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DS059 - Der lachende Tod

DS059 - Der lachende Tod

Titel: DS059 - Der lachende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Im Lexikon heißt es:
    KICHERN: verhalten lachen mit wiederholtem kurzen Luftholen; in affektierter oder törichter Manier lachen oder mit dem Versuch, es zu unterdrücken.
    Dies ist die Definition, die im Lexikon vom Kichern gegeben wird.
    Kichern ist nichts weiter Besonderes. Die meisten Leute kichern dann und wann ein wenig. Die Psychologen behaupten, daß es eine Form des Lachens ist und daher gut für den Menschen.
    Doch wenn Geister kichern, ist es etwas anderes.
    Das Kichern dieser Geister war für niemand gut, sollte sich herausstellen.
    Wie viele Gespenstergeschichten begann die der kichernden Geister mit Gerüchten.
    Ein kleiner Junge kam abends nach Hause gerannt und berichtete aufgeregt, in einem Gebüsch hätte er einen Geist kichern hören. Da die meisten Geister von kleinen Jungen gesehen werden, wurde seine Geschichte freundlich belächelt. Niemand dachte sich etwas dabei. Und natürlich kam die Sache auch nicht in die Zeitungen.
    Ein Politiker aus New Jersey – die kichernden Geister schienen nur New Jersey heimzusuchen – war der nächste, der einen Geist sah. Seine Wähler hatten seit langem aufgehört zu glauben, was dieser Politiker sagte, zum Beispiel über Steuersenkungen, und so standen sie seinem Bericht sehr skeptisch gegenüber.
    Er hatte in einem Park in New Jersey einen Abendspaziergang gemacht, einen Geist kichern hören und ihn sogar kurz zu sehen bekommen. Diesmal erschien darüber eine kurze Notiz in den Zeitungen, und viele, die sie lasen, bemerkten amüsiert, daß noch mehr Politiker von Geistern verfolgt werden sollten.
    Zwei oder drei weitere Geschichten von kichernden Geistern kamen in Umlauf, und jetzt wurde ein schwerer Fehler gemacht: Zu viele Leute hielten diese Geschichten für reine Erfindung. Man zählte immerhin das zwanzigste Jahrhundert, das Zeitalter des Realismus. So etwas wie Geister gäbe es nicht.
    Ein Mädchen machte als erste die schreckliche Entdeckung, daß das Kichern der Geister ansteckend war.
    Ihr Name war ›Miami‹ Davis. Sie hatte vor einem alten Lagerhaus am Hudsonufer, genau gegenüber von New York City, gestanden und ihren Kopf durch ein Fenster mit einer zerbrochenen Scheibe gesteckt. Sie hatte darin einen Geist kichern hören. Und nun versuchte sie ihn zu erkennen. Nachdem sie das drei Minuten lang versucht hatte, bekam sie selber das Kichern.
    Mädchengekicher ist gewöhnlich nett anzuhören. Mädchen kichern, wenn man sie am Hals kitzelt oder wenn man ihnen nette Dinge sagt.
    Das Kichern von Miami Davis war nicht im mindesten nett anzuhören. Im Gegenteil, es war schrecklich.
    Sie schnappte zwischendrin immer wieder nach Atem; zweifellos versuchte sie auch, das Kichern zu unterdrücken. Sie kicherte buchstäblich in jeder Weise, wie das Lexikon es definiert.
    Mit der rechten Hand hielt sich das Mädchen den Mund zu, mit der linken die Nase und versuchte so, die Kichergeräusche zum Aufhören zu bringen, aber vergeblich. Dann biß sie in ihren Mantelkragen. Auch das nützte nichts. Es endete damit, daß sie entsetzt von dem Lagerhaus floh.
    Das alte Lagerhaus war aus rohen Ziegeln gebaut und hatte ein Blechdach. Es sah aus, als ob das Büro für Öffentliche Sicherheit schon seit zehn Jahren seinen Abriß angeordnet haben müßte. Aber drinnen war es immer noch voll mit Dampframmen, Schaufelbaggern und anderen Baumaschinen. An der einen Seite lag der Hudson River. Auf der anderen Seite führte eine typische Waterfront-Straße vorbei, schmutzig, ausgefahren und voll von Gerüchen.
    Der düstere Abendhimmel war von Wolken verhangen, die Regen versprachen. Vor etwa einer Stunde war bereits ein kurzer Regenschauer niedergegangen, der gerade nur gereicht hatte, den Staub auf den Gehsteigen zu binden.
    Das Mädchen rannte jedoch nicht den Gehsteig, sondern die Mitte der Straße entlang, als sei jemand hinter ihr her. Sie rannte etwa einen Block weit, bis sie zu einem Wagen kam, einem kleinen hübschen, fast neuen Cabriolet. Sie sprang hinein und zerrte an dem Rückspiegel, bis sie sich selber darin sehen konnte. Sie sah ein hübsches Gesicht mit blauen Augen, von kupferrotem Haar umrahmt, sicher sympathisch anzusehen. Aber dann überfiel sie wieder das krampfhafte Kichern, gegen das sie absolut nichts machen konnte, und der Schrecken darüber entstellte ihr hübsches Gesicht zu einer Grimasse.
    Sie startete den Motor und jagte mit dem kleinen Sportwagen davon.
    Eine Viertelstunde später hörte sich ein Polizist die Geschichte des Mädchens an

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