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1860 - Goedda

Titel: 1860 - Goedda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einfach überrennen."
    „Darf ich die Strategie bestimmen?" fragte Vel Tombass mit gefährlich ruhiger Stimme, so daß der Edeyde seinen Schlangenkörper ängstlich krümmte.
    Der Admiral verlangte einen Lageplan der feindlichen Stellungen, aber der Edeyde besaß einen solchen nicht, bastelte deshalb zuerst einen aus den umherliegenden Trümmern. Immerhin war der Edeyde so geschickt, daß Vel Tombass sich aus dem so entstandenen Modell ein Bild von der Situation machen konnte.
    Die .Säuger hatten alle wichtigen strategischen Punkte rund um die Mine besetzt und sie eingeschlossen; der Edeyde und seine beiden Ruungk hatten sie nur auf einem Schleichweg verlassen können, waren jedoch entdeckt worden. Dem Admiral war klar, daß die Säuger vom Eintreffen der Verstärkung unterrichtet sein mußten, denn offenbar hatten sie einen Spion ausgeschickt - jenen, den der Edeyde -entdeckt und nicht getroffen hatte.
    Vel Tombass hoffte nur, daß die Säuger vor der nunmehrigen Übermacht nicht in die Wildnis flohen, denn dann hätte er sein Problem nicht lösen können: Die Krozza mußten ausgelöscht werden, auch um das Versorgungsproblem zu lösen.
    Der Admiral besprach sich mit Dolmog und trug ihm auf, die Stellungen der Säuger genauestens zu erkunden und sich so weit wie möglich zu nähern, bevor er gegen sie vorging.
    „Das soll kein wilder Sturmlauf werden", forderte er eindringlich. „Die Krozza sollen sauber und ordentlich mit gezielten Schüssen ausgeschaltet werden. Ich möchte nicht, daß es zu Verstümmelungen kommt!
    Wenn meine Anweisungen exakt eingehalten werden, nehme ich euch wieder mit an Bord der ARR’ACOR."
    Dolmog eilte in Begleitung der drei Minenbesatzer dienernd davon und teilte seine Soldaten in sieben Gruppen auf, für jede Stellung der Säuger eine. Als sie weg waren, setzte sich der Admiral mit seinem Raumschiff in Verbindung und befahl Allym’Kym, die eine Fähre zurückzuholen, sie jedoch vor dem Einschleusen sorgfältig zu desinfizieren. Seine Adjutantin verstand und befolgte kommentarlos seinen Befehl.
    Der Admiral hatte schon vor dem Betreten des Planeten den Schutzschirm des Kampfanzuges eingeschaltet. In dem Bewußtsein, daß keine der harmlosen Waffen der Säuger ihm etwas anhaben konnte, begab er sich ins Kampfgebiet. Als er dort ankam, war schon alles vorüber. Dolmog hatte insgesamt gute Arbeit geleistet, aber das durfte der Admiral ihm nicht eingestehen.
    Als die Leichen der Säuger zusammengetragen und auf einen Haufen geworfen wurden, entdeckte Vel Tombass unter ihnen einen bis auf die Knochen abgemagerten Askoar, dessen Schädel verkohlt war.
    „Was für eine Vergeudung!" regte er sich auf. „Habe ich nicht ausdrücklich befohlen, die Krozza sauber zu töten?"
    „Es war eine Notsituation", beteuerte Dolmog. „Der Askoar hätte sonst meine Leute abgeschlachtet."
    Der Admiral machte mit beiden linken Händen eine verächtliche Geste.
    „Ausreden!" schrie er, beruhigte sich aber sofort wieder. „Ich will noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen und euch das Kriegsgericht ersparen. Es ist ja so wichtig, Leben zu erhalten! Aber ich kann dieses Versagen nicht ungestraft durchgehen lassen. Das würde nur der Moral der Truppe schaden. Darum verdonnere ich euch zum Strafdienst auf Carrom."
    Dolmog wollte aufbegehren, duckte sich aber unter Tombass’ zornigem Blick.
    „Ihr seid gut gerüstet und nunmehr auch ausreichend mit Nahrung versorgt", erklärte der Admiral und stieß bei den letzten Worten mit dem Stiefel einen der toten Säuger an. „Ich erwarte also absolute Disziplin!
    Leistet eure Arbeit gewissenhaft bis zum Eintreffen des nächsten Transporters, der das gewonnene Erz abholt."
    Der Admiral blickte erwartungsvoll in die Runde. Er gab sich erst zufrieden, als seine dreißig Soldaten Haltung annahmen; die Disziplinlosigkeit der Minenbesatzung, die nach Belieben herumlümmelte, nahm er dagegen in Kauf: Was konnte er von Kreaturen, die bereits mehr tot als lebendig waren, denn schon erwarten?
    Es schmerzte Vel Tombass, dreißig gesunde Soldaten in dieser Hölle zurückzulassen und sie so letztlich dem Tode preiszugeben-Soldatenleben war so wertvoll, es wurde kaum mehr produziert. Die Zeiten des Geburtenüberschusses waren schon lange vorbei. Die potentiellen Mütter von heute waren großenteils gebärunfähig, gesunde gab es zu wenige. Auf zehn gefallene Soldaten kamen nur sieben Neugeborene.
    Die Vorräte an tiefgefrorenen Larven waren von den Säugern schon vor

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