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1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw

Titel: 1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entsprach, sowie aus einer kleinen Bedienkonsole mit einem Bildschirm, einem Mikrofon und einer Tastatur. Diese Peripheriegeräte sahen äußerlich so aus wie handelsübliche Kommunikationseinheiten, so daß ich sie auf meinem Arbeitstisch plazieren konnte, ohne daß sie auffielen oder einem Besucher verrieten, was sich genau dahinter verbarg.
    Der bis auf die wenigen Anschlüsse fugenlose Würfel war von Vater in den Fußboden des Hauptbüros eingebaut worden. Niemand konnte Syncomp sehen oder gar etwas von seiner Existenz ahnen.
    Ich konnte mit ihm mündlich kommunizieren, aber auch über die Tastatur und den Bildschirm. Wenn ich allein war, zog ich das gesprochene Wort vor. Lud ich aber zu Verhandlungen oder Besprechungen in mein Arbeitszimmer, dann beschränkte ich mich auf die Tastatur und den Bildschirm.
    Es brauchte niemand zu wissen, welch wertvollen Helfer und Ratgeber ich besaß.
    Ich vertraute Syncomp alles an, was ich wußte und was Politik und Handel betraf.
    Er recherchierte für mich und machte dann in der Regel Vorschläge.
    Obwohl er scheinbar ohne Gefühle arbeitete, was mich eigentlich immer ein wenig störte, waren seine Ratschläge stets eine willkommene Hilfe. Seine Urteilsfähigkeit war ausgesprochen stark. Er kontrollierte sich ständig selbst und behauptete, seine Fehlerrate liege unter einem Promille.
    Vater hatte mir vor seinem Tod gesagt, daß Syncomp länger fehlerfrei arbeiten würde, als ich zu leben hätte. Und daß er mit einer speziellen Kodierung dafür gesorgt habe, daß niemand außer mir über ihn verfügen könne. Wenn sich meine Zeit einmal dem Ende zuneigen würde, mußte ich einen anderen Bevollmächtigten bestimmen.
    Ob das die neunzehnjährige Sereffi oder ihre ein Jahr jüngere Schwester Itta sein würde, konnte ich bislang nicht sagen. Vielleicht würde ich einen Mann ihrer Wahl zu meinem Nachfolger bestimmen.
    Mit 63 Jahren hatte ich zwar schon einiges auf dem Buckel, aber zum alten Eisen zählte ich nicht.
    Weitere 50 Jahre wollte ich im Amt bleiben. Und bis dahin konnte noch viel geschehen.
    Syncomp war nicht mein einziger Trumpf. In gewisser Weise stellten auch Sereffi und Itta ein Machtpotential dar.
    An Attraktivität und in bezug auf ihre persönlichen Duftnoten konnten sie mir zwar das Wasser nicht reichen. Und mit meinen grellroten Halsschuppen, die wohl einmalig waren, stach ich sie allemal aus.
    Aber dennoch waren sie schon allein wegen ihrer Erbansprüche äußerst begehrt und umworben. Sie wußten aber beide, daß ihre Zeit in einem offiziellen Regierungsamt noch lange nicht gekommen war. Zudem waren sie intelligent genug, mir solche Hamamesch ins Haus zu locken, die nicht nur für ihre Freizeitgestaltung und Weiterbildung von Vorteil waren, sondern sich auch als nützlich für meine Geschäfte und die Politik erwiesen.
    Seit einigen Zehnern verkehrte sogar einer der Söhne von Vobbrech in meinem Haus. Itta hatte ihn sich angelacht. Sie trieb ihr eigenes Spiel mit ihm, wobei ich aber den Eindruck hatte, daß sie sich jederzeit ihrer Verantwortung bewußt war. Einige interne Informationen aus dem Haus des mächtigen Händlers waren auf diesem Weg schon an meine Ohren gedrungen. Jetzt sah es so aus, als würde ich diese Quelle wieder einmal in Anspruch nehmen müssen.
    Denn in Hirdobaan braute sich etwas zusammen.
    Offiziell wurde ich bei meiner Arbeit nicht nur von Razano Omre unterstützt, sondern auch von meinen drei persönlichen Beratern Clossan, Fenerod und Mylass. Sie waren keine Hamamesch, sondern Sydorrier.
    Vom Status her waren die Sydorrier Sklaven; normalerweise wurden sie Sydorrier-Sklaven oder - abgekürzt - Sydor-Sklaven genannt. Sie galten wegen ihres Körperbaus und ihres grazilen Aussehens als die edelsten Geschöpfe von Hirdobaan. Heute lebten vielleicht nur noch hunderttausend von ihnen, und die waren über die ganze Kleingalaxis verstreut.
    Der Besitz von Sydor-Sklaven galt als besonderes Statussymbol. Dabei führten meine drei Berater alles andere als ein Sklavendasein.
    Wie die meisten ihrer Artgenossen waren Clossan, Mylass und Fenerod überaus intelligent, scharfsinnig und redegewandt. Auf ihre Treue und Ehrlichkeit konnte man bauen.
    Selten war ein Sydorrier oder eine Sydorrierin kleiner als zwei Meter. Wenn ich gemeinsam mit meinem sydorrischen Beraterstab auftrat, wirkte das schon etwas merkwürdig. Die drei schlanken und großen Wesen wirkten neben mir mit meinen gerade 1,58 Meter Körpergröße und meiner nicht minder schlanken

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