Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1820 - Intrige auf Trokan

Titel: 1820 - Intrige auf Trokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ausgesprochen, als auch schon die erste Sturmböe über das Land fegte.
    Feinkörniger, gelbbrauner Sand wurde aufgewirbelt und peitschte über die Landschaft. Centoar Vilgor konnte sehen, daß dieser Sturm stark genug war, Gewächse herauszureißen und zu verwirbeln; auf den Ruinen der Herreach-Stadt Moond tanzten meterhohe Wirbel aus Sand und Staub, hervorgegangen aus den zerbröselten Gebäuden, in denen früher die Herreach gewohnt hatten.
    Der Sturm zerrte heftig an der Kleidung der Gesandten; die Sandkörner schmirgelten schmerzhaft über die Haut, die trotz der Kälte zu brennen begann. Vilgor folgte dem Beispiel von Jeromy Argent, der sich umgedreht hatte und dem Staubsturm den Rücken zukehrte. So heftig war der Sturmwind, daß er einen Teil der künstlichen Sauerstoffzufuhr einfach wegblies. Centoar ViIgor bemerkte sofort, wie ihm das Atmen schwerer fiel.
    „Es dauert nicht lange!" rief Jeromy Argent. „Nur einige Minuten ..."
    Vilgor rang nach Luft. So hatte er sich den Ausflug nicht vorgestellt. Die Möglichkeit, von einem Trokan-Sturm erstickt zu werden, war in seinen weitgespannten Plänen nicht enthalten. Was für ein schäbiges, kümmerliches Ende für einen Mann mit so hochfliegenden Zielen!
    Vor seinen Augen begann die Umwelt zu verschwimmen, seine Lungen schmerzten heftig.
    Aber Jeromy Argent behielt recht. Nach einigen Minuten ließ der Sturm ebenso überraschend nach, wie er ausgebrochen war. Die Luft wurde wieder atembar und klar.
    „Was ist das hier?" wollte Hasdyn Flech wissen, an der Größe, der Statur und vor allem am Schädel unschwer als Ara, als Galaktischer Mediziner, zu erkennen. Auch die Aras konnte man schwerlich als besondere Freunde der Terraner bezeichnen, hatten sie doch ihre galaxisweite Vorzugsstellung als Heilkundige längst eingebüßt und den Terranern überlassen müssen. Nur der Tatsache, daß sie näher an den dichtbesiedelten Zentren der Galaxis lebten, hatte es ihnen ermöglicht, Aralon nach wie vor als Medizinwelt zu betreiben.
    Jeromy Argent nahm Hasdyn Flech die Pflanze aus der Hand, die der Ara aus der Luft gegriffen hatte.
    Der Terraner machte ein verärgertes Gesicht.
    „Ein Getreide", sagte er grimmig. „Eine Spezialzüchtung von uns, die wir auf Trokan anpflanzen wollen. Das Getreide und viele andere Pflanzen haben wir den besonderen Bedingungen von Trokan angepaßt, damit die Herreach möglichst bald wieder imstande sind, sich selbst zu ernähren. Aber obwohl wir Wachstumsbeschleuniger einsetzen, wachsen die Pflanzen nicht so schnell fest an, daß der Sturm ihnen nichts mehr anhaben kann." Er murmelte etwas, das wie ein Fluch klang. „Wieder ist die Arbeit von Wochen in wenigen Minuten zerstört."
    „Ihr greift also in die Ökologie Trokans ein?"
    „Natürlich", stieß Argent hervor. Er legte die Pflanze behutsam auf den Boden und blickte sie an wie einen verstorbenen Freund. „Wir versuchen nicht nur, die Herreach zu retten, sondern auch ihren Planeten.
    Diese Welt ist ihre Heimat, hier wollen und werden sie leben. Und selbstverständlich werden die Herreach auch wollen, daß .sie die Grundlagen dieses Lebens selbst in der Hand behalten und nicht Ewigkeiten lang auf den Import von Nahrungsmitteln abhängig sind. Wir impfen den Boden mit Mikroorganismen, wir setzen Pflanzen aus und Tiere, damit sie auf Trokan heimisch werden können. Es ist eine ungeheure Arbeit."
    Centoar Vilgor zeigte wieder sein liebenswürdigstes Lächeln. Ganz nebenbei nahm er die Pflanze an sich und verstaute sie in seiner Kleidung.
    „Ganz sicher sind die Herreach euch sehr dankbar für die Mühen, die ihr euch macht ..."
    Jeromy Argents Gesicht zeigte deutlich, daß er daran zweifelte.
     
    4.
     
    Die RICO kehrte in den Normalraum zurück und verzögerte mit höchsten Werten.
    „Am Ziel", verkündete Gerine, Stellvertreterin des Kommandanten. „Tucani-Sektor."
    Ich nickte zufrieden. Auf Gerine war, wie immer, Verlaß. Das hatte sie schon als Flottenkommandantin des Kristallimperiums genügend unter Beweis gestellt. Nicht bewiesen hatte sie hingegen jene Skrupellosigkeit, die in der Arkon-Flotte seit einiger Zeit um sich gegriffen hatte. Dafür hatte man sie - angeblich wegen Feigheit vor dem Feind - zum Tode verurteilt, und aus eben diesem Grund hatte die IPRASA sie vor der Exekution gerettet.
    Gerine war exakt von jenem Schlag von Flottenoffizieren und -kommandeuren, wie sie die altehrwürdige Galaktonautische Akademie von Iprasa seit „Icher hervorgebracht hatte. Auch

Weitere Kostenlose Bücher