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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr bedrohlich vor und sogar ein wenig düster.
    Vor einem fast bodenlangen Barockspiegel blieb sie für einen Moment stehen. Es war hell genug, um sich in der Fläche erkennen zu können. Ich sehe alles andere als okay aus, dachte sie und nickte sich selbst zu. Das lockige Haar wippte dabei. Sie hatte es halblang geschnitten.
    Die Locken umrahmten ein hübsches Gesicht, in dem die beiden Wangen auffielen, die immer eine leichte Rötung zeigten. Braune Augen, ein lustiger Blick, der jetzt nicht vorhanden war, sondern getrübt aussah.
    Es war kein guter Tag, das merkte sie. Dabei hatte sie ihn sich anders vorgestellt. Das Verschwinden der beiden Müllers beunruhigte sie schon. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass sie eingeschlafen waren, nachdem sie zu Mittag gegessen hatten. Das war nicht ihre Art.
    Laurie hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, die Polizei einzuschalten, dann aber davon Abstand genommen, denn sie wollte sich nicht lächerlich machen.
    Also verließ sie das Haus und ging nach links, wo sich der Anbau befand. Es gab einen schmalen plattierten Weg, rechts und links wuchsen Büsche, von denen einige blühten. Auf dem Rasen waren Gänseblümchen zu sehen, ein leichter Wind brachte einen frühsommerlichen Duft mit.
    Man hätte sich wunderbar entspannen können, aber danach stand Laurie nicht der Sinn. Sie fühlte sich alles anderes als gut. In ihrem Innern verspürte sie einen starken Druck, und es beunruhigte sie, dass sich ihr Herzschlag beschleunigt hatte.
    Hätte man sie nach ihrem Zustand gefragt, sie hätte erwidert, dass sie sich schlammig fühlte. Das war so ein Modewort von ihr, und dieses Gefühl verstärkte sich noch, als sie vor der Tür des Anbaus stand und erst mal nichts tat.
    Das hatte seinen Grund. Zuerst hatte für sie alles normal ausgesehen, was jetzt nicht mehr zutraf. Es war nicht normal, dass die Müllers einfach die Haustür offen ließen, wie es hier passiert war. Zwar stand sie nicht weit offen und war nur angelehnt, aber für Laurie Barton war dies ein schlechtes Omen.
    Sie wusste, wie pingelig die Müllers waren. Dass sie eine Haustür nicht abschlossen, das konnte sie sich kaum vorstellen. Es war ein absolutes Novum.
    Sie stand vor der Tür und spürte etwas eiskalt ihren Rücken hinab rinnen. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Verschwinden und alles so belassen oder im Haus nachschauen?
    Laurie Barton entschied sich für die zweite Möglichkeit. Sie wollte ins Haus gehen und nach den Müllers Ausschau halten. Wenn nötig, dann konnte sie auch nach ihnen rufen.
    Mit der Fußspitze drückte sie die Tür nach innen. Sie schwang auf und gab ein leicht quietschendes Geräusch von sich. Dabei öffnete sie sich so weit, dass Laurie in den Flur hineinschauen konnte, der aussah wie ein halbdunkler Tunnel.
    Von der Größe her waren die beiden Häuser nicht miteinander zu vergleichen, aber viele Menschen wären froh gewesen, wenn sie ein solches Haus, wie die Müllers es hatten, für sich gehabt hätten.
    Als Laurie den Flur betrat, fiel ihr der Geruch auf. Wo sich die Müllers aufhielten, da roch es immer sauber. So war es auch hier. Ein typisch sauberer Geruch empfing sie. Den kannte sie schon seit ihrer Kindheit. Er würde sich auch im Haus fortsetzen und...
    Nein, er setzte sich nicht fort. Er veränderte sich.
    Sie war davon so negativ angetan, dass sie keinen Schritt mehr weiterging und kurz vor der Treppe mit den dunklen Holzstufen anhielt, um sich wieder neu zu finden.
    Da stimmte was nicht.
    Zuerst hatte sie es nur im Gefühl, dann war es sogar zu hören.
    Ein leises Klatschen, das in regelmäßigen Abständen zu hören war. Und es war nicht schwer herauszufinden, was dieses Klatschen zu bedeuten hatte.
    Etwas fiel von oben nach unten, und das musste in Nähe der Treppe sein.
    Laurie schaltete ihre Gedanken aus. Sie ging nur noch einen Schritt weiter und hatte ihr Ziel erreicht.
    Jetzt klatschte es genau vor ihre Füße, und als sie den Blick senkte, sah sie die Lache.
    Nicht hell, sondern dunkel. Und sie strömte zudem einen bestimmten Geruch aus, den sie nicht oft gerochen hatte, ihn aber trotzdem kannte.
    So roch Blut...
    Sie dachte nichts mehr. Es war plötzlich alles anders geworden, obwohl die Umgebung noch immer die gleiche war. Auch wenn es ihr schwerfiel, sie musste etwas tun, und so bewegte sie ihren Kopf und schaute in die Höhe. Zu ihrem Glück war sie etwas zur Seite gegangen, denn beinahe wäre sie von einem herabfallenden Tropfen erwischt worden. So

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