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1816 - Der sanfte Henker

1816 - Der sanfte Henker

Titel: 1816 - Der sanfte Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es hatte mir gut getan zu sehen, wie die Wiege des Teufels verbrannte. Ich selbst hatte sie ins Feuer geworfen, aber ich dachte auch daran, dass jemand gestorben war, der meiner Ansicht nach noch hätte leben sollen.
    Es war ein kleines Kind gewesen, das vom eigenen Höllenfeuer vernichtet worden war. Da hatte sich der Teufel zurückgezogen, und ich hatte darauf gehofft, dass sich noch der erste Diener des Teufels zeigen würde, aber von Matthias hatten wir nichts gesehen. Er hatte nur heimlich gewisse Vorbereitungen getroffen und dann seinen Diener Justus Blake ins Feld geschickt.
    Er hatte Verbündete um sich versammelt und vor allen Dingen mit der Wiege noch viel vorgehabt.
    Das war jetzt vorbei. Suko und ich waren froh darüber. Auch die Wiege gab es nun nicht mehr, und wir konnten aufatmen und uns neuen Fällen widmen.
    So war es immer gewesen, so würde es auch in diesem Fall sein. Das dachte ich, aber ich wurde eines Besseren belehrt.
    Dabei hatte der Morgen entspannt begonnen. Wie immer waren Suko und ich ins Büro gefahren und dabei sogar halbwegs pünktlich gewesen. Da war auch noch alles in Ordnung. Wenn wir jetzt aus dem Fenster schauten, da sahen wir die Veränderung am Himmel. Er war grauer geworden, und aus einer glatten Wolkenbank rieselten die ersten Flocken.
    »Jetzt erwischt es auch uns«, sagte ich.
    »Was meinst du?«, fragte Glenda Perkins, unsere Sekretärin oder Assistentin.
    »Die ersten Flocken.«
    Glenda lachte. »Ja, das hat so kommen müssen. Ich habe es in den Nachrichten gehört und auch gesehen. Wir sollten uns auf etwas gefasst machen, sag ich dir. Auf dem Land hat es bereits die ersten kleinen Katastrophen gegeben.«
    »Wieso?«
    »Schneeverwehungen.«
    Ich winkte ab. »Die wird es hoffentlich hier nicht geben.«
    »Warte es ab.«
    Ja, ich würde warten müssen. Auf einen neuen Fall, der vielleicht schon auf uns wartete, denn lange Phasen hatten wir zwischen den einzelnen Fällen eigentlich nicht.
    Meinen ersten Kaffee hatte ich schon getrunken. Ich holte mir eine zweite Tasse. Suko ließ ich in unserem gemeinsamen Büro sitzen und ging zu Glenda.
    »Langeweile?«, fragte sie.
    »Fast.«
    »Dann kannst du mir dabei helfen, bestimmte Meldungen zu lesen, die ich ausdrucken muss.«
    »Lass mal. Darauf habe ich keinen Bock.«
    »Das ist mal wieder typisch.«
    Ich trank einige Schlucke und fragte: »Ist denn etwas Relevantes für uns dabei?«
    »Nein, das ist nur ein Teil dessen, was in der letzten Nacht passiert ist. Über Vampire, Zombies oder Hexen habe ich nichts gelesen.«
    »Da können wir uns schon jetzt gratulieren.«
    »Faulpelz.«
    »Na und? In meinem Alter kann ich mir das erlauben.«
    »Oh, mir kommen gleich die Tränen.«
    »Dann schenke ich dir ein Taschentuch.«
    »Gut, und was hast du sonst noch an diesem Tag vor?«
    »Im Büro bleiben.«
    »Das ist alles?«
    »Das gefällt dir nicht?«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Nicht die ganze Zeit. Wir könnten sie unterbrechen.«
    Ich ahnte, was kam, und fragte trotzdem nach. »Wie denn?«
    »Indem wir Freund Luigi einen Besuch abstatten.«
    Luigi war unser Pizzabäcker. Ein guter Koch, der sein kleines Restaurant fest im Griff hatte.
    »Einverstanden.«
    Glenda grinste von Ohr zu Ohr. »Dann können wir uns schon hier aussuchen, was wir essen wollen.«
    »Ja, fang schon mal an.«
    »Danke für den Tipp. Aber ich denke, dass ich noch Zeit genug habe. Außerdem muss ich gleich noch mal weg.«
    »Wohin denn?«
    »In die Reinigung. Ein paar Klamotten abholen.«
    »Aha, du bereitest dich auf den Frühling vor.«
    »Das kann man so sagen.«
    »Und wann kommt er?«
    »Keine Ahnung.« Sie lächelte. »Jedenfalls will ich vorbereitet sein.«
    »Tu das.«
    »Du kannst Suko ja mal fragen, ob er am Mittag mitgehen will. Dann reserviere ich schon mal drei Plätze.«
    »Alles klar.«
    Ich nahm den Kaffee mit in unser gemeinsames Büro, in dem das Licht an der Decke einen kalten Schein verbreitete. Aber wir waren zumindest in der Lage, jede Staubfluse zu sehen.
    »Aha«, sagte Suko nur. Er hatte Zeitungen gelesen und schob sie jetzt in Richtung meines Schreibtisches.
    Ich ignorierte sie und wollte Suko auf unsere Mittagspause ansprechen.
    Dazu kam es nicht mehr.
    Das Telefon meldete sich.
    Ich schnappte mir den Hörer, weil Suko mir zugenickt hatte. Eine Männerstimme meldete sich, und ich erfuhr, dass der Kollege einen Draht zum Untersuchungsknast hatte.
    »Okay, und weshalb rufen Sie mich an?«
    »Weil einer der Insassen keine Ruhe

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