Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1762 - Vorstoß nach Schingo

Titel: 1762 - Vorstoß nach Schingo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wirkten sie wie die bizarren Gebilde, die exzentrische Künstler manchmal anfertigten.
    „Laß ihn ein. Automat, wasche mich!"
    Aus einer Wandbox rollte ein Roboter herbei und begann, die verklebten Augen des Herrschers zu reinigen. Anschließend bestäubte er Clarvens Kopf mit rosarotem Flitter, dem Lieblingsschmuck des Fürsten.
    Fast gleichzeitig öffnete sich eine der Türen, und der Sydorrier kam herein. Er tat es mit stolzer Körperhaltung und unaufdringlichem Schritt. Eiderlo blieb neben der Tür stehen und wartete, bis der Roboter sich in die Wandbox zurückzog und selbst abschaltete.
    Clarven richtete sich auf und setzte sich an den Rand des Ruhelagers. Mit beiden Händen hielt er sich an den Wandhalterungen der Bettstatt fest. Rings um seinen Kopf tanzten die Gespielen aus Stoff, Metall und Ton. Manche säuselten ihm eine vertraute Melodie zu, manche starrten ihn einfach nur aus ihren Knopfaugen an. Nur mühsam löste er sich von dem Anblick und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Besucher.
    „Willkommen", empfing er den Sydorrier und bot ihm Platz in dem speziell für ihn angefertigten Sitz an. Die tragende Konstruktion hatte der Fürst mit wertvollen Edelsteinen besetzen lassen.
    Ein Webtuch darüber verhinderte, daß dieser Prunk augenfällig wurde. „Wie geht es meinem Spielzeug? Scheint draußen die Sonne?. Oder bringst du gar Nachrichten von den Grenzländerstationen?"
    „Noch nicht, mein Fürst." Wie immer klang seine Stimme leise und nachdrücklich zugleich. „Es geht um Pheratesch."
    „Nenn mich nicht >mein Fürst<. Für dich bin ich Clarven, einfach Clarven. Was ist mit Pheratesch?"
    „Er und seine Mannschaft sind unschuldig. Die vervollständigten Unterlagen weisen dies deutlich aus. Die OLTOMASCH befand sich rein zufällig in der Nähe. Die wirklichen Schuldigen sind Crypers unter ihrem Anführer Ammor-Res. Wir wissen es genau."
    „Aber die Daten in Shourachar ...", wagte Clarven einen Einwand.
    „Sie sind soeben aktualisiert worden. Sieh sie dir an."
    „Ich glaube dir auch so." Der Fürst des Ammach-Oktanten erhob sich hastig. „Es darf keine Ungerechtigkeit geben. Die Mannschaft ist frei. Sofort!"
    „Ich werde das veranlassen."
    „Nein, nein, Eiderlo. Das tue ich selbst."
    „Pheratesch ist auf dem Rückweg vom Verhör in das Gefängnis. Darf ich dir vorschlagen, daß du ihm die frohe Botschaft als erstem übermittelst?"
    „Aber ich habe ihn doch... halt, es ist gut. Ich bin erleichtert."
    „Was wirst du als nächstes tun, Clarven?"
    „Halena Diza will Unterschriften von mir. Sie bekommt sie. Aber zuvor soll sie gehörig mit den Augen rollen. Ich mag es, wenn sie es tut. Es ist unbeschreiblich. Nichts sonst an ihr ist so ... Wie soll ich es ausdrücken?"
    „Du meinst, daß nichts an ihr sonst darauf hindeutet, daß sie kein Roboter ist."
    „Ja, genau so wollte ich es sagen." Fürst Clarven wippte aufgeregt auf und ab. „Diesmal lasse ich sie drei mal dreißig Tix warten, bis ich unterschreibe."
    „Treib es nicht zu bunt", warnte der Sydorrier. „Sie ist eine rachsüchtige Frau."
    „Ich habe keine Angst vor ihr. Und sie weiß das."
    Gemeinsam begaben sie sich zum nächsten Terminal. Fürst Clarven veranlaßte dort alles Nötige, damit die Besatzung der OLTOMASCH und ihr Kapitän unverzüglich freikamen.
     
    2.
     
    „Bevor du SCHERMOTT verläßt, möchte ich mich bei dir bedanken." Phermi, der Oberste Lagerherr, artikulierte die Hamsch-Laute mit Hilfe mehrerer Körperöffnungen und erzeugte damit einen verblüffenden Effekt. Allerdings verbreitete er dabei einen recht aufdringlichen Geruch, und Perry Rhodan schloß überhastet den Helm seines SERUNS.
    „Du brauchst mir keinen Dank abzustatten", versetzte der Terraner. „Es war nur recht und billig, daß wir alle Schäden beseitigt haben, die durch diese Imprint-Outlaws entstanden sind."
    „Dennoch tue ich es, denn ich kann mich nicht auf andere Weise revanchieren. Meine Boten haben mehrere Grenzländerstationen besucht und dort nachgeforscht. Mehr als das, was du auch weißt, ist dabei nicht herausgekommen."
    Rhodan nickte nachdenklich. Insgeheim hatte er mit diesem ernüchternden Ergebnis gerechnet.
    „Wir Galaktiker müssen unsere Bemühungen verstärken", sagte er.
    „Was wirst du tun, Herrscher der Milchstraße?"
    Dieser Titel hielt sich seit Wochen; er haftete schlimmer als ein Gerücht an Rhodan. Anfangs hatte er versucht, ihm zu widersprechen und seine Verbreitung zu unterbinden. Irgendwann war ihm bewußt

Weitere Kostenlose Bücher