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1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

Titel: 1822 - Ich jagte die böse Äbtissin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gespart, da war der tiefe und zugleich breite Ausschnitt zu sehen, aus dem sich die Brüste fast hervordrängten und ich an die blonde Bestie Justine Cavallo erinnert wurde, die auch immer mit einem sehr weiten Ausschnitt herumlief.
    Es passte nicht zu einer Nonne, doch das war nur ein Gedanke, der sehr schnell wieder verflog, denn jetzt konzentrierte ich mich auf den Kopf der Äbtissin. Nur das Gesicht lag frei.
    Aber was für ein Gesicht!
    Ich schaute noch mal hin und hatte den Eindruck, dass es nichts Echtes oder Lebendiges war. Es sah aus, als wäre über das echte Gesicht eine dünne Maske gestülpt worden.
    Eine schwarze Haut fiel auf. Aber die bedeckte nicht das gesamte Gesicht. Es gab noch helle Stellen, und die sahen aus wie ein geometrisches Muster.
    Dabei war es ganz einfach.
    Es war ein Kreuz!
    Ein weißes, ein helles Kreuz. Aber es stand auf dem Kopf. Von der Stirn her lief der lange und helle Balken nach unten bis zum Kinn. Er lief zwischen den Augen mit dem kalten Blick hindurch und ließ auch die Nase hell erscheinen. Der Querbalken lag dort, wo sich der Mund befand. Deshalb wirkten die Lippen auch so hell, und auch die Augen wirkten wie zwei helle Inseln in der schwarzen Haut.
    Das also war die Chefin des Klosters, die Herrscherin, die sich allem verschworen hatte, nur nicht den Regeln eines normalen Ordens.
    Sie zeigte auch keine Angst, während wir uns mit den Blicken maßen. Ich wollte nicht nur sie sehen und schaute mir auch die Umgebung an. Es gab an den Wänden keinen Hinweis auf die Hölle, keine Bilder, kein geheimnisvolles Glosen, aber es gab einen großen Stein, der an der Oberseite wie eine Tischplatte aussah, die blank poliert war, das aber nur auf den ersten Blick. Als ich genauer hinschaute, sah ich, dass sich dort etwas tat.
    Ein Bild.
    Zuerst wollte ich es nicht glauben, aber es verschwand nicht. Ich hatte mich also nicht geirrt.
    Das Motiv hätten sich nur die wenigsten Menschen an die Wand gehängt. Es zeigte eine Fratze, die ich als widerlich ansah, die ich aber schon lange kannte und die hier so lebendig wirkte, weil sie sich bewegte.
    Es war die Fratze des Teufels!
    Er war ja ein Meister der Verkleidung, Tarnung und auch Täuschung. In diesem Fall aber nicht. Hier sah er so aus, wie ich ihm schon öfter begegnet war. Eine dreieckige Fratze mit einem breiten Maul und einer ebenfalls breiten Stirn. Innerhalb des Mauls sahen die Zähne wie Stifte aus. Die Haut war mit einem dünnen Fell bedeckt, und in den Augen schimmerte ein feuriges Rot, das so typisch für die Hölle war.
    Bis jetzt war noch kein Wort zwischen uns gesprochen worden. Das änderte ich und fragte: »Weißt du, wer ich bin?«
    Eine raue Stimme antwortete mir. »Ich ahne es. Du bist ein Feind des Teufels.«
    »Genau.«
    »Ich bin es nicht. Ich setze auf ihn. Er ist mein Hüter, mein Mentor. Ich habe ihm hier im Keller eine Heimat gegeben und ich werde dafür sorgen, dass ihm bald alle Nonnen gehorchen. Einige tun das schon. Sie haben gern die Seite gewechselt. Es gibt kein Wesen, das faszinierender ist als er.«
    »Ja, das haben schon viele gesagt. Und alle sind reingefallen. Der Teufel wird nicht gewinnen. Er versucht es immer wieder, aber er wird damit niemals durchkommen.«
    »Bei mir schon.«
    »Ich weiß.«
    »Und ich setze auch weiterhin auf ihn«, sagte sie. »Ich mag ihn. Er ist bei mir. Er ist ein wunderbarer Freund. Ich habe ihm viel zu verdanken, und ich habe ihm hier unten ein Zuhause gegeben. Hier fühle ich mich wohl, hier empfange ich meine Gäste.«
    »Und was ist mit mir?«
    »Du bist auch ein Gast, aber kein willkommener.«
    Ich hatte nichts anderes erwartet. Ich dachte auch daran, dass man mich hatte töten wollen, und ich kam auf die Nonne zu sprechen, die mich im Gang hatte killen wollen.
    Dass sie nicht mehr lebte, brauchte ich nicht zu erwähnen, denn Clarissa hatte den Schuss gehört. Und sie gab mir auch eine Antwort, denn sie sagte: »Sie ist nicht ich. Sie ist eine Dienerin, eine Mitläuferin gewesen. Mich aber hat der Teufel in seine Arme geschlossen. Ich gehöre ihm, und das zeige ich ihm immer wieder. Mag kommen, was will, er ist immer der Stärkere.«
    Ja, sie dachte so, und ich fragte mich, welchen Trumpf sie noch in der Hinterhand hielt.
    Ich erhielt die Antwort wenig später.
    Es war ganz einfach. Als sie ihre linke Hand bewegte, wusste ich Bescheid.
    Es gab ein Ziel!
    Das war die Oberfläche des Steins. Und dort malte sich das Bild ab. Die Teufelsfratze wartete darauf, dass man mit

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