1767 - Teufelsmädchen
und sprach sie an.
»Okay, Freunde, ich habe euch nicht eingeladen. Was also wollt ihr von mir?«
Meine Frage schien ihnen wohl gefallen zu haben, denn sie fingen an zu kichern. Fast wie zwei Mädchen, aber das Geräusch hörte auch schnell wieder auf.
Ich erhielt eine Antwort. »Wir wollen dich oder das, was in dir fließt, mein Freund.«
»Blut?«
Die beiden schauten sich überrascht an. Sie hatten wohl keine Ahnung, wer ich war und wie gut ich informiert war. Das war für sie schon überraschend, und jetzt gab der zweite Typ mir seine Antwort.
»Du weißt gut Bescheid.«
»Ja, ich denke schon.«
»Woher?«
Ich musste lachen. »Spielt das eine Rolle?«
»Ja, für uns schon.«
Dann sprach der zweite Glatzkopf. »Dann könntest du auch wissen, wer wir sind.«
Meine Lippen zogen sich in die Breite. »Das will ich nicht ausschließen«, gab ich zu.
»Dann sag es.«
»Ihr seid keine Vampire, obwohl ihr es gern werden wollt. Aber euch fehlt das Letzte. So hat man euch als Halbvampire auf die Menschen losgelassen. Viele seid ihr auch nicht mehr, denn es gibt Menschen, die mit euch aufräumen, und dazu gehöre auch ich, und ich weiß, dass es bald keinen von euch mehr geben wird.«
»Was willst du damit sagen?«
»Reicht das nicht?«
»Du traust dich, uns das ins Gesicht zu sagen? Wo wir gleich bei dir sind, um dein Blut zu schlürfen?«
Ich breitete meine Arme aus und sagte: »Ich weiß nicht, ob ich das zulassen kann. Ehrlich nicht, denn ich habe nicht vor, so schnell zu sterben.«
»Hör auf damit. Das ist ein Pfeifen im Walde, nicht mehr und nicht weniger.« Der Glatzkopf nickte seinem Kumpan zu. »Wir holen ihn uns. Und zwar jetzt. Los, Perry.«
Das brauchte man diesem Perry nicht zweimal zu sagen. Er setzte sich in Bewegung, und es sah für mich aus, als hätten die beiden ihre Bewegungen abgesprochen, so gleich waren sie.
Messer und Schlagring!
Dem hatte ich nichts Adäquates entgegenzusetzen. So sah es zumindest aus, aber jetzt war ich froh, meine Beretta an mich genommen zu haben.
Ich musste nicht mal hektisch reagieren, konnte sogar auf dem Bett sitzen bleiben und musste nur nach hinten greifen, um meine Waffe zu ziehen.
Es war nicht besonders hell im Zimmer. So wusste ich nicht, ob die beiden Typen meine Handbewegung verfolgt hatten, aber dann schauten beide plötzlich in die Mündung der Beretta und hörten mich sagen: »Noch einen Schritt weiter und es ist vorbei mit euch!«
Sie blieben tatsächlich stehen, schauten sich gegenseitig an, hoben ihre Schultern, und ich stellte fest, dass diese Reaktionen nicht gespielt waren. Meine Aktion hatte sie tatsächlich überrascht.
»Und jetzt?«, fragte ich. »Wollt ihr noch immer mein Blut? Ihr könnt es euch holen. Ich warte sogar darauf. Los, kommt her und lasst es euch schmecken.«
Sie kamen nicht. Ich hatte sie geschockt. Sie wirkten plötzlich wie zwei Ölgötzen, die sich nicht rührten.
»Ach, ihr wollt nicht?« Ich lachte. »Dann könnt ihr Folgendes tun. Der eine lässt seine Waffe fallen, und du, Perry, streifst erst mal deinen Schlagring ab.«
Perry tat es nicht. Auch sein Kumpan bewegte sich nicht. Beide warteten darauf, dass ich etwas tat. Ich würde und musste etwas unternehmen. Diese Halbvampire waren eine Gefahr für die Menschheit, auch wenn sie so normal aussahen und keine spitzen Vampirzähne hatten. Deshalb konnte ich sie nicht entkommen lassen, aber ich wollte nicht sofort schießen und sie zunächst in Sicherheit wiegen.
Aber sie stellten sich stur und taten nichts. Wahrscheinlich rechneten sie damit, dass ich nur bluffte, oder verließen sich darauf, dass eine Kugel ihnen wohl wenig anhaben konnte.
Sie waren noch keine richtigen Vampire. Aber sie reagierten ebenso, wenn sie mit einer magischen Waffe in Kontakt kamen.
Und die hielt ich in meiner Hand, denn die Beretta war mit geweihten Silberkugeln geladen. Das wussten die Halbvampire nicht, und so klärte ich sie auf.
Sie hörten mir gut zu, und ich gab auch noch einen Nachsatz zum Besten.
»Geweihtes Silber tötet auch eure großen Vorbilder, die echten Vampire. Ihr seht, ihr habt keine Chance.«
Sie überlegten. Zum ersten Mal zeigten sie sich verunsichert. Aber es kostete sie auch eine große Überwindung, ihre Waffen abzugeben.
Perry machte den Anfang. Er streifte seinen Schlagring ab und ließ ihn zu Boden fallen, wo er mit hell klingendem Laut aufschlug.
»Sehr schön«, lobte ich und nickte dem zweiten Glatzkopf zu. »Und jetzt du. Weg mit dem
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