1792 - Lebensziel Rache
Frage zu weit gegangen zu sein.
Dann ging ein Ruck durch die mächtige Gestalt.
„Ich muß rasch handeln", erklärte der Herr der Levels, „um meine vor zweihunderttausend Jahren unterbrochene Mission endlich zu Ende zu führen. Andererseits sehe ich die Komplikationen, die sich durch euer unverschuldetes Hiersein ergeben haben."
Perry Rhodan und Atlan warfen sich einen ungläubigen Blick zu, als Aachthor plötzlich von „unverschuldetem Hiersein" sprach. Auch dabei blieb seine Stimme allerdings gewohnt ablehnend und hart. Es war deutlich genug zu erkennen, daß er sich nicht von reinem Mitleid mit den Galaktikern leiten ließ.
Gebannt warteten sie auf seine nächsten Worte.
„Ich werde deshalb die von Gomasch Endredde gewährte Frist verdoppeln. Weiter kann ich euch nicht entgegenkommen. Macht daraus, was ihr könnt." Er winkte Voltago herbei. „Und nun gebt mir diesen Mann."
Voltago trat vor. Aachthor nahm Reginald Bull von ihm entgegen und drehte sich wortlos mit ihm um.
Erst ganz kurz vor dem Eingang eines nicht einzusehenden Raumes blieb er noch einmal stehen, drehte den Kopf und fragte über die Schulter: „Ihr werdet mir dafür nicht verraten, wie ihr es fertiggebracht habt, Klaymon zu eliminieren?
Ich war immer der Meinung, Klaymon sei unbezwingbar."
„Wir können es nicht", sagte Rhodan. „Das mußt du uns glauben. Wir wissen es selbst nicht."
Aachthor antwortete nicht und verschwand mit dem bewußtlosen Bully in der Dunkelheit des Eingangs.
Perry Rhodan ließ sich die Zeit anzeigen.
Es war der 13. Dezember 1220 NGZ, 23.47 Uhr.
*
„Natürlich waren wir erleichtert, doch zufrieden konnte keiner von uns sein. Eine Verdoppelung der von Gomasch Endredde gesetzten Evakuierungsfrist bedeutete zusätzliche 28 Stunden für die Rettungsbemühungen auf den Levels, vor allem Zonder-Myry, doch wir hätten mindestens das Dreifache dieser Zeit gebraucht, um die Milchstraßenbewohner in halbwegs geordneten Bahnen abzutransportieren und vorläufig auf den ausgesuchten Welten anzusiedeln.
Aachthor hatte allerdings keinen Zweifel daran gelassen, daß er keine weiteren Zugeständnisse einräumen würde.
Uns blieb nur eines: daraufwarten, daß er uns Bully zurückbrachte, und dann aus dem Aufschub machen, was wir konnten, wie Aachthor sich ausgedrückt hatte.
Bully würde leben, und ich danke dem Himmel dafür.
Doch Cyrn Dow war tot. Er war damit seiner Schwester gefolgt und hatte etwas mit sich ausgelöscht, das mir Homer und Mike vielleicht eines Tages, wenn die Zeit dazu da ist, besser erklären können als jetzt. Ein Gespenst, ein Geist, ein Dämon - ich kann mir nichts darunter vorstellen. Ich weiß allerdings auch, daß es jene berühmten Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die uns Menschen über den Verstand gehen und sich nie wissenschaftlich erklären lassen werden.
Adams machte sich Vorwürfe. Immer wieder beklagte er, daß er Cyrn nicht mitgenommen hätte, wäre ihm klar gewesen, wie dieser junge Mann enden würde.
>So stirbt kein Mensch, Perry!< sagte er immer wieder.
Ich verstehe ihn auch hier nicht ganz. Er wußte, daß Dow nicht überleben konnte, daß sein Dämon ihn zerfressen und bereits geistig zerstört hatte. Außerdem bekam Cyrn Dow das, was er sich angeblich als einziges gewünscht hatte: das Ende als Held.
Ohne ihn wären wir nicht bis zu Aachthor gelangt und vermutlich jetzt alle tot. Cyrn Dows Name wird genannt werden, wenn eines Tages unsere Geschichte geschrieben wird.
>So stirbt kein Mensch, Perry ...!<
War Cyrn Dow jemals ein Mensch?" (Perry Rhodan, später)
ENDE
Weitere Kostenlose Bücher