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1750 - Die Zeitmühle

1750 - Die Zeitmühle

Titel: 1750 - Die Zeitmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auch fast unverändert, wie von Zeugen erklärt worden war.
    Bis auf eine Kleinigkeit. Das betraf ihre Augen. Eine genaue Beschreibung hatte er nicht erhalten, aber der leere Blick ihrer Augen hatte sich auch auf ihr Verhalten ausgewirkt, das ebenfalls nicht mit dem von früher zu vergleichen gewesen war.
    Sie waren gekommen. Sie hatten sich bei ihren Verwandten blicken lassen und waren wieder gegangen.
    Wohin, das wussten nur sie selbst. Denn niemand hatte es gewagt, sie zu verfolgen. Niemand hatte gefragt, was in der langen Zeit mit ihnen passiert war, und ihr Erscheinen wurde als ein stummes Grauen bewertet.
    Das hatte sich der leicht ergraute Harry Stahl von Zeugen anhören müssen. Er selbst hatte keinen dieser Rückkehrer zu Gesicht bekommen.
    Mit seinem Kollegen Peters hatte er eine Vereinbarung getroffen. Zu diesem Beamten hatten die Bewohner Vertrauen. Sie würden ihm auch jetzt Bescheid geben, wenn die alten Verwandten wieder auftauchten. Und wenn das der Fall war, dann wollte Harry eingreifen.
    Zwei Tage hatte er gewartet. Sein Hauptquartier war ein kleines Golfhotel, das einige ruhige Zimmer in einem Gebäude im Garten anbot, in dem es auch ein sehr gutes Essen gab. Gut, schmackhaft und reichlich. Das hatte Harry schon festgestellt, und vor allen Dingen hatten es ihm die Pfifferlinge angetan.
    Natürlich hatte er des Öfteren mit Dagmar Hansen telefoniert und über seine Warterei mit ihr gesprochen. Sie war sogar bereit gewesen, ebenfalls nach Wiesmoor zu kommen, doch Harry hatte zunächst auf Abwarten gesetzt. Er glaubte noch immer daran, dass etwas passierte und der Kollege eingeweiht wurde.
    Die Umgebung hatte sich Harry angeschaut und musste leider einsehen, dass er sich auf diesem platten Land leicht verfahren konnte. Jemand hatte ihm gesagt, dass es für einen Fremden über ein Jahr dauern würde, bis dieser sich in der Gegend, die an vielen Stellen so gleich aussah, auskannte.
    Wieder ein Abend. Wieder das Warten im Hotelzimmer. Wieder in die Glotze schauen und abwarten. Harry Stahl wollte sich noch zwei Tage geben. Wenn bis dahin nichts passiert war, würde er den Rückweg antreten. Das tat er zwar nicht gern, aber er konnte auch seine Zeit hier nicht vertrödeln.
    Und dann änderte sich alles.
    Eike Peters rief an. Schon als er die ersten Worte sprach, wusste Harry, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Er redete so langsam. Er hatte Mühe, die Worte zu formulieren, und erklärte dann, dass er krank geworden war.
    »Wie das?«
    »Sie können es sich nicht verstellen, aber es hat mich erwischt wie ein Schlag. Plötzlich hatte ich Fieber. Ich liege im Bett und habe Gliederschmerzen, kann aber kaum sprechen, fühle mich heiß und ausgetrocknet.«
    »Das ist natürlich schlecht.«
    »Ich weiß, aber deshalb rufe ich nicht an. Es gibt Neuigkeiten zu berichten.«
    Plötzlich saß Harry angespannt in seinem Sessel. »Geht es um die Rückkehrer?«
    »Ja!«
    »Und?«
    Harry hörte ein kratziges Lachen. »Mein Urgroßvater ist da!«
    »Nein...«
    »Doch.«
    »Und was haben Sie getan?«
    »Ich liege hier im Bett und bin nicht in der Lage, mich zu erheben.«
    »Was ist mit Ihrer Frau?«
    »Die hat sich eingeschlossen.«
    »Und ihr Urgroßvater?«
    »Tappt durch das Haus!«
    Jetzt klingelten bei Harry Stahl die Alarmglocken. Er wusste, wo der Kollege wohnte, denn er hatte ihn zweimal besucht. Er würde das Haus auch finden, denn es lag nicht an einem der Kanäle, die alle gleich aussahen, zumindest für ihn.
    »Können Sie kommen, Harry?«
    »Das hatte ich soeben vorschlagen wollen. Ich weiß ja nicht, wie lange der Besucher bleiben will, aber es könnte ja sein, dass Sie ihn noch treffen.«
    »Da sagen Sie was!« Harry war schon aufgestanden. »Ich bin so laIch bischnell wie möglich bei Ihnen.«
    Die Antwort war so schwach, dass er sie gar nicht mehr hörte. Für ihn stand fest, dass die schlimme Wartezeit vorbei war. Endlich ging es los...
    ***
    Das Wetter an diesem Abend machte Harry Stahl zum Glück keinen Strich durch die Rechnung. Es war zwar dunkel, aber nicht nebelig. Nur ein schwacher Dunst hatte sich über das Land gelegt, der die Sicht nicht sehr beeinträchtigte.
    Harry fuhr mit seinem Opel nach Wiesmoor hinein. Supermärkte, Häuser, Geschäfte, ein Gartencenter, das alles huschte vorbei. Es war schon nach zwanzig Uhr, und die Läden hatten geschlossen, aber sie waren nicht verdunkelt worden, und so bildeten sie helle Inseln, die gegen die Dunkelheit des Abends ankämpften.
    Das änderte sich

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