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1768 - Das Schattenmonster

1768 - Das Schattenmonster

Titel: 1768 - Das Schattenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rückgängig zu machen. Aber ich kann es nicht. Und dann kommt noch etwas hinzu, Herr Stahl. Wollen Sie es hören?«
    »Bitte.«
    »Ich habe keine Reue verspürt und spüre auch jetzt keine. Ich rede mit Ihnen neutral darüber, auch wenn es sich manchmal nicht so anhört. Der Killer bin nicht ich gewesen, das war ein anderer. Ich habe es auch den Psychologen gesagt, die mich am liebsten ausgelacht hätten. Ich kam mir vor, als wäre ich von jemandem übernommen worden. Nicht von einer Person, sondern von einer anderen Kraft, wenn Sie verstehen, Herr Stahl.«
    »Das war nicht schlecht gesagt.«
    »Soll ich Ihrer Antwort entnehmen, dass Sie mir glauben?«
    »Das können Sie.«
    Franz Hartmann starrte Harry an. Erst schaute er nur, dann öffnete er den Mund und fing an zu lachen. Es klang so laut, dass selbst der Polizist an der Tür zusammenzuckte. Der Busfahrer schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    »Perfekt, wirklich perfekt. Sie glauben mir also.« Er holte tief Luft. »Das hätte ich nicht gedacht.«
    »Deshalb bin ich hier.«
    »Wenn das so ist, dann sind Sie bestimmt erschienen, um nach den Gründen zu forschen.«
    »Das auch. Und es geht mir um die Schwärze, diese wirklich absolute Dunkelheit. Sie zu finden wird mein Bestreben sein, das kann ich Ihnen versprechen.«
    Franz Hartmann sagte nichts. Er musste nur schlucken. Dann wischte er über seine Augen und bewegte sich unruhig auf seinem Stuhl, bis er wieder Harrys Stimme hörte.
    »Da wäre noch etwas, Herr Hartmann.«
    »Ich höre.«
    »Sie wissen von einer Anna Rüger, die ihre Familie getötet hat.«
    »Ja. Und ob. Das geschah in derselben Nacht, in der ich meine Tat beging.«
    »Okay, aber das wollte ich nicht wissen. Mir geht es um etwas anderes. Hat diese Frau auch in Ihrem Bus gesessen, als Sie von der Schwärze überfallen wurden?«
    Er musste nicht lange auf eine Antwort warten.
    »Und ob sie darin gesessen hat.«
    »Dann ist sie auch erwischt worden.«
    »Klar.«
    »Und auch der Junge, der eine Handgranate in den Bus geworfen hat. Sie zündete zum Glück nicht.«
    »Ach, davon weiß ich nichts.«
    »Macht nichts.« Harry lächelte. »Ich kann also davon ausgehen, dass noch mehr Fahrgäste in Ihrem Bus gesessen haben, als das mit der Wolke passierte.«
    »Ja, haben sie. Aber der Bus war nicht voll. Wenn ich nachdenke, dann komme ich ungefähr auf ein Dutzend Fahrgäste oder auch weniger. So genau weiß ich das nicht.«
    »Aber sie alle haben die Schwärze erlebt, sage ich mal.«
    »Das stimmt allerdings.«
    Harry nickte. »Es könnte demnach noch etwas kommen. Dabei denke ich an ähnliche Taten, die Sie und Anna Rüger begangen haben. Oder sehe ich das falsch?«
    Franz Hartmann war wieder blass geworden. »Ich denke nicht, dass Sie es falsch sehen.«
    »Gut. Dann können wir uns noch auf etwas gefasst machen.«
    Hartmann runzelte die Stirn. »Das hat sich angehört, als wollten Sie bleiben.«
    »So ist es auch, Herr Hartmann. Ich bin gekommen, um einen Fall aufzuklären, und ich lasse mich nicht so leicht ins Bockshorn jagen.«
    Der Gefangene beugte sich vor. »Auch nicht von Dingen, die es eigentlich nicht geben darf?«
    »So ist es. Ich bin deshalb gekommen. Oder man hat mich hergeschickt, und jetzt habe ich Blut geleckt.«
    Hartmann konnte es nicht glauben. Er wirkte sehr mitgenommen und wischte den Schweiß von seiner Stirn. Eine Frage brannte ihm auf der Zunge. Er musste sie loswerden.
    »Was würden Sie denn machen, wenn plötzlich diese Finsternis auf Sie zukommt?«
    Harry überlegte nicht lange. »Ich weiß es nicht, und ich weiß auch nicht, ob ich es mir wünschen soll. Aber irgendwie warte ich auch darauf.«
    »Lassen Sie es lieber, Herr Stahl. Ich habe es erleben müssen und ich möchte Sie nicht als meinen nächsten Zellennachbarn sehen. Ich habe nur das Gefühl, dass das hier nicht alles gewesen ist. Diese Finsternis wird zurückkehren, da bin ich mir sicher. Aber es kann auch sein, dass sie etwas hinterlassen hat. Und zwar in den Menschen, die mit mir zusammen im Bus gesessen haben.«
    »Sie meinen, dass uns da noch Überraschungen bevorstehen?«
    »Sogar böse.« Er tippte gegen seine Brust. »Warum sollte es nur mich und Anna Rüger erwischt haben?« Hartmann starrte Harry an. »Haben Sie dafür eine Erklärung?«
    »Nein.«
    »Dann müssen Sie sich anstrengen, um sie zu bekommen.«
    Zwischen den beiden Männern war vorerst alles gesagt worden. Das wussten beide. Sie verabschiedeten sich mit einem festen Handschlag, und Franz

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