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1756 - Das Grauen hieß Elvira

1756 - Das Grauen hieß Elvira

Titel: 1756 - Das Grauen hieß Elvira Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er bekam von mir einen Bericht, und ich vergaß auch die Beschreibung der Frau nicht, betonte aber, dass sie verschwunden war.
    »Ist es denn sicher, dass sie die Mörderin ist?«
    »Nein, einen hundertprozentigen Beweis haben wir nicht. Die Tat hat niemand gesehen, das mal vorweg.«
    »Bleiben Sie denn am Ball?«
    Ich lächelte. »Das werde ich wohl müssen. Denn ich bin ja auch so etwas wie ein Zeuge.«
    »Ja, das ist schon okay.« Er nickte mir zu und ging zu seinen Leuten. Einige von ihnen befragten die Umstehenden. Sie brauchten Zeugenaussagen, die für mich nicht wichtig waren, und ich zog mich langsam zurück.
    Diese Person war gefährlich. Sie mordete eiskalt. Es war ihr egal, ob es Zeugen in der Nähe gab oder nicht. So abgebrüht waren nur wenige Personen, aber sie konnte abgebrüht sein, weil sie sich auf etwas Bestimmtes verließ.
    Ich wusste nicht genau, was dahintersteckte, aber es hatte mit der anderen Seite zu tun. Mit der Seite, die ich bekämpfte. Sonst hätte mich mein Kreuz nicht gewarnt.
    Aber wo steckte diese Person? War sie geflohen und hatte dabei das Kaufhaus verlassen, oder befand sie sich noch in der Nähe? Vielleicht in einer anderen Etage?
    Ich wusste es nicht.
    Meine Gedanken drehten sich darum, was sie wohl nach dieser Tat unternommen hatte. War sie im Kaufhaus geblieben? Hatte sie es verlassen, um so schnell wie möglich zu fliehen? Beides war möglich. Mit dem Namen Elvira Little konnte ich nichts anfangen, aber ich wollte wissen, ob sie bekannt war.
    Dazu rief ich Glenda Perkins an. Als sie meine Stimme hörte, fing sie an zu lachen. Ich wusste, dass einige Bemerkungen folgen würden, und unterbrach sie schon im Ansatz.
    »Lass es mal sein, Glenda. Es geht jetzt nicht um irgendwelche Weihnachtsgeschenke, sondern um einen Namen. Elvira Little. Bitte, tu mir den Gefallen und schau mal nach. Du kannst mich dann anrufen. Ich werde warten.«
    »Okay, mache ich. Mal eine Frage. Wo steckst du?«
    »Im Kaufhaus.«
    »Gut, darf ich erfahren, was passiert ist?«
    »Es geht um Mord. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Das reicht.«
    Ich hatte mir schon einen bestimmten Ort ausgesucht, an dem ich auf den Rückruf warten wollte. Das war nicht mitten im Gedränge einer Abteilung, sondern im Restaurant, das ebenfalls in dieser Etage lag. Das hatte ich den Hinweisschildern entnommen.
    Ich ging hin und fand einen nett eingerichteten Raum vor, in dem allerdings nur wenige Gäste an den blanken Holztischen saßen, um dort zu essen oder etwas zu trinken.
    Ich holte mir ein Getränk, Wasser mit einem Schuss Zitrone, und nahm an einem Tisch nahe des Fensters Platz. Jetzt lag alles in Glendas Händen. Ich hoffte ja, dass diese Elvira Little registriert war.
    Der Raum füllte sich nicht. Hin und wieder trafen Gäste ein. Zumeist Frauen, die sich einen Kaffee gönnten. Dass es eine Leiche gegeben hatte, war inzwischen bekannt geworden, und die Frauen sprachen auch darüber.
    Ich dachte an die Täterin und daran, wo sie jetzt wohl sein könnte. Die Stadt bot unzählige Verstecke. Auch wenn bei uns viel überwacht wurde, gab es noch immer zahlreiche Gelegenheiten, um sich zu verstecken. Davon würde die Frau sicherlich Gebrauch machen.
    Die Flasche hatte ich zur Hälfte geleert, als sich mein Handy meldete. Es war Glenda, die zurückrief.
    »Nun? Hast du was über sie gefunden?«
    »Nein, nichts Negatives. Sie ist nicht aufgefallen oder straffällig geworden. Aber im Internet ist der Name präsent. Elvira Little bezeichnet sich auf ihrer Internetseite als Weihnachtsengel. Sie fährt in der Vorweihnachtszeit herum und beschenkt die Menschen mit Gaben, die sie und andere das Jahr über für sie gesammelt haben. Natürlich sind es arme Menschen.«
    »Das hört sich nicht nach einer Mörderin an«, gab ich zu.
    »Warte ab, John, das dicke Ende kommt noch.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Diese Elvira Little hat die Geschenke nicht allein verteilt. Sie war immer in Begleitung einer Freundin. Die Frau hieß Rita Cromwell. Ich sage bewusst hieß, denn sie ist tot. Man fand die Leiche in ihrer Wohnung.«
    Ich war erst mal baff. Damit hatte ich nicht gerechnet, da kam plötzlich einiges zusammen, und ich wollte Glenda nach dem Täter oder der Täterin fragen, aber sie kam mir zuvor.
    »Man weiß nicht, wer diese Rita Cromwell umgebracht hat. Das habe ich herausgefunden. Einzelheiten kann ich dir nicht bieten, John. Darum musst du dich schon selbst kümmern, sollte es wichtig für dich sein.«
    »Mir geht es im Besonderen

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