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1776 - Endreddes Unterwelt

Titel: 1776 - Endreddes Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor allem die Verantwortung für unsere Freunde. Wir sind die einzigen, die noch etwas unternehmen können. Wenn wir nicht erfolgreich sind, dann werden Millionen von Galaktikern ..."
    Die Lippen wurden zusammengepreßt, bis sie einem schmalen, blutleeren Strich glichen. „... sie werden hier jämmerlich verrecken. So wie dieser arme Kerl hier!"
    „Und einige andere", warf Ariane Bentoff bitter ein. „Vielleicht auch jemand von unserer Truppe."
    „Durchaus möglich", versetzte Reginald Bull knapp. „Noch irgendwelche Fragen?"
    Er bekam keine Antwort; der Vormarsch ging weiter.
    „Ob es überall unter den Trichterbauten so aussieht wie hier?" murmelte Kentok Mirkom nach vorn, wo Arlo Rutan ihn hören konnte.
    „Höchstwahrscheinlich", antwortete der Ertruser. „Aber sicher ist nichts in Gomasch Endreddes Reich. Lassen wir uns überraschen."
    Es ging abwärts ...
     
    6.
     
    Treppen gab es nicht, keine Lifte oder Antigravschächte. Statt dessen war der Boden geneigt.
    Unwillkürlich setzte sich in Kentok Mirkoms Gehirn das Bild eines Schlundes fest, in den er mit den anderen zusammen hinabstieg.
    Immer wieder blickte der Überschwere scheu um sich, aber das Bild seiner Umgebung änderte sich nicht. Ein fahles, häufig wechselndes Licht, durchzogen vom Streifenmuster der Handscheinwerfer, und in diesem Licht stets bronzene Strukturen, die den Eindruck machten, als gehörten sie zu einem in tiefem Schlaf liegenden Lebewesen, in dessen Innerem sich die Gruppe der Galaktiker bewegte.
    Unwillkürlich suchten die Männer und Frauen die Nähe der anderen Teilnehmer dieser Expedition, als gebe diese Nähe ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
    Und das war auch bitter nötig. Im Inneren des Evolutionsbereichs funktionierten die syntronischen Anlagen der SERUNS nicht mehr nur unzuverlässig, sie waren zur Gänze ausgefallen. Zwar ließen sich die Aggregate auch über die Sensoren von Hand schalten, aber das half wenig gegen die um sich greifende Angst.
    Man war gewohnt, daß die hochentwickelte Technologie der SERUNS einem jederzeit perfekt funktionierend zu Gebote stand, gleichsam selbsttätig. Antigravanlagen, die sich automatisch wechselnden Schwereverhältnissen anpaßten, Schutzschirme, die von selbst aktiviert wurden, und vieles mehr. Darüber konnte man die Gefahren, in denen man sich real und tatsächlich bewegte, nahezu aus der aktuellen Wahrnehmung verlieren.
    Jetzt aber mußte man sich jeder einzelnen Änderung oder Bedrohung bewußt stellen. Wenn Schutzschirme aktiviert wurden, dann wußte jeder, der dies tat, daß er bedroht war; wenn Antigravs nachgeregelt werden mußten, wurde dem Träger bewußt, daß sich seine Umgebung verändert hatte.
    So entstand ein langsam wachsender innerer Druck, ein Gefühl andauernder Bedrohung und Gefährdung, und dies trotz einer Umgebung, in der auf den ersten Blick keine ernsthafte Bedrohung zu erkennen war.
    Verändert hatte sich auch der Funkempfang. Vielleicht lag es daran, daß die syntronischen Filter nicht mehr funktionierten, die automatisch alle Störgeräusche ausblendeten und so einen einwandfreien Empfang garantierten. Jedenfalls war ein störendes Rauschen in den Lautsprechern zu hören; inzwischen war wohl jedem klar, daß es einen Zusammenhang zwischen diesem Rauschen und der Umgebung gab.
    Die Störgeräusche schwollen an, wenn der Energiefluß in der näheren Umgebung sich verstärkte; sie ebbten wieder ab, aber auch das Grundrauschen wurde immer lauter. Dazu kamen manchmal schrille Pfeifgeräusche, ein Blubbern und Keuchen, Laute, die furchtsame Gemüter bis ins Mark erschrecken konnten.
    „Verteilt euch nicht!" ordnete Arlo Rutan an. „Bleibt nahe beieinander! Wenn wir über mehr als hundert Meter auseinandergerissen werden, können wir uns wahrscheinlich nicht mehr über Funk verständigen."
    „Na und? Was gibt es schon zu sagen?"
    An der Stimme erkannte Kentok Mirkom Lena Shawn; der Streß, dem sie ausgesetzt war, war nicht zu überhören.
    Hoffentlich...
    Lena stieß plötzlich einen lauten Schrei aus.
    „Dort vorn!" Sie rannte los, und ehe jemand Zeit zum Reagieren fand, war sie verschwunden.
    Scheinwerferstrahlen zuckten durch das Halbdunkel, über Funk wurde nach ihr gerufen, aber sie gab keine Antwort.
    Von Reginald Bull war ein wüster Fluch zu hören; der Aktivatorträger war ohne SERUN und mußte schreien.
    „Mirkom, nimm drei Leute und folge ihr! Versucht sie zu erwischen, bevor sie eine Dummheit macht.
    Wir anderen warten hier auf

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