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1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw

Titel: 1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fäden zusammen. Der Planet, der fünfte der gelben Sonne Vinousch, war Haupthandelswelt und Residenzwelt in einem. Er lag ziemlich genau im Mittelpunkt meines Oktanten, also rund 2500 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum von Hirdobaan entfernt und ebenso weit von der Peripherie der Galaxis.
    Bedeutender Handel im Buragar-Oktanten wurde ausschließlich von uns Hamamesch betrieben.
    Die anderen Völker, etwa die Patruskee, die Nischdrich, die Stuuhr, die Sourvants, die Stelzmakalies oder wie sie alle hießen, spielten nur eine untergeordnete Rolle. Freilich profitierten sie alle von der politischen Situation: Wirklich schlecht ging es niemandem in meinem Reich.
    Selbst die Sourvants, die sich so ziemlich alles gefallen ließen und die man für jeden niederen Dienst anwerben konnte, fühlten sich im Buragar-Oktanten wohler als in den anderen sieben Sektoren.
    Allopp lag in der Mitte einer über tausend Kilometer durchmessenden Meeresbucht. Ein Teil der Stadt bedeckte das eigentliche Festland. Aber alle Institutionen von Bedeutung, also das Regierungszentrum und die Zentren der wichtigsten Handelshäuser, erhoben sich auf vier Landzungen, die wie eine gespreizte, vierfingrige Hand ins Meer ragten.
    Meine Residenz erstreckte sich auf einer äußeren Landzunge, die etwas kürzer, aber wesentlich breiter als die anderen war. Man bezeichnete sie gern als den „Daumen von Allopp". Auf dem „Zeigefinger" hatte der erwähnte Vobbrech seinen Sitz, daneben ein Dutzend kleinerer Handelssippen, die zum Teil selbständig arbeiteten, aber überwiegend die Zulieferer für Vobbrech und andere größere Konzerne spielten.
    Die übrigen Händler hatten zumindest eine Vertretung auf einem der beiden anderen „Finger".
    Die Gesamtzahl der bedeutenden Händlersippen auf Garnach lag knapp über eintausend. Jede davon besaß in Allopp zumindest eine Handelsvertretung. Daneben existierten ungezählte kleinere Händler in Ein-Mann-Betrieben.
    Einige der Bauten strotzten vor Prunk. Für meine Residenz galt das jedoch nicht. Ich bevorzugte zweckmäßige Nüchternheit. Nach meiner Überzeugung unterstrich das eine glaubhafte Politik.
    Was für das äußere Aussehen galt, war auch für die Ausstattung in den Räumen zutreffend.
    Ich liebte große Fenster und nur leicht getönte Wände mit wenigem Zierat. Aber keinen übertriebenen Prunk, auch wenn ich mir den hätte leisten können.
    Das Leben in Allopp kam nie zum Stillstand. Der weltweite Handel kannte keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht. Und auch auf Garnach selbst sah es nicht anders aus.
    Permanente Hektik war an der Tagesordnung. In besonderem Maß massierte sie sich in der Hauptstadt; dort wieder auf den vier Landzungen mit den Wolkenkratzer-Komplexen.
    Die Regierungsgebäude waren zwar hoch, aber doch relativ bescheiden. Auf den anderen Landzungen gab es Gebäude, die große Flächen bedeckten. Diese Klötze ragten oft bis zu einem Kilometer in die Höhe. Auf den Dächern wechselten sich Landeplätze mit Erholungszonen, Pflanzen und anderen künstlichen Landschaften ab.
    Auf dem Dach von Vobbrechs Handelssitz erstreckte sich ein kreisförmiger See mit einer Tiefe bis zu zwölf Metern. Mit seinen Freunden, Gästen und Handelspartnern pflegte der mächtige Händler hier Angel- und Ruderwettbewerbe abzuhalten, die für Furore sorgten und großes Interesse in der Öffentlichkeit fanden. Die verschiedenen Spektakel wurden von den Medien in der Regel auf dem ganzen Planeten übertragen.
    So, wie Allopp fast auf die rund 1000 großen Händlerfamilien und einige neutrale Zonen aufgeteilt war, so war auch die gesamte Oberfläche von Garnach parzelliert. Jeder Sektor war jeweils einer Gruppe zugeordnet, die hier Raumhäfen, Umschlagplätze, Lagerhallen und Handelskontore betrieb.
    Aber auch für Erholungszentren und Einrichtungen zur Freizeitgestaltung gab es ausreichend Platz.
    Irgendwie waren jede Familie und jede Organisation mehr oder weniger weitläufig mit meinem Herrscherhaus verwandt. Einige brüsteten sich damit, andere wiederum versuchten sich zu isolieren, um so zu beweisen, daß sie auch ohne „Schützenhilfe" der Handelsfürstin existieren und zu Wohlstand gelangen konnten.
    Es fand ein ständiger Wettkampf um die verschiedenen Marktanteile statt. In der Regel bedienten sich alle Seiten dabei ausschließlich fairer Mittel. Der Kuchen war groß genug, so daß für jeden ein großes Stück abfiel, wenn er sich nicht gerade zu dämlich anstellte.
    Hinter den Kulissen präsentierte

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