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183 - Die Stadt Gottes

183 - Die Stadt Gottes

Titel: 183 - Die Stadt Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Bursche schroff.
    Er redete nicht viel. Und das Wenige, das er sagte, lief im Prinzip immer auf die gleiche Frage hinaus: Kapitulation oder Krieg.
    Seit zwanzig Minuten saßen sie einander in der unterirdischen Bahnhofshalle des Pentagonbunkers gegenüber und verhandelten. Dr. Alexandra Cross und dreiundfünfzig Angehörige des Weltrats auf der einen, ein bunt zusammen gewürfelter und zu allem entschlossener Haufen aus den Ruinen über dem Bunker auf der anderen Seite.
    Eine von elf oder zwölf Zusammenrottungen, die derzeit in Waashton um die Vorherrschaft über Straßenzüge und Ruinenblöcke kämpfte. Die Zahl wechselte, die Bündnisse auch. Seit keine Energie mehr floss, seit hier unten in der unterirdischen Stadt buchstäblich alle Räder still standen, herrschte oberirdisch das Chaos.
    Der junge Bursche und das Mädchen neben Calypso waren wohl die Anführer der Rotte, die vor einer Woche ein großes Segment des WCA-Bunkers erobert hatte. Der Junge trug kniehohe Lederstiefel, einen gesteppten Lederharnisch und ein Kurzschwert. Das Mädchen war ganz in einen engen, abgeschabten Lederanzug gehüllt und hielt eine schwere Axt geschultert.
    Ein paar Tage lang waren die Unterhändler zwischen den Fronten hin und her gelaufen, bis man sich über die Bedingungen eines Treffens geeinigt hatte. Und jetzt hatte diese Rotznase aus der Oberstadt nichts anderes zu sagen als: Übergeben Sie uns das Loch oder müssen wir es uns krallen?
    Das Problem war folgendes: Kein Driller funktionierte mehr, kein Lasergewehr, kein Panzergeschütz. Für die wenigen antiken Revolver, die Cross’ Agenten hier unten in den Waffenschränken irgendwelcher Sammler gefunden hatten, war ihnen irgendwann die Munition ausgegangen, und mit barbarischem Schlag- und Stechwerkzeug konnten die Primitiven einfach besser umgehen als die wenigen überlebenden Kämpfer des Weltrates.
    Und die Wissenschaftler und Verwaltungsleute?
    Hervorragende Leute an ihren Rechnern und Analysegeräten… als diese Rechner und Analysegeräte noch funktioniert hatten. Aber an Äxten und Klingen?
    Hoffnungslose Fälle. Wenn Dr. Alexandra Cross wenigstens Chirurgin gewesen wäre, aber sie war Internistin und jedes Mal froh, wenn sie ein Messer weglegen konnte, ohne sich geschnitten zu haben.
    »Hören Sie mir zu…« Cross’ Stimme drohte zu brechen, sie räusperte sich. »Wie war gleich Ihr Name?«
    »Trashcan Kid, aber spar dir den Speicherplatz in deiner Birne.« Mit dem Daumen deutete er auf die junge Frau neben sich. »Loola ist verdammt gut an der Axt, und sie hat versprochen, dir damit den Scheitel zu bürsten, wenn du nicht kapitulierst.«
    »›Mrs. Präsident‹ oder ›Dr. Cross‹, Sir!« Diesmal korrigierte ihn der zweite Leibwächter, Amoz Calypso.
    »Halt’s Maul, Mann!«
    Trashcan Kid – plötzlich fiel es der Ärztin wie eine dunkle Binde von den Augen! Gemeinsam mit Collyn Hacker und dieser schwarzen Schlampe – hatte sie nicht
    ›Honey‹ geheißen? – war dieses Jungvolk schon einmal in den Privatbunker Präsident Crows eingedrungen!
    Mindestens zwei Jahre war das her; damals funktionierten die Züge noch, und damals musste man hier unten noch nicht mit Fackeln und Öllampen in der Dunkelheit herumstochern. [1]
    Das schwarze Paar der Running Men war kurz darauf aus Waashton verschwunden, das Jungvolk hatte der Stadt angeblich vor einem Jahr den Rücken gekehrt; zusammen mit Dr. Ryan, Sergeant O’Hara und Captain Ayris Grover. Das jedenfalls hatten die letzten Agenten berichtet, die Cross noch geblieben waren.
    »Wollten Sie Ihr Glück nicht in Mexiko versuchen?«, fragte sie behutsam.
    »In Meko. Wollten wir.« Trashcan Kid streckte die Beine aus und zog die Nase hoch. »Aber lenk nicht ab. Kapitulierst du, oder sollen wir den Laden hier auseinander nehmen?«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie wieder in der Stadt sind.« Dr. Alexandra Cross zwang sich zu einem Lächeln.
    »Warum sind Sie zurückgekommen?«
    »Wir sind nicht nur wieder in der Stadt, Frau, wir sind jetzt sogar hier unten bei euch!« Die junge Frau, diese Loola, ergriff das Wort. »Und wenn du noch einmal dumme Fragen stellst, statt zu antworten, werden wir furchtbar nervös!« Sie bleckte die Zähne, ihre dunklen Augen funkelten amazonenmäßig. Cross verging das Lächeln.
    »Geht dich einen Scheiß an, warum wir zurückgekommen sind!«, zischte Trashcan Kid.
    »Kapitulation oder Kampf bis aufs Blut. Ich geb dir noch eine Minute Zeit für die Antwort, danach geht’s los.« Er

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