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1841 - Jagd auf Ychandor

Titel: 1841 - Jagd auf Ychandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein, die Toten zu bestatten und die Todesursache zu untersuchen. Kommandantin der 4 CHARITY war eine schlanke, knöchern und abgezehrt wirkende Terranerin mit Namen Dr. Thekla Arison, 78 Jahre alt und mit einer seltsamen Art von Humor ausgestattet.
    Ständig trug sie einen lebenden Talisman bei sich, ein kleines Tier, das an ein Äffchen erinnerte und auf ihrer Schulter saß. Oft schien es so, als flüsterten sie miteinander. Chevy, so hieß das Tier, hatte einen Kopf so groß wie sein übriger, vierarmiger Körper, eine glatte rosa, sich je nach Stimmung verfärbende Haut und einen „Ertruserkamm" von der Stirn bis in den Nakken.
    Von den Füßen bis zu dieser Sichel maß Chevy in! ausgestreckten Zustand einen halben Meter. Wenn er auf Theklas Schulter saß, knapp die Hälfte davon.
    Die 4 CHARITY hatte sich zur Landung in ihre drei Segmente geteilt, Beiboote waren ausgeschleust worden und verteilten sich über die Oberfläche, Erkundungstrupps stiegen aus und suchten das Gelände in den Außenbezirken der Stadt nach Opfern ab. In der City von Orgomona selbst mit dem fünfzig Meter hohen, zentralen Monolithen bot sich der Ärztin und ihrem Team ein Bild des Grauens.
    Die Kühle der Luft paßte gut zum Gesamteindruck. Es wehte ein leichter Wind aus Nordost.
    „Ich kann nicht behaupten, daß ich unvorbereitet gewesen wäre", flüsterte die Wissenschaftlerin. „Aber das ..."
    Sie brachte den Satz nicht zu Ende.
    Sie und vier weitere Mediziner, dazu fünf Bewaffnete, hatten sich mit einem Gleiter in die Schluchten zwischen den Hochgebäuden und Straßen der City gewagt. Sie waren immer in Richtung des Monolithen geflogen - und damit genau dorthin, wo es zum gewaltigen Finale dessen gekommen sein mußte, was sich auf dem Planeten Orgom an Schrecklichem abgespielt hatte.
    Der Platz rings um den Monolithen war übersät mit Leichen - toten Kolonisten, toten Tolkandern. Im Tod schienen sie vereint worden zu sein: Menschen, Neezer, Gazkar, Alazar. Nur nach einem Eloundar suchte die Ärztin noch umsonst.
    Dafür türmten sich kleine Hügel von Vivoc-Larven auf, überall zwischen den Leichen - wie Ameisenhaufen. Es war nicht zu erkennen, ob sie schon vorher abgestorben waren oder erst, im Augenblick der Katastrophe.
    Vögel hatten sich auf ihnen niedergelassen und fraßen an ihnen.
    Aas! dachte Thekla angewidert.
    Doch sie fraßen nicht nur an der Vivoc.
    „Schnell", sagte Thekla zu Ming Pappoia, einem ihrer Assistenten. „Wir brauchen Zelte und Bekämpfungsmittel. Notfalls müssen wir die Aasfresser mit Flammenwerfern vertreiben. Die Maschinen zum Ausheben der Massengräber sollen ausgeschleust werden, sofort."
    ."Wird umgehend gemacht", versprach der 112jährige Wissenschaftler und funkte die 4 CHARITY an.
    „Wenn wir davon ausgehen, daß auch viele Menschen aus den Nachbarsiedlungen in diese Stadt kamen", sagte Thekla, „dann sind es hunderttausend und mehr Tote hier am Platz und in den Straßen."
    „Sie haben sich hierhergedrängt", ergänzte Pappoia, es war aus der Luft nicht schwer festzustellen. „So, als hätte sie im letzten Moment etwas gerufen."
    „Der dort!" rief Thekla aus und deutete auf ein totes Wesen auf einer abgestürzten Antigravplatte, direkt am Sockel des Monolithen.
    „Der erste Eloundar, den wir hier sehen", erkannte Ming. „Du meinst, er habe das alles gesteuert?"
    „Nach allen Berichten, die wir von besetzten Welten haben, müssen wir das doch annehmen, oder?"
    „Müssen wir wohl", antwortete er.
    „Du nimmst mich nicht auf den Arm, oder?"
    Er schüttelte abwehrend den Kopf. „Nie im Leben, Thekla."
    Ihr Blick verriet, daß sie davon nicht so überzeugt war.
    Ihr Verhältnis zu Ming Pappoia, einem terranischen „Mischling" aus Fernost und Mittelmeerraum, konnte als das einer Schülerin zu ihrem Lehrer gesehen werden, wobei der Lehrer ihr durch eine unvorhersehbare Fügung unterstellt worden war. Früher einmal hatte sie bei ihm studiert. Er besaß einen akademischen Titel, benutzte ihn aber nie.
    Thekla bewunderte ihn. Vielleicht empfand sie sogar noch mehr, doch das hätte sie nie nach außen gezeigt - am wenigsten ihm selbst. Eventuelle Gefühle verbarg sie hinter einer Maske der Bissigkeit.
    „Wahrscheinlich waren mehr als nur dieser eine hier", sagte sie. „Ich will alles genau wissen, hörst du?
    Die Bergemannschaften sollen exakt auflisten, wie viele tote Siedler sie finden und bestatten, wie viele Neezer, Gazkar, Alazar und Eloundar"
    „Ich werde darauf achten,

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