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1776 - Endreddes Unterwelt

Titel: 1776 - Endreddes Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie welche vorfanden. Hirdobaan und das Schicksal der ehemaligen Imprint-Outlaws waren ein solches Hindernis.
    Je eher es beseitigt war, um so eher konnte endlich der Heimflug angetreten werden. Auf diesem kruden Umweg war die paradoxe Haltung entstanden, sogar größere Risiken einzugehen, um sich endlich in Sicherheit bringen zu können.
    Aber der Tod war ein Risiko besonderer Art ...
    Wenn auch nicht unbedingt für Kentok Mirkom. Sein Vater war Diplomat, einer von der übergeschmeidigen Sorte, die sich darauf verstand, alle Probleme mit Überredung, Verhandlung, manchmal auch Bestechung und List zu lösen - so listenreich, voller Finten und derart aalglatt, daß eine Diskussion mit ihm auf den Versuch hinauslief, einen Synthopudding an die Wand nageln zu wollen.
    Kentok hatte sich für einen anderen, rauheren, handfesteren Lebensstil entschieden, für das Verfahren, mit dem Kopf stur durch die Wand zu gehen und Widerstand förmlich niederzuwalzen.
    Inzwischen hatte er einsehen müssen, daß auch dieses Verfahren nicht alleinseligmachend war, ja, daß es das universell anwendbare Lebensprinzip von der Prägnanz eines Werbeslogans nicht gab und wohl auch niemals geben würde.
    „Sint, Vait und Kunda - ihr haltet euch in Reserve, falls die Roboter das Feuer eröffnen. Dann könnt ihr zeigen, was eure Ausbildung wert gewesen ist. Die anderen folgen auf mein Zeichen hin meinem Beispiel und nehmen den Schutzschirm an der gleichen Stelle unter Beschüß."
    „Die Pikosyns streiken wieder", meldete sich Mirna Lecoff, an ihrer ein wenig rauhen Stimme mühelos auch im Dunkeln zu erkennen.
    „Habe ich bereits bemerkt", knurrte Kentok Mirkom und stand langsam auf. Für einen Überschweren war er ungewöhnlich schmal gebaut, was er noch halbwegs hätte ertragen können, wäre da nicht eine Gewebeansammlung rund um den Nabel und darunter gewesen, die sich stark vorwölbte und von rücksichtslosen Zeitgenossen rüde als „Bauch" bezeichnet wurde.
    „Da siehst du's wieder", sagte Sedge Midmays leise. „Deine Korpulenz vermindert deine Beweglichkeit."
    Das Wort allein ärgerte Mirkom ungemein, es klang sehr unerfreulich und widerwärtig, viel gemeiner als „kräftig" oder „stämmig". Der Überschwere seinerseits revanchierte sich für diese Bosheit, indem er immer wieder Diätpläne vom Bordmediziner der CIMARRON verlangte, die er dann konsequent nicht einhielt, was den Arzt stets verdrießlich stimmte.
    „Schaltet mit den Handschuhsensoren. Schirmfelder ein ... - jetzt!"
    Der erste Teil der Operation lief an. Die Individualschirme der Galaktiker wurden aufgebaut, gleichzeitig die Waffen in Feuerposition gebracht.
    Der Pariczaner benutzte einen überschweren Zweihandstrahler, den er jetzt auf das Schirmfeld richtete und betätigte. Sofort begannen auch die anderen Mitglieder der Gruppe auf dieselbe Stelle zu feuern.
    Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Das Schirmfeld bekam Strukturrisse, eine Lücke tat sich auf.
    „Los, durch!"
    Sint Perger, Vait Renin und Kunda Strikker setzten sich in Bewegung, drei Waffentechniker, die auf der Höheren Technischen Akademie Klassenkameraden gewesen waren - zusammen mit Bjon Oppold - und als Gruppe von Freunden auf der BASIS geschlossen angeheuert hatten. Jetzt sprinteten die drei los, genau auf den Strukturriß zu. Daß sie dabei die Streuwirkung der Waffen der eigenen Kameraden abbekamen, schien sie nicht zu stören. Einen Augenblick lang waren von den drei Männern nur die Konturen zu sehen, ihre Schirmfelder umlodert vom Feuer der Waffen, dann sprangen sie zur Seite.
    „Die nächsten!"
    Draußen hatten die Opera-Roboter begonnen, in den Kampf einzugreifen. Die Akademie-Kameraden nahmen sie unter Feuer, und sie zielten gut. Die ersten Roboter vergingen in jäh auflodernden Feuerbällen; über das Zischen der Strahlwaffen hinweg war das Krachen der Explosionen zu hören, dann das Schrillen, mit dem die zerfetzten Metallteile durch die Luft schwirrten.
    Aus den Augenwinkeln heraus konnte Kentok Mirkom erkennen, daß in einiger Entfernung vom Kampfgeschehen etwa ein Dutzend Galaktiker auseinanderspritzte, um sich in Sicherheit zu bringen. Mirkom lächelte grimmig. Gut so, dann kamen wenigstens keine Unbeteiligten zu Schaden.
    In den Trivideo-Streifen - Kentok Mirkom besaß eine riesige Sammlung solcher Programme - liefen solche Kampf szenen immer sehr viel langsamer ab, stellte er fest. Jeder zweite Schuß war in Großaufnahme zu sehen, jede Trefferwirkung wurde gezeigt, die

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