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1842 - Ein kleiner Freund

Titel: 1842 - Ein kleiner Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirklich hier!"
    Vergeblich versuchte sie sich zu erinnern, wie der Sternengeist ausgesehen hatte. Wie ein Mensch? Nein. Er war klein gewesen, gerade mal halb so groß wie sie selbst, und er war dicht über dem Boden geschwebt.
    Illie begann zu laufen. Wo sie eben noch die fahle Erscheinung gesehen zu haben glaubte, war nichts mehr. Lediglich eine Wendeltreppe führte weiter in die Tiefe. Sie zögerte nicht, hastete so schnell sie konnte hinab.
    Eine Vielzahl schmaler Gänge zwischen mächtigen Maschinenblöcken tat sich vor ihr auf. Der Überblick, den sie von der Galerie aus gehabt hatte, ging von einem Moment zum anderen verloren. Aber das machte ihr nichts aus ohne nur eine Sekunde lang zu zögern, eilte sie weiter. Pluto, den sie am Treppenabsatz kurzerhand wieder auf die eigenen Beine gestellt hatte, sprang mit tolpatschig wirkenden Bewegungen neben ihr her.
    Hinter dicken transparenten Röhren schwappte eine brackige Brühe, Schmutzwasser aus allen Sektionen des Silos. Illie konnte sich nicht vorstellen, wie daraus sauberes Trinkwasser werden sollte. Irgendwann hatte sie von Bakterienfiltern und ähnlichem gehört und die Begriffe akzeptiert, ohne weiter danach zu fragen.
    Eine riesige Übersichtstafel tauchte vor ihr auf. Illie verstand, daß die farbig blinkenden Symbole alle Leitungssysteme und Tanks markierten. Noch während sie vergeblich versuchte, sich in dem bunten Durcheinander zurechtzufinden, veränderten sich einzelne Symbole; gurgelnd wurde die dreckige Flüssigkeit in kugelförmige Tanks gepumpt. Schaum quoll aus einem Überlaufventil, begann aber, sich an der Luft sofort aufzulösen.
    Die Zeitanzeige auf der Konsole stand auf 2.05 Uhr Ortszeit.
    Enttäuscht schürzte Illie die Lippen. Das war nicht wahr, das konnte einfach nicht sein. Rein gefühlsmäßig hatte sie nicht mehr als eine Viertelstunde gebraucht, um hierherzukommen.
    2.06 Uhr.
    Geräuschvoll zog Ilara die Nase hoch. Sie war, den Tränen nahe. Vor allem hatte sie keine Ahnung, wo sie die Zeit vertrödelt hatte.
    „Ich will ihn sehen!" stieß sie gepreßt hervor. „Ich will ... ich will ... ich will!"
    Illie tauchte unter einer Rohrleitung hindurch. Die Lache öliger Flüssigkeit bemerkte sie erst, als sie darin ausrutschte und der Länge nach hinschlug. Der Schmerz war jedoch bei weitem nicht so schlimm wie der klebrige Dreck, der trotz des schmutzabweisenden Materials ihr Kleid versaute. Mit der Hand wischte Illie sich übers Gesicht, erst danach bemerkte sie, daß auch ihre Hand klebte.
    „Pluto", schimpfte sie, „komm zu mir!"
    Der Robothund hinterließ schmutzige Abdrücke am Boden. Wie sollte sie Mum den Dreck erklären?
    Aber das war eigentlich unwichtig angesichts der Tatsache, daß sie um mehr als eine Stunde zu spät gekommen war. Am liebsten hätte sie losgeheult, und mit einemmal verspürte sie so etwas wie Angst vor der eigenen Courage.
    Komm zu mir!
    Wer hatte das gesagt? Sie kniff die Brauen zusammen und blickte suchend um sich. Da war nur ein unüberschaubares Gewirr von Leitungen und technischen Vorrichtungen. Kein Hinweis darauf, daß wirklich zur Mitternachtsstunde jemand hiergewesen war.
    Illie schluckte schwer.
    „Hallo?" Ihre Stimme klang belegt, war nur ein Flüstern. Wovor fürchtete sie sich? Ein eigentümliches Prickeln breitete sich über ihren Nacken aus.
    Weglaufen! schrie alles in ihr. Zurück in ihr Zimmer, bevor Ron und Dinnie merkten, daß sie sich die halbe Nacht im Silo herumgetrieben hatte.
    Zugleich wartete sie darauf, daß noch irgend etwas geschah, was ihr Zögern rechtfertigte. Mit übertriebener Gründlichkeit wischte sie ihre Hände an der Röhre neben sich ab. Zugleich starrte sie unverwandt einen schmalen Spalt entlang, der zwei Aggregate voneinander trennte.
    Hatte sich da nicht etwas bewegt?
    Illie biß die Zähne aufeinander. Noch einmal schniefte sie, dann stieß sie sich ab. Der Spalt war gerade breit genug, daß sie sich hindurchzwängen konnte.
    Ein leises Rascheln erklang.
    „Wer ist da?"
    Keine Antwort. Natürlich nicht.
    Illie platzte schier vor Neugierde und Abenteuerlust. So schnell sie konnte, zwängte sie sich weiter.
    Furcht stieg plötzlich in ihr auf.
    Nein, das war nicht ihr eigenes Gefühl. Ilara reagierte verwirrt. Sie empfand keine Angst, jetzt nicht mehr, sie war nur noch unsagbar gespannt.
    War da nicht erneut eine Bewegung?
    Der Spalt weitete sich zu einem unregelmäßigen Ausschnitt. Spiegelnde Metallteile streuten den spärlichen Lichtschimmer, der aus der

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