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1841 - Jagd auf Ychandor

Titel: 1841 - Jagd auf Ychandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorbei."
    „Wir sind hier, um die Nachwirkungen des Tangle-Scans zu erforschen", erinnerte sie Pestian.
    Sie sah ihn an und zog den Mund schief. „Ich wäre von alleine nicht draufgekommen."
    „Siehste."
    Celya stöhnte gekonnt und winkte ab. „Wir gehen zu der Gruppe dort", sagte sie und zeigte auf eine Ansammlung von mindestens hundert Lokvorthern, die sich am Rand des Hafengeländes gesammelt hatten und keine Anstalten machten, sich aufzulösen. Die Menschen standen in der Nähe eines kleinen Empfangsgebäudes.
    Celya Danton war 37 Jahre alt, hatte schulterlange schwarze Haare, die ihr in weiten Locken ins Gesicht fielen. Ständig pustete oder wischte sie die Locken fort. Sie war Ärztin in Diensten der LFT und verantwortlich für den terranischen Teil der gemischten kleinen Flotte, die über Lokvorth erschienen war. Er bestand aus zwei 200Meter-Kreuzern. Je nach Bedarf würden sie landen. Zunächst waren die Beiboote zweckmäßiger. Kartanin aus Hangay sowie Blues hatten ebenfalls Boote gelandet und begaben sich, in Abstimmung mit den Terranern, in die anderen Bereiche der Hauptstadt, die als Zentren für die Vivoc-Brut gedient hatten.
    Man stand untereinander in Funkkontakt. Sobald eine Gruppe etwas Wichtiges entdeckte, würde sie es die anderen wissen lassen.
    Für Celya war dieser Aufwand viel zu groß. Ein einziges Schiff hätte genügt, aber jeder wollte jetzt demonstrieren, daß er zur Stelle war, wenn Hilfe angesagt war. Niemand wollte zurückstehen.
    Und im Grunde, dachte die Terranerin, will keiner hier etwas versäumen. Der Mantel der Nächstenliebe ist ein Deckmantel.
    Sie war einen Meter siebzig groß und schlank, mit Ausnahme der „richtigen Stellen". Was sie darüber hinaus von anderen Menschen unterschied, waren ihr Hang zum Sarkasmus und der unbedingte Wille zum Erfolg. Was sie anpackte, wollte sie zu einem Ergebnis führen. Und dies hatte sie für Aufgaben wie diese empfohlen.
    Ihr Nachname und .die damit verbundenen Spötteleien störten sie längst nicht mehr. Sie hatte sich nicht extra umtaufen lassen, nur weil ihre Eltern denselben Namen trugen wie Perry Rhodans Sohn, als er noch den Freifahrerkönig gespielt hatte. Außerdem kannten nur noch wenige Normalterraner diese Zeiten und diese Episode aus den Geschichtslektionen. Es gab heutzutage wahrhaftig Wichtigeres.
    Celya schritt voran. Hank und die anderen folgten mit leicht wippenden Schritten. Auf Lokvorth herrschte eine Schwerkraft von nur 0,8 Gravos - für viele Besucher nur ein willkommener Ausgleich für die drückende Schwüle.
    „Sie sind verunsichert", stellte Pestian fest, noch bevor sie die Lokvorther erreichten. Er war Galaktopsychologe und bildete mit Celya auch beruflich ein Team. Niemand sah ihm seine 78 Jahre an. Sein Gesicht war völlig faltenfrei und dunkelbraun. Das weiße Haar war modisch kurz geschnitten, ein Widerspruch zu dem ausladenden, nach oben gezwirbelten Schnauzbart. Hank war etwas kleiner als Celya und untersetzt.
    „Wie zu erwarten war. Ein langer Alptraum ist plötzlich zu Ende."
    „Sie müßten glücklich darüber sein", wandte die Medizinerin ein.
    „Wahrscheinlich sind sie innerlich leer", meinte Pestian.
    Sie sagte nichts mehr, denn jetzt hatten die Lokvorther sich zu ihnen umgedreht und kamen ihnen langsam entgegen. Auf halbem Weg trafen sie sich. Die Planetarier bildeten einen Halbkreis um die Raumfahrer.
    Ein älterer Mann, vielleicht ihr Sprecher, streckte die Hand aus und berührte Celyas Arm, wie um sich davon zu überzeugen, daß sie aus Fleisch und Blut war. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, wie bei den meisten anderen auch. Die Blicke waren flackernd, unruhig. Ein gewisses Leuchten löste sich mit tiefem Schatten ab, als ob ein Licht ein- und ausgeschaltet würde.
    „Wer seid ihr?" fragte der Alte. „Hat man euch geschickt, um uns zu helfen? Bringt ihr uns das Fieber zurück?"
     
    *
     
    „Das - das Fieber?" fragte Celya verständnislos. Unwillkürlich sah sie Hank Pestian an. Dann schlug sie kurz die Augen nieder. „Sag nichts, Hank, ich errate es. Die Einflüsterungen und Verlockungen des Tangle-Scans, oder? Seit die Tolkander das Feld abschalteten und sich zurückzogen, vermissen die Menschen sie."
    Hank nickte, ohne den Blick von dem Alten zu nehmen. Die anderen Lokvorther drängten näher heran.
    Die Terraner mußten sich mit den Ellbogen Raum verschaffen. Noch steckten die Paralysatoren, ihre einzige Bewaffnung, in ihren Halterungen.
    „Das meinte ich vorhin mit der

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