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1786 - Katzenhölle

1786 - Katzenhölle

Titel: 1786 - Katzenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sorge, ich werde mir Mühe geben, Mister …« Das Ende ließ ich offen, weil ich damit rechnete, dass er mir seinen Namen nennen würde.
    Das tat er nicht. Er drehte mir den Rücken zu und ging davon. Dabei stapfte er quer über das Feld. Die Katze behielt er weiterhin auf dem Arm, und wer ihn mit Blicken verfolgte, so wie ich, der sah, dass er sehr schnell von der grauen Dunkelheit verschluckt wurde, was mir schon etwas seltsam vorkam, denn es hatte bei ihm ausgesehen, als hätte er sich aufgelöst.
    Aber das konnte nicht sein …
    So richtig sicher war ich mir nicht. Dieser Namenlose war mir schon seltsam vorgekommen. Entweder war er ein komischer Kauz, der mit Katzen zusammenlebte und damit sein Glück fand, oder er war jemand, der ganz anders reagierte, was immer es auch sein mochte. Jedenfalls hatte ich ihn gesehen und wusste auch, wo er lebte.
    Es hatte ja nicht nur die eine Katze gegeben, sondern mehrere, und die wussten, was sie zu tun hatten. In meiner Umgebung entstand plötzlich Bewegung. Es waren die Katzen, die in den letzten Minuten starr am Boden gehockt hatten.
    Jetzt hatten sie freie Bahn und konnten endlich wieder dorthin laufen, wo sie ihr Zuhause hatten. Ich ging ein paar Schritte zurück, erreichte den Rover und setzte mich wieder hinter das Steuer. Ich startete noch nicht sofort, sondern wollte mich erst mal fangen und beschäftigte mich mit dem, was ich hier erlebt hatte. Es war schon ungewöhnlich. Wahrscheinlich hatte dieser Mann einen Hort für Katzen geschaffen, was auch legitim war. Daran hätte ich mich auch nicht gestört, aber es war sein Verhalten, was mich misstrauisch gemacht hatte. Ich empfand es als seltsam oder mindestens ungewöhnlich. Er schien kein Menschenfreund zu sein, sondern einer, der einen Menschen lieber gehen als kommen sah.
    Ich hatte ihn ja auch gehen sehen. Und zwar in Richtung des Lichts. Das war alles okay, und trotzdem war mir sein Verhalten suspekt gewesen.
    Nun ja, jeder Mensch ist eben anders. Und besonders Tierliebhaber können extrem sein.
    Ich startete den Rover und rollte langsam an. Viel schneller fuhr ich auch später nicht, denn ich schaute mehr nach rechts als nach vorn. Deshalb fiel mir auch auf, dass das Licht erloschen war und es keinen Hinweis mehr auf die Siedlung gab.
    Die Dunkelheit hatte alles verschluckt. Sie hatte für das große Vergessen gesorgt, aber genau das wollte ich nicht. Ich wollte und konnte nicht vergessen.
    Es war dieses Misstrauen, das sich im Laufe der Zeit in meine Psyche eingeschlichen hatte. Zwar sah ich nicht überall Feinde lauern, aber ich nahm die Menschen auch nicht hin, wie sie waren, wenn sie mir auffielen.
    Da fing ich immer an zu hinterfragen, und das genau tat ich auch in diesem Fall.
    Ich fragte mich, wer dieser Typ war. Seinen Namen kannte ich nicht, ich wusste nur, dass er mit Katzen zu tun hatte, ob das nun normal war oder nicht, es konnte mir egal sein.
    War es aber nicht.
    Und so baute sich in meinem Kopf der Gedanke auf, mehr herauszufinden. Warten wollte ich damit nicht. Ich nahm mir vor, das Haus oder den Hof zu aufzusuchen …
    ***
    Ich musste nicht quer über ein Feld fahren. Es gab einen Weg, der von der normalen Straße abbog und sein Ende vor dem Haus fand. Ich hatte das Licht der Scheinwerfer gelöscht. Mit dem Rover tastete ich mich im Dunkeln weiter, fuhr Schritttempo und musste mich an den Umrissen der beiden Bauten orientieren, um zu erkennen, wohin ich überhaupt fuhr.
    Es gab keinen Zaun, der das Gelände abgesperrt hätte. Es gab auch keine Alarmanlage, die sofort losgeheult hätte. Es blieb alles im grünen Bereich.
    Dann sah ich einen Zaun an der linken Seite. Dahinter lag wohl eine Rasenfläche, und ich konnte auch die Umrisse der Bäume sehen, die dort wuchsen.
    Es war die Stelle, an der ich anhielt. Aber mein Job war noch nicht beendet. Es ging weiter, denn ich wollte mehr über die Katzen und ihren Herrn erfahren.
    Ich stieg aus und schloss die Tür sofort wieder hinter mir. Das war wichtig, denn niemand sollte die Innenbeleuchtung sehen.
    Ich stand jetzt draußen, duckte mich neben dem Rover leicht zusammen und schaute in Richtung der beiden Häuser. Ob sie als Wohnhäuser genutzt wurden, war mir nicht klar. Sie konnten auch unterschiedlichste Funktionen haben.
    Ich hörte nichts. Niemand schlich über den Boden. Kein Miauen wehte mir entgegen, und die Natur schien den Atem anzuhalten, so ruhig war es geworden.
    Dass ich an diesem Punkt stehen blieb, brachte mich auch nicht weiter.

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