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1749 - Teufel auf zwei Rädern

1749 - Teufel auf zwei Rädern

Titel: 1749 - Teufel auf zwei Rädern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hoffen, dass wir nicht in eine Falle fuhren, aber daran glaubte Suko nicht. Die Stimme des Rockers hatte ihm eher danach geklungen, als würde der Anrufer unter starkem Druck stehen.
    Es war Herbst. Gefärbte Blätter lösten sich von den Bäumen. Schwacher Nebel tauchte immer wieder als Inseln auf, sodass wir gezwungen waren, vorsichtig zu fahren. Glatteis gab es noch nicht, dazu waren die Temperaturen zu hoch. Sie lagen knapp fünf Grad über Null. Aber Laub auf den feuchten Straßen machte das Fahren nicht zur reinen Freude.
    Auch über den Bikertreff hatten wir Informationen eingeholt. Er war natürlich bei den Kollegen bekannt, aber große Unruhen hatte es noch nicht gegeben. Probleme lösten die Rocker untereinander.
    Auch wenn ich es Suko schon öfter gefragt hatte, ich tat es jetzt erneut.
    »Hat dieser Duke dir nicht genau gesagt, um was es geht?«
    »Nein, hat er nicht. Er hat nur steif und fest behauptet, dass es uns interessieren würde.«
    »Dann könnte es was mit dem Teufel oder der Hölle zu tun haben. Aber das werden wir noch sehen.«
    »Genau.«
    Wir wussten auch, wohin wir fahren mussten. Da hatten wir uns vorher erkundigt. So ließen wir das Navi ausgeschaltet. Wir passierten den Flughafen, dessen Lichter weit zu sehen waren und nicht durch den Nebel gestört wurden.
    Aber dann wurde es Zeit für uns, die Straße zu verlassen. Der Bikertreff lag etwas abseits, allerdings nicht im Wald, sondern in einem normalen Gelände, das aus unbenutzten Wiesen bestand und so etwas wie Brachland war.
    Dort war die Hütte zu finden. Oder auch das Blockhaus, wenn man es vornehmer bezeichnen wollte. Einige Lichter wiesen uns den Weg. Sie wirkten wie helle, in der Luft schwebende Flecken.
    Suko hatte das Fernlicht eingeschaltet und ließ es auch brennen, als wir auf den Treff zufuhren. Die beiden Laternen standen wie Wachtposten nahe des Eingangs, und warfen ihr Licht gegen den Boden. So erkannten wir, dass keine Motorräder vor dem Lokal parkten. Auch ein anderes Fahrzeug war nicht zu sehen.
    »Und«, fragte ich, »was meinst du?«
    Suko zuckte mit den Schultern. »Der Duke scheint Wort zu halten. Wenigstens etwas.«
    Das Licht der beiden Scheinwerfer warf jetzt Kreise gegen die Außenwand. Die beiden hellen Flecken verschwanden abrupt, als Suko die Scheinwerfer ausschaltete. Auch der Motor verstummte, und wir stiegen aus.
    Die kalte Luft sorgte für ein leichtes Frösteln. Hinter den Fenstern des Lokals schimmerte Licht.
    »Sieht ja alles so schrecklich normal aus«, spottete ich beim Aussteigen.
    »Sage ich doch. Es gibt keine Probleme.«
    »Noch nicht«, schränkte ich ein.
    »Abwarten.«
    Ich ließ Suko den Vortritt. Die schwere Holztür musste fast aufgestemmt werden, bevor wir die Höhle des Löwen betraten, die aus einem großen Raum bestand, der eine Theke aufwies, die von einer breiten Zapfanlage geschmückt wurde.
    Tische mit Stühlen gab es ebenso wie Bänke an den Seiten. Der Boden bestand aus dicken Holzbohlen, auf denen wir bei unseren Schritten schwache Echos hinterließen. Hin und wieder knackte es unter unseren Sohlen. Das lag an den leeren Erdnussschalen, die achtlos weggeworfen worden waren. Dreckige Lampen unter der Decke verteilten ihr Licht. Es reichte in jede Ecke und ließ auch die Theke nicht aus, hinter der eine männliche Figur stand und uns entgegen schaute.
    Zuerst dachten wir an eine Wachsfigur, aber das traf nicht zu. Es war ein Mann, der dort Wache hielt, aber was für einer.
    Hätte ich über ihn einen Roman geschrieben, so hätte ich ihm den Titel Der tätowierte Koloss gegeben. Er war zwar nicht nackt, sondern trug ein schwarzes T-Shirt mit einer Teufelsfratze als Aufdruck und dem Spruch darunter Bald bin ich auch bei dir, aber das war eher lustig.
    Mächtige Arme, auf denen sich die bläulichen Tätowierungen abzeichneten. Was sie so genau darstellten, war nicht zu erkennen, weil die Motive ineinander übergingen.
    Dann gab es noch den Kopf. Eine Kugel ohne Haare. Dafür gepierct. An den Ohren, an der Unterlippe und den Ohrläppchen. Die Nase sah aus wie ein Klumpen, die Lippen konnte man als dick und fleischig bezeichnen, und kleine Augen schauten uns blitzend entgegen. Vom Körpergewicht brachte er einiges auf die Waage, aber das interessierte uns alles nicht. Ihn suchten wir nicht, sondern den Duke.
    Der Koloss hatte uns gesehen, sagte aber kein Wort. Er hielt sich vornehm zurück, nur in den kleinen Augen schimmerte es. Die mächtigen Hände hatte er zu Fäusten geballt. Sie

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