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183 - Die Stadt Gottes

183 - Die Stadt Gottes

Titel: 183 - Die Stadt Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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schickt uns, Trashie! Du musst kommen! Verrückte sind vor dem Westtor! Schießen mit Kanonen und Kurbelgewehren! Reiten auf Horsays und Rhiffalos! Quatschen vom HERRN und von Sünde! Wollen die Mauer einreißen und alles kurz und klein schlagen, was nicht kuscht! Du musst kommen, sagt Sabreena!«
    »Wie viele?«, wollte Trashcan Kid wissen.
    »Zwanzig, dreißig, vierzig – keine Ahnung.«
    »Nur?«, rief Dirty Buck, der schwarze Hüne.
    »Sind aber gefährlich!«, rief Ozzie. »Saugefährlich! Ihr müsst kommen!«
    Trashcan Kid drehte sich um und kam zurück zu Cross und ihrer Leibgarde; allein. »Haste gehört?« Vor ihr blieb er stehen.
    »Ich bin nicht taub.« Die Präsidentin schöpfte Hoffnung.
    »Schätze, wir sollten den Krieg verschieben und uns vorübergehend gegen diese Spinner verbünden, die da oben vor der Stadtmauer aufgetaucht sind.«
    Innerlich atmete Cross auf. »Wir werden über Ihr Ansinnen beraten«, sagte sie scharf, machte kehrt und ging zu ihren Leuten. Ein paar Minuten später setzten sich die Anführer beider Parteien zusammen und setzten einen Bündnisvertrag auf.
    ***
    Auf den Wehrgängen der westlichen Stadtmauer und darunter, auf der Gasse, die innen an der Mauer entlang führte, drängten sich die Menschen. Bis auf die Säuglinge, die Kranken und die Greise schien die gesamte Bevölkerung aus den Häusern geströmt und hierher ans Westtor gekommen zu sein; mindestens neunhundert Männer, Frauen und Kinder, schätzte Sabreena.
    »Ob diese dreizehn Verrückten wirklich die Stadt stürmen wollen?«, sagte Taulara, Sabreenas Edelhure.
    »Keine Ahnung, wie sie das anstellen wollen, aber wenn’s dabei ähnlich laut und explosiv zugeht wie bei ihrem Kanonendonner, wird das noch mächtig gefährlich hier.«
    »Lasst uns lieber verschwinden und die Angelegenheit von weitem beobachten«, schlug Yanna vor, Sabreenas Chefdiebin. »Von diesen Rev’rends habe ich schon die übelsten Dinge gehört.«
    Sabreena nickte. »Okee. Geht ihr, nehmt die anderen mit und warnt die Leute unten an der Mauer. Ich traue diesen schwarzen Burschen nicht.«
    »Und du, Sabreena?«, fragte Taulara. »Was machst du?«
    »Ich bleibe hier. Will wissen, was die noch für Karten ausspielen. Und ich will auf Trashcan Kid und die anderen warten.«
    »Das kann dauern, bis die kommen.« Taulara und Yanna winkten die anderen hinter sich her und drängten sich durch die Menge auf dem Wehrgang bis zur nächsten Stiege, die hinab auf die Straße führte.
    Sabreena spähte über die Mauer hinweg zum Potomac. Die Rev’rends hatten aufgehört, um die Stadt herum zu ziehen. Etwa dreihundert Schritte entfernt hatten sie ihre Wagen nebeneinander gestellt und fütterten und striegelten ihre Tiere. Einige waren damit beschäftigt, Kisten von den Wagen zu holen und ein großes buntes Gestell zusammenzubauen. Was genau da entstand, konnte Sabreena auf die Entfernung nicht erkennen.
    Sie blickte sich um: Unten auf der Straße sah sie Menschen miteinander palavern. Sie entdeckte Taulara und Yanna und ein Dutzend ihrer Huren und Diebe und Diebinnen. Die Männer und Frauen gestikulierten mit den Schaulustigen. Nur wenige Leute ließen sich überzeugen und machten sich auf den Weg zurück in die Innenstadt.
    Jamal und seine Gottesschlächter versuchten, junge Männer für den Kampf gegen die Rev’rends zu rekrutieren. Jamal behauptete, die schießwütigen Frömmler vor der Stadtmauer wären die Strafe Ullahs dafür, dass man in der Stadt nicht längst auf sein Kommando hörte.
    Viele widersprachen ihm heftig, vor allem Louis Stock, der größte Schnaps- und Tabakhändler von Waashton.
    »Was bist du doch für ein blasierter Schwätzer, Jamal!«, rief er laut. »Auf dein Kommando hören? Hab ich das richtig verstanden? Wir sollen also nicht mehr weglaufen, wenn deine Wegelagerer uns auflauern, ja? Wir sollen uns freiwillig die Bäuche aufschlitzen lassen, ja? Und am besten verzichten wir in Zukunft darauf, unsere Hütten und Häuser abzuschließen, damit dein räuberisches Ullahgesindel hereinspazieren kann, hab ich das richtig verstanden?!« Die Leute klatschten Beifall.
    »Und unsere Töchter und Frauen liefern wir am besten auch gleich freiwillig bei dir ab, was?«
    Seine schwerbewaffnete Schutzgarde umgab den massigen Händler mit den goldenen Ohrringen und den zu Zöpfen geflochtenen roten Haaren. Nur deswegen riskierte Stock derart starke Worte, und nur wer sich in Begleitung bewaffneter Hordengenossen, Familienmitglieder oder gekaufter

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