Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1745 - Sholunas Hammer

Titel: 1745 - Sholunas Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Den Schritt nach Irgendwohin... Nach Ichweißnicht-Wohin. Dieser Schritt wurde vorgegeben. Neue Lebensinhalte sind gefragt... Neue Ufer locken... Ich würde auch gehen, wäre ich nicht an diesen Ort gebunden...
    Ich sehe in der Ferne etwas locken. Es ruft mich... Aber ich muß bleiben... Meine glücklichen Nachfahren dürfen in die Ferne streben, einer neuen Heimat entgegen. Ich muß darüber nachdenken..."
    Hatte es damals vielleicht geheißen: ES ruft mich? Somit hätte ihr der Weise damals eigentlich die Antwort bereits gegeben!
    Demzufolge müßte Sielas Botschaft, die sie zu überbringen hatte, für den Weisen eine positive sein: Er brauchte nicht an Nachtschatten gebunden zu bleiben. Er bekam die Möglichkeit, in die lockende Ferne zu ziehen.
    Dennoch: Vorbei war ihre Vision des Schönen. Die Wirklichkeit hatte sie eingeholt, mit all ihren Tücken und Hindernissen.
    „Ich bin bereit", sagte Siela mit schwachem Lächeln. „Aber ich möchte, daß die Verbindung über MUTTER läuft." Erklärend fügte sie hinzu: „Wir sind ein eingespieltes Team."
    Sie hatte etwas weiche Knie in ihrem SERUN. Siela schalt sich eine Närrin, die sich benahm, als trete sie zum erstenmal mit dem Weisen von Fornax in Verbindung.
    Nachtschatten war ein etwa lunagroßer Planet. Überall auf der zernarbten Oberfläche erhoben sich unzählige Quarztürme, keiner dicker als hundert Meter, aber manche mehr als zwei Kilometer hoch. Diese Nocturnenstöcke standen alle mittels Hyperimpulsen in permanentem Kontakt; sie bildeten in ihrer Gesamtheit den Weisen von Fornax. Siela, und natürlich auch Moira, wirkten verschwindend klein, als sie am Fuße des größten dieser Quarztürme standen.
    „MUTTER, übermittle dem Weisen meine Grüße und erinnere ihn daran, daß er dieses Wiedersehen gewünscht hat", befahl Siela per Interkom dem Bordsyntron des Medoschiffes.
    Daraufhin übermittelte der Syntron postwendend die in Hyperimpulsen verschlüsselte Antwort des Nocturnenstocks: „Schon wieder Siela! Immer wieder! Ich kann heute nicht mehr sagen als gestern. Warum störst du mich also. Ich will doch mit meinen wichtigen philosophischen Aufarbeitungen allein bleiben."
    „Ich bin nicht hier, um Antworten zu erfragen", sagte Siela. „Ich habe sie schon von dir bekommen, Weiser. ES hat dich gerufen. Aber da du auf Nachtschatten verwurzelt bist, kannst du dem Ruf nicht folgen. So ist es doch. So siehst du es doch ebenfalls."
    „Nein, nein, nein. Diese Aussage stammt nicht von mir. Ich pflege mich weder so auszudrücken noch habe ich eine solch infantile Sichtweise. Es mag, durchaus so ähnlich sein; die Angelegenheit ist aber viel komplexer.
    Man kann das Gewesene und das Kommende nicht in so wenigen Worten darstellen und in so unsensiblen Gedanken formulieren."
    „Wenn jemand infantil ist, dann dieser sogenannte Weise mit seiner geschraubten Ausdrucksweise", fauchte Moira dazwischen.
    „Still, Moira!" verlangte Siela; MUTTER übersetzte es - wie verabredet - sofort in Hypersignale.
    „Was heißt Moira?" erkundigte sich der Weise. „Dieser Begriff ist mir völlig fremd. Er kann unmöglich etwas mit meinen Belangen zu tun haben.
    Oder sollte ich tiefer in die Vergangenheit wechseln."
    „Das ist ja nicht auszuhalten!" Moira machte eine Bewegung, als raufe sie sich die Haare. „Laß mich mal machen, Siela, sonst treten wir in einer Woche noch an der Stelle. Und übersetze, was ich zu sagen habe, MUTTER!" Moira schnaubte, und dann sagte sie so eindringlich, als meine sie, MUTTER könne auch ihren Tonfall mit übertragen: „Hör mal, Weiser! Moira ist deine Retterin. Ich kann dich dorthin transportieren, wohin der Ruf von ES dich weist. Ich bin gekommen, dich ins Arresum zu bringen und dich auf einer Lebensinsel abzusetzen. Nur so kannst du deiner von ES verfügten Bestimmung nachkommen. Haben wir uns verstanden?"
    Es herrschte eine lange Pause, als müsse der Weise von Fornax Moiras Worte erst einmal verdauen. Schließlich meldete er sich wieder.
    „Ich bin es nicht gewohnt, mich in solchen Kürzeln auszudrücken. Aber ich verstehe. Die genannten Begriffe sind mir sehr wohl bekannt; ich denke, daß ich eine persönliche Beziehung zu ihnen herstellen kann. Ich kann nicht einmal mehr in ehrlicher Überzeugung behaupten, daß es mich schmerzen würde, wenn ich auf Nachtschatten verwurzelt bleiben müßte.
    Aber wenn es Möglichkeiten gibt, dem Ruf zu folgen, dann sehe ich mich außerstande, mich dagegen zu verwehren."
    „Das klingt doch

Weitere Kostenlose Bücher