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183 - Die Stadt Gottes

183 - Die Stadt Gottes

Titel: 183 - Die Stadt Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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war schwer gewesen, Stocks Hausdrachen zum Öffnen der Tür zu bewegen. Und um ihr ein Geschäft schmackhaft zu machen, hatte Trashcan Kid seine ganze Überredungskunst aufbieten müssen. Immerhin war der Genuss scharfer Getränke nach dem vierten Gebot der Rev’rends verboten.
    Glücklicherweise hatte sich herumgesprochen, dass Louis Stock eine Ausnahmegenehmigung für den Verkauf erhalten hatte.
    Sie galt allerdings nur für den Schnapshändler, nicht für seine Kunden. Mit anderen Worten: Schnaps zu verkaufen war erlaubt, Schnaps zu konsumieren, nicht.
    Die Stock blieb vor einer großen zweiflügeligen Tür am Ende des Ganges stehen. Sie kramte einen großen Schlüsselbund aus den Kleidern und schloss auf. Eine Treppe führte in einen Keller hinab.
    Noch in der Nacht nach der Planungskonferenz hatten sie den Pentagonbunker verlassen. Trashcan Kid, Loola und Dirty Buck waren mit dreißig Kämpfern in die Ruinen rund um die ehemalige Polizeizentrale eingesickert, Garrett mit vierzig Mann in die Ruinen in der Gegend des Fordtheaters. Trashcan und seine Kids hatten beobachtet, wie die Bußwächter im Lauf des Tages drei Verletzte in Stocks Brennerei getragen hatten. Den Schnapsbrenner, Hitking und Taulara. Gegen Abend hatten die Rev’rends und ihre Bußwächter die Gefangenen abgeholt und ins Stadion transportiert. Kurz darauf klopften Trashcan Kid, Dirty Buck und ihre Kämpfer an Stocks Tür. Und jetzt waren sie am Ziel.
    Lady Stock blieb vor einem grauen Metallschrank stehen, schloss ihn auf und zog eine Flasche heraus. »Wie viele wollt ihr?«
    Trashcan Kid nahm den Whisky und betrachtete das Etikett. Holy Blood, hieß der Whisky. Unter dem Namenszug sah man einen schwarzen Büffel vor einem roten Kreuz. »Wie viele davon hast du?«
    »Was geht dich das an, Trashcan Kid?« Stocks Gattin wurde wieder laut. »Mehr als drei gibt’s sowieso nicht.«
    »Na gut«, sagte Dirty Buck. »Dann nehmen wir alle.«
    Schon wieder sperrte Lady Stock Mund und Augen auf. Vermutlich gingen ihr in diesem Moment eine Menge Fragen durch den Kopf, doch keine einzige kam ihr über die Lippen, denn Dirty Buck packte sie, hielt ihr den Mund zu und riss sie zu Boden.
    Zu zweit knieten sie auf dem menschlichen Berg aus Fett, Knochen und Fleisch. Sie fesselten und knebelten Lady Stock und nahmen ihr den Schlüsselbund ab. Kurz darauf huschten Loola und vier Burschen die Treppen hinauf, um die Verletzten zu fesseln und alle Waffen und Kerkerschlüssel einzusammeln, die sie finden konnten.
    Trashcan Kid stürmte an der Spitze von zehn Kämpfern hinunter in die ehemalige Tiefgarage. Dort überwältigten sie die Bußwächter, die im Auftrag der Gottesmänner sechzig Horsays und den Rhiffalo des Erzbischofs, sowie die Hälfte der Wagen bewachten.
    Anschließend ließ Trashcan Kid das Haupttor nach draußen öffnen. Dort warteten zehn seiner Leute mit fünf Schlitten voller Reisigbündel und anderem Brennmaterial. Sie hatten vier Kanister Sprit dabei.
    Peewee und ein weiteres Mädchen hatten sich auf den Weg zu General Garrett gemacht, und Dirty Buck war mit drei Burschen und zwölf Flaschen Ausnahmewhisky unterwegs zum alten Stadion.
    ***
    »… ich bereue zutiefst, dem Erzbischof Rev’rend Blood nicht auf Maul gehauen zu haben, als er mir an die Wäsche wollte! Hier hat er mich angefasst!« Honeybutt Hardy steckte sich die Hand zwischen die Schenkel und berührte ihre Busen. »Unzüchtig berührt hat er mich, jawohl!« Sie schrie so laut sie konnte. Das ganze Stadion lauschte wie gebannt. »Und wisst ihr, warum Louis Stock den Rev’rends das Stadttor geöffnet hat? Weil dieser angebliche Gottesmann –«, mit ausgestrecktem Arm deutete sie auf Rev’rend Blood, »– weil dieser scheinheilige Mistkerl ihn mit Whisky…!«
    Rev’rend Rage entriss ihr das Megaphon. »Lästermaul! Genug der Lüge! Für diese schmutzigen Verleumdungen wirst du morgen früh als Erste brennen!«
    Rev’rend Torture schlug Honeybutt mit der Faust in den Nacken. Als sie in die Knie ging, trat er ihr in den Rücken. Sie schlug bäuchlings vor Rev’rend Blood auf der Tribüne auf.
    Jetzt war es endgültig vorbei mit der Ruhe im Stadion, ein Raunen ging durch die Menge. Sigur Bosh hatte längst nach seinem Schwert gegriffen, doch Ben-Bakr und Black hielten ihn fest. Der Britanier zischte einen Fluch nach dem anderen. Um sie herum wurden Stimmen laut. »Wer ist diese Frau?«, fragte jemand.
    »Kann man ihr glauben?«
    »Gehört sie nicht zu den legendären Running

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