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1814 - Unter dem Galornenstern

Titel: 1814 - Unter dem Galornenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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faszinierendes Tafelland, voller Maserungen und toniger, scharfbegrenzter Farbzonen. Ich machte nicht die geringste Bewegung aus. Die Landschaft schien vollständig leer. Es gab keine Bewohner - jedenfalls keine, die sich sehen ließen -, und auch keine Anzeichen für den Aufenthalt intelligenter Lebewesen.
    Langsam drehte ich mich einmal um die Achse. Dabei nahm ich jedes Detail in mich auf. Jede Einzelheit konnte wichtig werden.
    In unserem Rücken wuchs ein pilzähnliches, über dreißig Meter hohes Gebäude aus dem Boden, der sogenannte Pilzdom. Auf Trokan existierte ein Gebilde, das exakt identisch war, ein weiteres stand im Arsenal der BaolinNda. Der Eingang zur Brücke in die Unendlichkeit hatte offenbar immer dieselbe Gestalt. Jeder Pilzdom war mit einem Brückentor identisch.
    Bully brachte es auf den Punkt: „Ich frage mich, Perry, was der Pilzdom mitten in dieser Wüste verloren hat. Trokan und das Arsenal, das sind immerhin Orte von einer gewissen Bedeutung. Meinetwegen von kosmischer Bedeutung. Aber das hier?"
    „Der Dom steht sicher nicht aus Zufall an diesem Ort", erwiderte ich. „Halten wir einfach die Augen offen. In, erreichbarer Nähe muß es etwas geben, was uns weiterhilft."
    „Ah ja? Und was, wenn man fragen darf? Irgendeine Höhle im Fels? Vielleicht ein verborgener Kodeschlüssel?"
    „Ja, warum nicht?"
    „Einer der Felsen könnte in Wirklichkeit ein Funkgerät sein, womit man Aero-Taxis ruft", meinte Bull.
    „Wart’s einfach ab, Dicker. Sarkasmus hilft uns auch nicht weiter."
    Ich konnte es förmlich riechen; irgend etwas haftete dieser Ebene an, was in meinem tiefsten Inneren eine Saite zum Schwingen brachte. Kosmische Bedeutung, so hatte es Bully in seinem respektlosen Ton genannt. Der Dicke konnte ein echtes Trampel sein. Wahrscheinlich ahnte er nicht, wie recht er hatte.
    Ein Hauch von Jahrtausenden. Diese Brücke endet nicht im Nirgendwo.
    Ich bückte mich und tastete über den Boden. Das Gestein machte einen seltsamen Eindruck. Es wirkte auf der einen Seite sehr fest, wie vulkanischer Basalt, an anderen Stellen hingegen nachgiebig, bröselig wie Sandstein. Probeweise hob ich einen faustgroßen Brocken auf und schleuderte ihn durch die Luft. Der Stein prallte gegen einen Felsgrat. Es gab einen dumpfen Ton; wahrscheinlich das lauteste Geräusch, das die Ebene seit tausend Jahren erlebt hatte.
    „Was soll das, Perry?"
    „Ich will nur wissen, was das für Steine sind." Zwischen Geröll, das ein bißchen wie hindrapiert vor dem Felsen lag, erkannte ich meinen Brocken an der Farbe wieder. Ich ging hin und hob ihn auf.
    „Der Stein hat sich verformt. Das Zeug platzt oder splittert nicht, es bildet Dellen."
    Ich schätzte die Schwerkraft auf 0,8 bis 0,9 g, also etwas geringer als die der Erde. Der Himmel über der Ebene hatte eine bläuliche Färbung. Je weiter sich die blasse Sonne am Himmel emporschob (es war also doch Sonnenaufgang), desto höher war der Sättigungsgrad, den das Blau erreichte. Wärmer wurde es auch, aber nicht sehr viel. Sieben bis acht Grad stellten an einem normalen Tag wohl die höchste Temperatur dar.
    Ich schaute in windgeschützte Ecken und Grate, entdeckte aber nirgendwo Spuren von Vegetation.
    Wenn es Bewohner gab, intelligent oder nicht, so waren sie entweder gut verborgen, oder wir hatten eine einsame Stelle erwischt.
    Aus weiter Ferne drang ein Geräusch heran. Ich neigte horchend den Kopf. Im ersten Augenblick ließ es sich nicht identifizieren, es klang wie ein rauschender Wasserfall hinter den tausend Ecken einer Großstadt.
    Ich legte den Kopf in den Nacken und suchte den Himmel ab. Nichts.
    „Hörst du es auch, Bully?"
    „Ja. Ich kann’s nur nicht sehen. Mal angenommen, Perry, jemand kommt uns abholen ... Was dann?"
    Das Geräusch klang nach einem Flugobjekt, nach irgend etwas mit reichlich Luftverdrängung. Wer im Leben so viele Raumhäfen gesehen hat wie wir beide, wer mehr als zehntausend Starts und Landungen verzeichnet, der kennt sich mit dieser Lärmkulisse bestens aus.
    Ich setzte mich vorsichtig in Bewegung, jeden Schritt auf dem fremden Basaltgestein sorgfältig sichernd, und umrundete den Pilzdom. Die silbrige Wandung lag an dieser Stelle im Schatten, sofort wurde es drei Grad kälter. Ich ärgerte mich, daß ich nicht mehr am Körper trug als meine Jacke, die Hose und die Stiefel.
    Immerhin alles in beigefarbenen Tönen, in dieser Umgebung gleichbedeutend mit einem Tarnanzug.
    Trotzdem, eine Heizkombination hätte sich nicht

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