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1816 - Der sanfte Henker

1816 - Der sanfte Henker

Titel: 1816 - Der sanfte Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mund riechen. Niemand hätte ihn retten können, so ist das.«
    »Ja«, sagte er, »das ist so.«
    Wenig später verließen wir die Zelle.
    ***
    Es war unwahrscheinlich, und der Mann hoffte, einen Traum zu erleben. Das war nicht der Fall. In seinem Körper steckte tatsächlich die verdammte Feder. Nicht sehr tief und auch nicht direkt in der Brust, sondern ein wenig darunter zwischen den Rippenbögen und dem Bauchnabel.
    Das musste der Mann erst mal verkraften. Er lag auch weiterhin auf dem Rücken und war in der Lage, an seinem Körper entlang nach unten zu schauen.
    Er sah sie.
    Die Feder zitterte noch leicht nach, aber sie steckte in seinem Körper, und genau dort, wo sie eingedrungen war, zeigte sich eine rote Farbe, die darauf hinwies, dass sich etwas Blut an der Einstichstelle gesammelt hatte.
    Und er sah sie.
    Sie kniete und beugte sich über ihn. Rechts und links drückten die Beine gegen die Matratze.
    »Und?«
    Greg wusste, dass er angesprochen war. Er hielt sich mit einer Antwort zurück. Dafür konzentrierte er sich ganz auf sich selbst. Er spürte den Schweiß in seinem Gesicht, der fast wie Leim auf seiner Haut klebte. Er hörte sein Herz schlagen und glaubte daran, dass es unnormal schlug. Er sah das Gesicht der Frau, die auch ein Engel hätte sein können, und er schaute in die Augen. Sie schimmerten in einem zarten Grün. Überhaupt war diese Farbe präsent und auch prägnant, denn jetzt, aus der Nähe betrachtet, schien auch die Haut einen grünlichen Farbton angenommen zu haben.
    Er atmete heftiger, und er sah, dass sich die verdammte Feder in seinem Körper bewegte. Von der Wunde aus strahlten die ersten Schmerzen ab und breiteten sich im Bauch aus.
    »Und?«, fragte sie mit ihrer weichen Stimme.
    »Bitte …«
    »Ja, ich höre.«
    »Bitte, lass mich gehen. Ich – ich – kann nicht mehr. Sollte ich mich nicht richtig verhalten haben und dir zu nahe getreten sein, dann entschuldige ich mich dafür. Ich habe es nicht so gemeint. Aber jetzt lass mich gehen.«
    »Warum?« Sie fragte es und lächelte. »Wir haben noch keinen Spaß gehabt.«
    »Den brauche ich auch nicht.«
    »Ach, tu nicht so. Du hast doch schon bezahlt. Dafür musst du doch entlohnt werden.«
    »Das will ich nicht mehr.«
    »Ach? Ist dir das Geld egal? Ausgerechnet dir, einem Industriellen? Das ist komisch.«
    »Ja, es ist mir egal.«
    Jamila senkte den Blick. »Ich liebe die Feder. Sie ist wunderbar. Ich habe sie von einem Adler bekommen. Der Vogel soll magische Kräfte gehabt haben. Deshalb ist mir die Feder heilig. Ohne sie kann ich einfach nicht, wenn du verstehst. Sie hat noch einen längeren Weg vor sich …«
    »Wie?«
    »Und zwar bei dir. Ich spüre, dass sie zittert, sie ist richtig nervös, obwohl es sich bei ihr um eine Feder handelt und um mehr nicht.«
    Eine Hand griff blitzschnell zu und holte die Feder aus dem Körper.
    Greg spürte etwas wie einen schwächeren Schmerz, denn die Wunde war jetzt in Bewegung geraten, und so konnte sie einen Schmerz absondern, den Greg genau spürte.
    Und er starrte auf die Feder. Er sah auch ihre untere Hälfte und damit die Spitze.
    Der Stiel war zum Teil rot, und noch immer glitt Blut nach unten. Als kleine Tropfen fiel es auf den hellen Körper des Mannes und zerplatzten dort.
    »Was ist los, Greg?«
    »Nichts, gar nichts.« Er lag noch immer auf dem Bett. Er hatte seine Haltung nicht verändert.
    Jamila spielte mit der Feder. Sie ließ sie von einer Hand in die andere gleiten und tat so, als würde sie ohne die Feder gar nicht mehr auskommen.
    Ihr Kunde atmete schwer. Er hatte zu kämpfen, und er wusste auch, wann er aufgeben musste und wann nicht. In diesem Fall musste er einfach aufgeben und konnte nur auf die Gnade der anderen Seite hoffen, was auch nicht sicher war.
    »Bitte, Jamila, lass mich laufen. Bitte, ich will weg. Ich werde auch nichts verraten von dem, was hier passiert ist. Ich werde verschwinden und den Mund halten.«
    Sie hatte ihn bei seiner Rede angeschaut. In ihrem Gesicht fand sich keine Regung. Sie wartete mit ihrer Antwort und sagte dann etwas, das dem Zuhörer nicht gefallen konnte.
    »Leute, die Angst haben, versprechen alles. Später aber denken sie anders. Dann wollen sie abrechnen. Dann wollen sie sich rächen. Das ist mir alles bekannt.«
    »Das mag sein. Aber ich mache so etwas nicht.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Ja, verdammt, ich verspreche es dir.« Er hatte jetzt den Satz gesagt und wartete auf eine Reaktion. Die erfolgte nicht. Oder ließ sehr

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