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1820 - Intrige auf Trokan

Titel: 1820 - Intrige auf Trokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einzuschätzen war, wollte ich, lieber gar nicht erst wissen.
    „Ich habe die Daten der PAPERMOON", gab Sevia bekannt.
    „Dann Abflug", bestimmte ich und nickte Gerine zu.
    Sie sollte die RICO fliegen, ich hing meinen Gedanken nach.
    Welche Ziele mochten die Igelschiffe anpeilen? Welche Welten hatten sie vor zu überfallen?
    Offenkundig war eines: Die Igelschiffe und ihre Besatzungen waren nicht einfach nur an Welten interessiert, auf denen man - oder sie - leben konnte. Es gab genügend Planeten in der Milchstraße, um Tausenden von Völkern Platz zu bieten, auf denen man siedeln und sich niederlassen konnte. Ein Konflikt um Lebensraum war angesichts der Größe einer Milchstraße ein Unding - obwohl nicht gänzlich auszuschließen.
    In meinen frühen Jahren hatte ich noch die letzten Greuel der MethanKriege erlebt, gnadenlose Schlachten zwischen methanatmenden Maakhs und Arkoniden. Jede Partei konnte mit den Welten des Gegners praktisch nichts anfangen, und doch hatte dieser Konflikt endlos lange gedauert.
    Nein, die Igelschiffe hatten es zweifelsfrei auf bewohnte Planeten abgesehen, noch präziser: Sie waren offenbar vornehmlich an dicht besiedelten Welten interessiert, und zwar mehr an deren Bevölkerung als an dem Planeten selbst.
    „Ich habe die PAPERMOON!" berichtete Sevia.
    Cistolo Khans Gesicht tauchte auf dem Schirm auf. Auch er wirkte angespannt und erschöpft; die Sorgen, die ihn umtrieben, standen ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    „Ich schlage vor, wir treffen uns", sagte ich nach der kurzen Begrüßung. „Auf Sandage am Rande von 47 Tucani. Es gilt Neuigkeiten auszutauschen."
    „Einverstanden", sagte der LFTKommissar.
    Die blaue Montur, die an Bord der LFT-Flotte sehr verbreitet und beliebt war, stand ihm sehr gut. Ich lächelte früher waren die Monturen der alten Raumflotte des Solaren Imperiums lindgrün gewesen.
    Konzentriere dich auf die Gegenwart, sentimentaler Narr!
    „Gibt es wenigstens gute Neuigkeiten?" fragte Cistolo Khan und strich sich durch die welligen, dunkelbraunen Haare, die ihm bis auf die Schultern fielen.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Bis jetzt nicht", gestand ich. „Aber Myles Kantor hofft, uns mit einer überraschen zu können."
    Cistolo Khan zeigte ein grimmiges Lächeln.
    „Würde mich wundern, wenn ihm das gelingt. Nicht, daß ich ihm keine Neuigkeiten zutraue - aber gute?"
    „Lassen wir uns überraschen", antwortete ich.
    Wenigstens die Hoffnung durften wir nicht verlieren.
    Die RICO setzte ihren Flug fort.
    Kurze Zeit später meldete sich Sevia wieder zu Wort.
    „Allerhand Betrieb in dieser Region", gab sie bekannt. „Rund fünfzig Schiffe der LFT, dazu Hunderte von anderen Einheiten."
    „Details", forderte ich.
    „Ein Querschnitt durch das Galaktikum", berichtete Sevia mit hörbarem Spott. „Akonen, Blues, Topsider und vor allem Schiffe unseres so geliebten Kristallimperiums. Sie halten sich zurück, schnüffeln nur ein bißchen herum. Eine Schafherde in Erwartung des Wolfes - getragen von der Hoffnung, daß die Bestie ein anderes Opfer reißt."
    Ich nickte langsam. Damit hatte ich gerechnet. Selbst in diesen Krisenzeiten brachten es etliche Völker der Galaxis nicht fertig, ihre kleinkarierten Eitelkeiten und Streitigkeiten zu vergessen und sich zusammenzutun besser konnte man einem Feind gar nicht in die Hände arbeiten.
    Wenn diese Wahnsinnigen endlich zur Besinnung kamen, war es vermutlich schon zu spät ...
    Kein voreiliger Skeptizismus, warnte der Extrasinn.
    Jetzt hätte ich ihn am liebsten mit Narr angeredet ...
     
    5.
     
    Cistolo Khan war ziemlich genau zwei Meter groß und keineswegs hager, eine kräftige, imposante Erscheinung. Er stammte von der Iberischen Halbinsel, war sechzig Jahre alt und in der Blüte seiner Kraft.
    Dennoch machte er einen niedergedrückten Eindruck.
    Der Job eines LFT-Kommissars war ohnehin kein Zuckerlecken, von einem Kommissar wurde sehr viel verlangt, vor allem in Krisenzeiten. Gegenwärtig allerdings meinte es das Schicksal mit dem Terraner besonders schlecht.
    Da war das ungelöste, gewaltige Problem Trokan. Da waren die seit Jahrzehnten blühenden innergalaktischen Spannungen und Zwistigkeiten. Und jetzt bedrohte eine Invasionswelle die Planeten der LFT und der anderen galaktischen Völker.
    „Nennen wir sie Tolkander-Völker", faßte ich die Erkenntnisse zusammen. „Wir kennen davon die Neezer, die Gazkar und die Alazar. Neu hinzugekommen und wahrscheinlich der Kern der Bedrohung sind die Eloundar. Von

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