß man alles

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