Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1776 - Endreddes Unterwelt

Titel: 1776 - Endreddes Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kämpferinnen und Kämpfer ließen zwischen den Salven mehr oder weniger blöde Sprüche hören - „Denen zeigen wir's jetzt aber ...!" - und zeigten grimmige oder grinsende Gesichter in Großaufnahme.
    Hier ging alles viel schneller, geradezu ungemütlich hektisch. Es krachte und zischte, die Beteiligten stießen mehr oder weniger irrsinnige Schreie aus, schössen geradezu erbärmlich und trafen dennoch - und in weniger als einer Minute war der ganze Spuk fürs erste beendet.
    Das Schirmfeld über dem dunkelgrünen Transportfeld war erloschen, auf dem Boden lagen die qualmenden und stinkenden Überreste der Roboter.
    „Gut gemacht, Leute!" sagte Kentok Mirkom rauh.
    Die Leute mußten ab und zu von ihrem jeweiligen Befehlshaber gelobt werden, das war Tradition und gehörte sich so, auch wenn es unverdient war. Irgendwie fühlte sich Kentok Mirkom betrogen: Es war viel zu schnell gegangen, niemand, nicht einmal er, hatte irgend etwas Heldenhaftes vollbracht, und eigentlich hatte er dabei gar nichts gespürt, weder Angst noch Triumphgefühle oder Kampfeslust. Es war nichts als eine schäbige Ballerei gewesen, bei der sehr leicht der eine oder andere und auch er hätte auf der Strecke bleiben können.
    „Verschwinden wir von hier", bestimmte Mirkom rauh, „bevor die Opera-Roboter mit Verstärkung ankommen!"
    Die Galaktiker entfernten sich von dem Fernkarussell und schwärmten aus. Weitere Gegner waren einstweilen nicht zu sehen.
    Die wenigen anderen Galaktiker, die das Gefecht aus sicherer Deckung verfolgt hatten, verloren sehr schnell ihr Interesse an den Neuankömmlingen und wandten sich wieder ihren üblichen Tätigkeiten zu; das hieß, sie beschäftigten sich mit Reparaturen an Geräten, deren Funktionsweise sie nicht kannten und auch wohl nicht begreifen konnten.
    Kentok Mirkoms Miene verfinsterte sich, als er die Unglücksgestalten erblickte. Von der unheimlichen Imprint-Sucht waren sie nach der Passage auf einen der Levels von Endreddes Bezirk zwar befreit, aber man konnte kaum behaupten, daß sich ihre Lage dadurch wesentlich verbessert hätte. Sie standen zwar nicht mehr unter dem unwiderstehlichen Zwang, sich Imprint-Waren beschaffen zu müssen, aber dafür standen sie nunmehr unter einem zwingenden hypnoseähnlichen Einfluß, dem sie sich nicht entziehen konnten.
    Die Gesichter dieser Galaktiker wirkten stumpf und seelenlos; sie erschienen Mirkom wie lebende Maschinen, und das waren sie wohl auch: Arbeitssklaven ohne eigenen Willen, von einer aufgezwungenen Programmierung gesteuert, die ganz offensichtlich einige Defekte aufwies.
    „Achtung!"
    Eine Gestalt erschien auf einem der anderen Transportfelder des Fernkarussells von Zimbag. Die Waffen ruckten hoch und wurden in Anschlag gebracht.
    „Nicht schießen!" rief Kentok Mirkom laut. „Es ist einer von uns!"
    Er erkannte Ronald Tekener, der sich ihnen rasch näherte; ohne SERUN, nur in einer Kombination.
    „Änderung des Plans", stieß der Smiler hervor. „Wir konzentrieren all unsere Kräfte auf Zimbag."
    „Mir soll es recht sein", versetzte Mirkom. „Aber wie sollen die anderen das wissen oder erfahren? Wir ..."
    „Unsere Gruppe stellt Kuriere!" unterbrach ihn Ronald Tekener; er blickte sich schnell und konzentriert um. „Alle Gruppen werden mündlich informiert, und beim nächsten Phasensprung bleibt es bei diesem Befehl. Alle Mann nach Zimbag! Dies ist der Planet, auf dem wir Gomasch Endredde auf den Leib rücken werden."
    „Falls er einen hat", merkte Kentok Mirkom an.
    Tekener lächelte dünn.
    „Genau das wollen und werden wir hier auf Zimbag feststellen", versprach er.
    Als er einen Blick auf die Zwangsreparateure warf, zogen sich seine Brauen zusammen. Offenbar dachte er ähnlich wie der Überschwere, und das verwunderte Mirkom ein wenig. Er hatte immer angenommen, Leute wie Tekener, Atlan oder Perry Rhodan wären hauptsächlich an den großen kosmischen Zusammenhängen interessiert und hätten als Unsterbliche kaum einen Kontakt zu ihren normalsterblichen Artgenossen. Ganz offensichtlich war zumindest einer dieser Aktivatorträger durchaus am Wohl und Wehe der einfachen Galaktiker interessiert.
    Bevor Kentok Mirkom dazu kam, Tekener eine entsprechende Frage zu stellen, tauchte die nächste Gruppe von Phasenspringern auf. Mirkom erkannte den rostroten Haarschopf von Reginald Bull, der neben dem hünenhaften Ertruser Arlo Rutan pygmäenhaft klein wirkte - und außerdem, Kentok registrierte es mit einem stillen Grinsen, ziemlich

Weitere Kostenlose Bücher