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183 - Die Stadt Gottes

183 - Die Stadt Gottes

Titel: 183 - Die Stadt Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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was drin steht, Sir«, verlangte Honeybutt. »Ich bin zu müde, um mir das alles durchzulesen.«
    Mr. Black hielt das Papier hoch. »Sie bekommen das Theater, die Ruinen in der Nachbarschaft, einen unbefristeten Waffenstillstand und Religionsfreiheit. Dafür lassen sie die Gefangenen frei, verzichten in Zukunft auf gewalttätige Bekehrungen und erkennen uns als offizielle Regierung an. Das sind die wesentlichen Punkte.«
    »Klingt, als gäbe es da noch einen unwesentlichen Punkt«, sagte Honeybutt. Sie lag in Sigur Boshs Armen und ließ sich von ihm Fleischstücke in den Mund schieben.
    »Unwesentlich? Eher heikel, würde ich sagen.« Black las laut vor: »Außerdem erklärt die offizielle Regierung General Arthur Crow für vogelfrei und für ewige Zeiten zur in Waashton unerwünschten Person.« Er sah auf und blickte Hardy und Hacker erwartungsvoll an.
    Hackers schwarzes Gesicht verzog sich zu einem spöttischen Grinsen. »Das zu unterschreiben fällt ihnen sicher unheimlich schwer, Sir…«
    ***
    Hagenau und Laurenzo blieben auf dem Kutschbock des Wagens sitzen und schwiegen. Von Kotter war abgestiegen und berichtete mit näselnder, monotoner Stimme. »Sie haben einen unbefristeten Waffenstillstand vereinbart. Im Gegenzug haben die Rev’rends die Präsidentin und die anderen Gefangenen frei gelassen.«
    »Weiter.« General Crow ging am Eingang der Höhle auf und ab. Draußen rieselte der Schnee auf die weißen Waldhänge.
    »Sie erkennen Cross’ und Blacks Leute als offizielle Regierung Waashtons an«, berichtete von Kotter. »Im Gegenzug hat Black eine neutrale Zone rund um ihr Hauptquartier akzeptiert. Die Gottesmänner haben jetzt so etwas wie einen souveränen religiösen Kleinstaat mitten in Waashton. Sie nennen ihn ›Waashican‹.«
    »Was für ein Bullshit!« Arthur Crow seufzte tief. Er betrachtete das Pferdegespann und den Wagen, mit dem ihm im morgendlichen Kampfgetümmel die Flucht aus dem Theater und aus Waashton gelungen war. »Weiter.«
    »Außerdem gestattet Black den Rev’rends ihre Predigertätigkeit, allerdings nur, wenn sie auf Gewalt verzichten.«
    »Er muss verrückt sein, so einen Vertrag zu unterschreiben!«, zischte Crow. »Diese Fanatiker werden sich eher selbst in die Luft sprengen, als mit ihrem frommen Gequatsche aufzuhören!« Enttäuschung und Wut stiegen in ihm hoch. Was sollte er tun? Wohin sollte er gehen? Die Pferdemutanten, der Wagen, die Kanone und die Dampfmaschine darauf – das war alles, was ihm geblieben war. Er starrte das fünfzig Schritte entfernte Schott an, hinter dem ein Gangsystem ins Innere des Bergmassivs führte.
    Sicher – auch die alten Produktionsanlagen, mit denen er einst eine Roboterarmee produziert hatte, war ihm geblieben. Aber was nützte sie ihm? Ohne Energiequelle war er ja nicht einmal in der Lage, das verdammte Schott zu öffnen.
    »Weiter«, sagte er.
    »Nun ja, Herr General…« Von Kotter druckste herum.
    »Der letzte Punkt des Waffenstillstandabkommens ist besonders unangenehm.« Er schluckte. »Unangenehm für Sie, meine ich…«
    »Machen Sie schon!«
    Von Kotter räusperte sich. »Sie, Herr General, werden darin zur vogelfreien und auf ewige Zeiten unerwünschten Person in Waashton erklärt.«
    Crow stand plötzlich stocksteif. Erst wurde er bleich, dann lief er rot an. Schließlich begann er zu brüllen. Er ballte die Fäuste, rannte um das Pferdegespann herum, trat gegen das Schott und verfluchte Black und die Rev’rends.
    Als er sich nach einer halben Stunde einigermaßen beruhigt hatte, kam er zurück zu von Kotter und den anderen. Laurenzo und Hagenau waren inzwischen vom Kutschbock gestiegen und hatten angefangen die Materialkisten abzuladen, die sie aus Waashton mitgebracht hatten.
    »Hören Sie mir zu, Gentlemen«, sagte Crow mit ziemlich heiserer Stimme. »Hier, am Fuß der Appalachen, werden wir jetzt eine Exilregierung gründen. Sie, von Kotter, ernenne ich zum Oberst und zu meinem Stellvertreter. Sie, Hagenau, stehen mir ab sofort als Adjutant zur Verfügung. Und Sie, Dr. Laurenzo, ernenne ich hiermit zu meinem Leibarzt und zum Botschafter meiner Regierung.« Er holte tief Luft. »Ich erhebe Anspruch auf Waashton und die Führung dieses Landes, und ich werde nicht ruhen, bis dieses Ziel erreicht ist. Mag Black sich auch siegreich wähnen – den Krieg hat er noch lange nicht gewonnen.« Er dachte an die Fabrikationsanlagen der U-Men hinter dem Schott und fügte im Stillen hinzu: Irgendwann wird der Strom wieder fließen, Black

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