Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1843 - Zwischen zwei Herren

Titel: 1843 - Zwischen zwei Herren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wünschte sich, er würde das alles nur träumen. In einer schlimmeren Situation hatte er sich nur ein einziges Mal befunden, nämlich als er sein Tasch verloren hatte. Aber da hatte er sich nicht vor einem Gebieter und Befehlsgeber verantworten müssen.
    „Nun, ich überziehe manchmal die Pausen ein wenig ..."
    „Davon spreche ich nicht! Ich rede von deinen häufigen Ausflügen durch das Schiff, von deinem Verschwinden zwischen dem Verlassen des einen Ortes und der Ankunft am anderen Ort, worüber du bisher niemandem Rechenschaft abgelegt hast! Ich erwarte unverzüglich Auskunft von dir, wohin du gegangen bist und was du dort getan hast!"
    Es war geschehen. Sie wußten alles. Irgendwie hatten sie es herausgefunden, es bemerkt, wie auch immer.
    Es war vorbei.
    Er war aufgedeckt, erledigt, ein für allemal.
    Die Welt um Fen-Qast wurde dunkel und eiskalt.
     
    9.
     
    Der Wert von Kasch-Phech „Hörst du meine Befehle nicht?" drang eine Stimme in Fen-Qasts gelähmten Verstand. Langsam kam er wieder zu sich.
    Doch, er hörte die Befehle und wußte, daß er ihnen unter allen Umständen folgen mußte. Er war dazu gezwungen zu antworten.
    Kein Tasch-Ter-Man hatte jemals einen Befehl verweigert.
    Das hätte sein ganzes Volk in Frage gestellt, und unter Umständen hätte kein anderer je mehr die Dienste der Tasch-Ter-Man in Anspruch genommen.
    Das höchste Lebensziel der Tasch-Ter-Man war es, Befehle zu befolgen. Dafür wurden ihnen Schutz und Sicherheit garantiert - und ein langes Leben. Es stand ihnen nicht zu, den Sinn der Befehle zu hinterfragen oder anzuzweifeln.
    Sie in Frage zu stellen, hätte auch einen unnötigen Verbrauch von KaschPhech nach sich gezogen. Das hätte unter Umständen den ganzen Lebenssinn der Tasch-Ter-Man vernichtet.
    Wenn die Tasch-Ter-Man anfingen, andere anzuzweifeln, brauchten sie eigentlich niemanden mehr, der für sie sorgte. Dann mußten sie in Zukunft alles selbst entscheiden, in einem kurzen, sinnlosen Leben.
    Wie kam Fen-Qast dazu, nun zu schweigen?
    In der Zentrale war es totenstill geworden. Gersch-Ner hatte seine Kontrollen verlassen und wieder neben Ogondor Position bezogen. Wahrscheinlich konnte er nicht fassen, welchem Schauspielger hier Zeuge wurde.
    Fen-Qast wußte, daß ebenso die Sinne aller anderen auf ihn gerichtet waren.
    Aber er wußte ebenso, daß er nichts dagegen unternehmen konnte. Er befand sich in einer Lage, die sich keiner seiner Artgenossen auch nur im entferntesten vorstellen konnte. Keiner von ihnen hätte je zwei verschiedenen Herren gleichzeitig gedient.
    Fen-Qast hatte sich bisher keine Gedanken darüber gemacht, möglicherweise in einen Konflikt zu geraten. Er hatte auf seine eigene Geschicklichkeit vertraut und nicht damit gerechnet, daß er so genau beobachtet wurde.
    Offensichtlich aber war ihm noch keiner gefolgt, da Ogondor den Befehl dazu nicht erteilt hatte. Das bedeutete, daß Perry Rhodan und die anderen noch nicht entdeckt worden waren.
    Fen-Qast wußte nicht, was er sich wünschen sollte: Einerseits war noch nicht alles verloren, da nur sein Verschwinden aufgefallen war, aber nichts weiter darüber bekannt war. Andererseits wäre der Konflikt für ihn sehr schnell beendet, wenn ein anderer die blinden Passagiere entdeckt hätte. Alles wäre aufgeklärt. Er wäre zwar diskreditiert, aber möglicherweise hätte er sich herauswinden können, mit dem Einsatz von Botenstoffen und vielleicht sogar Perry Rhodans Unterstützung.
    Doch jetzt mußte er sich den Tatsachen stellen, nicht irgendwelchen Möglichkeiten. Irgend jemand hatte der zerbrechlichen Gottheit Meldung über sein geheimnisvolles Treiben erstattet, um Befehle über das weitere Vorgehen zu erhalten.
    Die zerbrechliche Gottheit hatte ihn daraufhin zu sich kommen lassen, um von ihm Rechenschaft zu verlangen.
    Aber er konnte sie nicht geben!
    Er hatte den unmißverständlichen Befehl von Perry Rhodan erhalten, unter gar keinen Umständen etwas über ihren Aufenthalt an Bord der HOGOBANDEN zu verraten. Damit durfte er ihn und seine Gefährten nicht erwähnen!
    Aber er durfte sich ebensowenig Ogondors eindeutigem, klar formuliertem Befehl widersetzen! Er war der Kommandant des Schiffes, und Fen-Qast unterstand als Besatzungsmitglied seinem Befehl - er unterstand dem Befehl eines jeden, da er sich an der untersten Stelle der Hierarchie befand.
    „Nun red schon!" forderte Gersch-Ner ihn barsch auf. „Was ist los mit dir? Bist du verrückt geworden?"
    Es hatte auf Tasch-Term hin und wieder

Weitere Kostenlose Bücher