Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1843 - Zwischen zwei Herren

Titel: 1843 - Zwischen zwei Herren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ausgeprägt, da sie ständig um die Reduzierung ihres lebenserhaltenden Hormons fürchten."
    Mir kommt da ein Gedanke, der mir nicht besonders gefällt.
    „Ja, eben, Perry. Durch diese Beschränktheit sind sie praktisch zum Nichtstun gezwungen."
    „Du meinst, selbst angesichts dieser drohenden Gefahr werden sie nichts unternehmen?"
    „Ja - gerade deswegen! Es ist etwas anderes, als wenn sie sich im Sumpf durchschlagen und unmittelbar gegen Tier oder Pflanze kämpfen müssen. Dort reagieren sie instinktiv und setzen ihre Botenstoffe ein. Das können sie hier aber nicht."
    Ich hebe hilflos die Schultern.
    „Hier müssen sie entscheiden, was sie tun sollen, und wie sie es tun sollen - und wer. Hinzu kommt, daß sie sehr viele sind. Jeder wird den Schwarzen Peter dem anderen zuschieben und sich weigern, die Verantwortung zu übernehmen. Du kennst doch das Wort: warum ich?, und die werden das bis zum Exzeß durchziehen."
    „Das bedeutet auch unseren Tod. Das gefällt mir nicht besonders, Reginald Bull", schnarrt A-Caliform.
    „Ich bin nicht so weit gegangen und knapp dem Tod entronnen, um nun durch die Untätigkeit anderer geröstet zu werden!"
    „Also, was schlagt ihr vor?" fragt Perry knapp. A-Caliform und ich tauschen einen kurzen Blick.
    „Die Kommandozentrale stürmen?" frage ich vorsichtig.
    Perry nickt. „Daran habe ich auch gedacht, aber das werden wir leider nicht mehr schaffen. Dieses Schiff ist groß, und wir kennen uns nicht aus. Ich fürchte weniger, daß wir uns damit offenbaren, sondern daß dies umsonst wäre."
    „Dann sollten wir uns nach einer Fähre oder etwas Ähnlichem umsehen", schlage ich als nächstes vor.
    „Das halte ich für vernünftiger. Die Tasch-Ter-Man würden sich kaum darum kümmern, wenn sich plötzlich ein Beiboot absetzt - falls es ihnen überhaupt auffällt."
    „Dafür bin ich ebenfalls", stimmt ACaliform zu. „Wir sollten eine zweite Plattform holen, meine Leute aufladen und uns umgehend auf die Suche machen."
    In diesem Augenblick hören wir Fen-Qasts Stimme.
     
    *
     
    „Perry Rhodan, bist du hier?"
    Perry springt auf und streckt den Kopf in Richtung Schacht hinaus. „Hierher, Fen-Qast!"
    Kurz darauf ist der morsche Baumstumpf bei uns eingetroffen. Leider kann ich nicht erkennen, ob er aufgeregt ist oder nicht, aber es muß doch etwas zu bedeuten haben, daß er gerade jetzt hier auftaucht.
    „Was ist denn geschehen, Fen-Qast?" will Perry ohne viel Umschweife wissen.
    „Eine Menge", antwortet unser Helfer. „Zum einen: Ich habe den Gebieter getötet."
    Mit dieser Eröffnung hat er uns erst mal alle drei sprachlos gemacht.
    „Er kam mir auf die Spur", berichtet Fen-Qast weiter. „Er wollte wissen, wohin ich so oft verschwinde.
    Ich hatte keine andere Wahl, ich mußte einem Verhör entgehen. Also habe ich mit einem Botenstoff seinen Verstand zerstört. Es geschah mehr ... instinktiv, aus der Panik heraus, und ich kann nicht genau erklären, wie ich das getan habe. Da so etwas noch nie vorgekommen ist und derzeit ohnehin ein völliges Durcheinander herrscht, wird sein Tod nicht geklärt werden können. Der Stoff ist nicht mehr nachweisbar, er ist längst abgebaut. Man wird vielleicht glauben, daß er an Altersschwäche starb; er war ohnehin wohl schon recht wunderlich."
    „Also habe ich richtig vermutet", werfe ich ein.
    Leider, füge ich in Gedanken hinzu. Denn dann stimmen wohl auch meine übrigen Befürchtungen.
    Diese bestätigt Fen-Qast sogleich.
    „Der Gebieter hat die letzte Transition noch durchführen können, aber als wir den ersten Funkruf erhielten, war sein geistiger Tod bereits eingetreten. Er hat. keine Kurskorrektur mehr vorgenommen, und deshalb stürzen wir jetzt bald in die gelbe Sonne."
    „Warum unternehmt ihr nichts dagegen?" unterbricht Perry ziemlich barsch.
    Als Sofort-Umschalter und jemand, der sich am besten nur auf sich selbst verläßt und handelt, haßt er Fatalismus. Er ergibt sich in keine Situation, mag sie noch so aussichtslos erscheinen.
    „Es ist unmöglich", antwortet Fen-Qast ungerührt. „Alle haben die Zentrale verlassen, und ich bin nicht in der Lage, etwas zu tun. Ich habe auch nicht mehr die Kraft dazu, das Verhör und die Produktion des Stoffes haben mich sehr geschwächt. Darüber will ich mit dir sprechen, Perry Rhodan. Ich befürchte, daß ihr hier, als Fremde, in der Pentrischen Wolke noch auf große Schwierigkeiten stoßen werdet. Ich weiß schließlich nicht genau, was ihr vorhabt."
    Ich verstehe seine Gestik

Weitere Kostenlose Bücher