Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1842 - Ein kleiner Freund

Titel: 1842 - Ein kleiner Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ging der Ruf voran, mit eiserner Faust zu regieren. Und er pokerte, wenn es darum ging, seinem Volk Vorteile zu verschaffen. Ich hatte damit gerechnet, daß er alles Negative hervorholen würde, um anschließend seine Forderungen zu stellen.
    „Sind leere Phrasen alles, was Terra zur Rettung der Milchstraße beizutragen hat, Khan? Was erwartest du von Topsid?"
    Ich antwortete an Cistolos Stelle und zählte an den Fingern ab: „Ein uneingeschränktes Ja zur Allianz.
    Beteiligung an einer gemeinsamen Kriegsflotte, und zwar mit allen Schiffen, die über ausreichende Bewaffnung verfügen."
    „Unter dem Oberbefehl der Terraner?"
    Uralte Ressentiments kamen zum Durchbruch. Wieso benutzten intelligente Wesen ihren Verstand immer erst dann zum Denken, wenn es fast schon zu spät war?
    „Von mir aus unter der Führung der Haluter", schlug Cistolo Khan vor. „An ihrer Neutralität wird niemand zweifeln."
    Ansgur-Egmo überging die Bemerkung mit einer Grimasse.
    „Weiter!" forderte er mich auf.
    „Es gibt nur noch einen dringenden Punkt: Topsid setzt sich bei den anderen Völkern im Forum für eine Zusammenarbeit ein."
    „Eine schwere Aufgabe."
    „Aber nicht unmöglich."
    „Das habe ich auch nicht behauptet. Nur: soviel Entgegenkommen hat seinen Preis."
    „Was verlangst du?" wollte Cistolo wissen.
    Ansgur-Egmos Blick bekam etwas Zwingendes.
    „Die uneingeschränkte Beteiligung Topsids an terranischer Spitzentechnologie. Einsicht in alle waffentechnischen Entwicklungen, Lizenzvergaben nur nach Topsid ..."
    Der Topsider wandte sich wieder mir zu. „Ach ja", fuhr er ungerührt fort, „über die Forschung auf Camelot wird viel geredet, aber alles wohl nur Halbwahrheiten. Ich erwarte auch hier eine Beteiligung."
    „Unmöglich!" platzte der LFT-Kommissar heraus.
    „Das ist bedauerlich. Vor allem, wenn ich bedenke, daß terranisches Gebiet am meisten von den Verwüstungen durch die Tolkander betroffen ist. Sehr bedauerlich."
    Unsere Nähe behagte ihm nicht, doch er hatte unserer% Besuch nicht ablehnen können, ohne einen Eklat zu riskieren. Trotzdem wollte er uns schnell wieder loswerden. Seine unverschämte Forderung war vor allem in dieser Hinsicht zu verstehen.
    Ich zahlte mit gleicher Münze zurück.
    „Vielleicht gibt es einen Weg, Topsid zu beteiligen", überlegte ich laut. „Aber wir müssen uns besprechen und Zusagen einholen. Ich denke, drei Tage sollten wohl genügen. Genießen wir bis dahin deine Gastfreundschaft, Ansgur-Egmo?"
    Der Köder war groß. Doch der Topsider schluckte ihn.
     
    *
     
    Drei Tage hatte der Regierungschef uns zugestanden, die Habgier in seinen Augen war dabei unübersehbar gewesen.
    Wir wurden während dieser Zeit zwar mit allem versorgt, hatten aber so gut wie keine Bewegungsfreiheit. Sogar die Space-Jets wurden auf ihren Landefeldern festgehalten. Da die GILGAMESCH und die PAPERMOON weiterhin im Orbit standen, konnte Ansgur-Egmo die Anwesenheit unserer Delegationen von Terra und Camelot allerdings nicht lange geheimhalten. Aber darum ging es ihm wohl auch gar nicht in letzter Konsequenz. Eher schien es, als wolle er uns von gewissen Dingen in Tracham-Geich fernhalten.
    Was immer er vor dir verbirgt, es wird dir nicht gefallen, behauptete der Extrasinn.
    Die Ständige Vertretung der LFT, seit wenigen Monaten nur ein EinmannBüro, war für uns nicht zu erreichen. Aus unerfindlichen Gründen ‘wurden unsere wiederholten Anrufe zwar entgegengenommen, aber nie beantwortet.
    Wenigstens hielten wir über Minikom Funkverbindung zu unseren Schiffen. Am zweiten Tag erfuhr ich, daß der Hyperraum-Resonator wirklich eine konstante fünfdimensionale Verzerrung anmaß. Sie war schwach, aber inzwischen eindeutig nachweisbar.
    Ursache: unbekannt.
    Übereinstimmung mit dem Absolutum auf den zweiundfünfzig Brutwelten: nicht bewiesen.
    Obwohl wir uns im Kreis drehten, hatte ich nicht das Empfinden, einem Hirngespinst nachzujagen. Den endgültigen Beweis dafür brachte mir die neue Besprechung mit dem Topsider.
    Ansgur-Egmo erschien diesmal nur mit zwei Begleitern. Bedeutete das, daß er uns aus heiterem Himmel heraus als gleichberechtigt akzeptierte?
    „Es tut mir leid", eröffnete Cistolo Khan, „deine Forderungen können nicht erfüllt werden. Der wirtschaftliche Faktor ..."
    „Das ist auch nicht mehr relevant", unterbrach ihn der Topsider. „Ich habe erkannt, daß ich mich euren Argumenten nicht verschließen darf."
    Wir schauten uns an. Khan ließ sich keine Regung anmerken; Homer

Weitere Kostenlose Bücher