1780 - Blick in die Hölle
dritt...
***
Ich schaute Suko an und sagte: »Du siehst aus wie jemand, der etwas entdeckt hat.«
»Ach. Wer sagt dir das denn?«
»Du.«
»Und wieso?«
»Du bist aufgehalten worden. Wie ich dich kenne, wärst du schon früher hier gewesen.«
»Das stimmt.«
»Und wer hat dich aufgehalten?«, fragte Bill.
»Eigentlich eine junge Frau, die ich vor einer Vergewaltigung gerettet habe.«
»Was?«
Wir stellten keine Fragen mehr und ließen Suko berichten. Es ging nicht nur um die verhinderte Vergewaltigung, Suko hatte auch erfahren, dass der Sensenmann unterwegs war. Die junge Frau hatte ihn gesehen, aber sie konnte nicht sagen, wohin er sich gewandt hatte.
»Der hat den Platz nicht verlassen!«, behauptete Bill, und da stimmten wir ihm zu.
»Wo kann er sich denn versteckt haben?«
»Muss er sich verstecken, Suko?«, fragte ich.
»Ich habe keine Ahnung. Aber er fällt schon auf. Allein durch seine Sense.«
»Zum Glück hat er noch niemanden umgebracht. Abgesehen von Maggy Cole«, sagte Bill. »Er wird dranbleiben, und wir werden ein Problem bekommen.«
Das bekamen wir nicht, das war schon da. Plötzlich hörten wir einen gellenden Schrei. Er war nicht draußen aufgeklungen, sondern in der Geisterbahn, aber er war bis zu uns gedrungen.
Von der rechten Seite her war er gekommen.
Wir sprangen auf die Bahn und räumten dabei Leute zur Seite, die sich angestellt hatten, um eine Karte zu kaufen.
Dann sahen wir, dass wir genau das Richtige getan hatten. Die Schwingtür an der rechten Seite wurde aufgestoßen. Ein Wagen hatte dafür gesorgt. Und zwar ein Wagen, in dem zwei junge Mädchen saßen. Die hatten auch geschrien, und das nicht ohne Grund, denn beide waren blutverschmiert...
***
Wir hetzten auf den Wagen zu, der nun zum Stehen kam. Auch andere Zeugen sahen die beiden jetzt und waren entsetzt. Es gab weitere Schreie, die aber nicht von den Mädchen in dem Wagen stammten. Zuschauer waren entsetzt über den Anblick. Die Personen sahen auch wirklich schlimm aus. Sie lebten noch, aber ich sah keine Wunden, bis ich noch näher an sie herankam.
Ja, sie waren erwischt worden. Beide mit einem Schnitt quer über die Brust. Sie waren nicht sehr tief, aber die Mädchen hatten viel Blut verloren.
In ihren Augen sahen wir einen Ausdruck, der mit Panik zu umschreiben war. Bill telefonierte bereits nach einem Notarzt. Sanitäter befanden sich auch auf dem Rummel, und sie würden Erste Hilfe leisten können.
Die Mädchen litten, das sahen wir. Aber sie wurden nicht bewusstlos, und deshalb wollte ich ihnen eine Frage stellen, um herauszufinden, was sie gesehen hatten.
»Was ist passiert?«, fragte ich.
Eine fing an zu schreien. Ihre Freundin aber redete stockend. »Er war plötzlich da.«
»Wer?«
»Der mit der Sense. Der war nicht künstlich, sondern echt. Plötzlich war er da.«
»Und dann?«
»Schlug er zu! Mit seiner Sense. Und er hat uns auch getroffen.«
»Okay, ein Notarzt trifft bald ein.«
Zunächst kamen zwei Polizisten. Sie scheuchten einige Neugierige zur Seite, dann waren wir an der Reihe. Nur hatten sie bei uns Pech, denn bevor es richtig zur Sache ging, zeigte ich ihnen meinen Ausweis. Suko hatte seinen auch hervorgeholt.
Das veränderte die Lage. Wir konnten wieder tun und lassen, was wir wollten.
Wir wiesen sie darauf hin, dass sich der Täter eventuell noch in der Geisterbahn befand. Sie sollten bei den beiden Frauen bleiben. Der Notarzt war unterwegs, und wir wollten uns auf die Suche nach dem Schnitter machen.
»Wo denn?«
»In der Geisterbahn.«
Sie widersprachen. »Aber da ist es finster. Sie werden nichts sehen können.«
»Das wissen wir. Aber Sie könnten den Besitzer ausfindig machen und dafür sorgen, dass wir eine bessere Beleuchtung bekommen.«
»Mach ich doch.«
»Super!«
Wir waren bereit, die Geisterbahn zu entern. Und wenn wir recht darüber nachdachten, dann hatte das auch einen Vorteil. Es war besser, den Killer dort zu jagen als an einem Platz, der mit Menschen gefüllt war und an dem er seine Sense auf grausame Art und Weise einsetzen konnte.
Ich schob mich auf den Eingang oder auch Ausgang zu. Er bestand aus einer Schwingtür, die von innen aufgestoßen wurde. Dann bewegten sich die beiden Hälften auseinander, und der Wagen konnte ins Freie rollen.
Im Moment kam keiner mehr. Es gab sicherlich noch welche in der Geisterbahn. Die Energiezufuhr war abgestellt worden, und doch bewegte sich die Tür, weil sie von innen einen leichten Druck bekommen hatte.
Die
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