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1860 - Goedda

Titel: 1860 - Goedda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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solchen Momenten sehnsüchtig an jene Epoche zu Kriegsbeginn zurück, wie sie die Shi’Tir’Waga Llashot’Aym in ihrer Chronik über tausend Jahre Blutzoll beschrieben hatte: als man noch ehrlich und kompromißlos kämpfen konnte - ohne Rücksicht auf Verluste.
    Der Admiral wurde aus seinen Gedanken gerissen, als seine Adjutantin Allym’Kym, die - wie die Chronistin, an die der Admiral gerade gedacht hatte - eine Shi’Tir’Waga war, zu ihm trat und meldete: „Wir haben Funkkontakt zu unseren Bodentruppen, Veling. Ihre Zahl beträgt nur noch 33, und ihre Lage sieht nicht gut aus. Ihnen stehen dreimal so viele Feinde gegenüber. Sie sind, brutal ausgedrückt, am Verhungern. Und die Säuger sind in der Überzahl. Nur mit ausreichender Verstärkung und Versorgung könnten sie den Feind besiegen und so die Mine halten. Wie viele Soldaten sollen wir Carrom zur Verfügung stellen?"
    „Wie viele haben wir denn noch an Bord?"
    „Exakt 357, bunt gemischt. Wie viele also, Veling?"
    „Ich nehme 30 Soldaten mit", entschied der Admiral.
    „Du willst dich persönlich in die Hölle von Carrom begeben, Veling?" fragte seine Adjutantin ungläubig. „Hast du denn eine Vorstellung, welch barbarische Zustände auf diesem Planeten herrschen? Carrom ist ein Seuchenherd, ein Relikt aus der Phase der B-Kriege, als noch alle wahllos mit Viren und Bakterien um sich schleuderten ..."
    „Ich habe doch noch meinen Schutzanzug, oder?" schnarrte der Admiral. „Na also! Was soll dann das Gezeter?"
    Ein Beiboot wurde für den Admiral startklar gemacht, mit ihm gingen fünfzehn ausgesuchte und bewaffnete Soldaten an Bord, unter ihnen ein einziger Garraner niederer Herkunft mit Namen Dolmog. Ein zweites Beiboot beförderte die zweite Kriegerstaffel. Der Admiral trug als einziger einen Kampfanzug, die Krieger mußten sich mit Atemmasken abfinden. Der Admiral übertrug dem gewöhnlichen Garraner, den er nicht als seinen Artgenossen bezeichnen mochte, das Kommando über die gesamte Truppe.
    Allym’Kym mußte auf dem Transporter zurückbleiben, weil Vel Tombass einige Stunden Urlaub von ihrer Bevormundung nehmen wollte.
    Carrom war eine ungastliche Welt ein einziger Trümmerhaufen mit vielen Strahlungsherden. Aber die wahren Gefahren lauerten im Unsichtbaren.
    Llashot’Aym hatte in ihrer Chronik eindrucksvoll geschildert, wie die Strategen beider Kriegsparteien über Jahrzehnte hinweg Ladungen über Ladungen von mörderischen Virenstämmen und Giftstoffen über den Planeten ausgeschüttet hatten, bis praktisch alles höhere Leben ausgelöscht war.
    Aber da der Planet reiche Rohstoffvorkommen besaß, wurde er von beiden Kriegsparteien immer wieder neu besetzt, und die insgesamt wenigen hundert Krieger boten sich erbitterte Kämpfe um jeden Schritt erzhaltigen Bodens. Im Unsichtbaren spielten sich ähnlich mörderische Kämpfe ab: ausgesetzte Virenkiller gegen die bereits als heimisch geltenden Killerviren.
    Und dies alles vor dem Hintergrund einer verbrannten Landschaft, einer zernarbten Planetenkruste, die bis in größte Tiefen von Höhlensystemen durchzogen war; wo ausmergelte Edeyden und Ruungk die Rohstoffe mit primitivsten Mitteln abbauten und zwischendurch noch gegen die feindlichen Säuger kämpfen mußten, die ebenfalls die Rohstoffe für ihre Kriegsherren in Besitz nehmen sollten.
    Die beiden Fähren des Admirals wurde bereits im zugewiesenen Ruinenfeld erwartet. Ein mit einem Flammenwerfer bewaffneter, schlangenhafter Edeyde und zwei vertrocknet wirkende Würmer von Ruungk standen zu seinem Empfang bereit.
    Die Ruungk waren lediglich mit Blasrohren bewaffnet. Als einer von ihnen zwischen den Trümmern die Bewegung eines Feindes wahrzunehmen glaubte, plusterte er sein oberes Körperdrittel zu einer Kugel auf und stieß die angestaute Luft druckvoll mit einem Knall durchs Blasrohr. Ein Giftpfeil schoß pfeifend davon, prallte irgendwo gegen eine Ruinenmauer.
    Vel Tombass empfand nur Verachtung. Seine 30 Soldaten waren wenigstens mit Strahlenwaffen ausgerüstet. Er ließ von Dolmog das Gelände absichern und sich dann von dem Edeyden die Situation erklären.
    „Noch können wir die Mine halten, Herr", berichtete der Edeyde. Seine Haut war schorfig, sein Nasenhorn durch eine offene Geschwulst verquollen. „Aber die Krozza haben uns umzingelt. Sie sind besser gerüstet und könnten uns aushungern. Mit der Verstärkung können wir jedoch die Situation umdrehen. Uns sind ihre Stellungen und ihre genaue Stärke bekannt. Wir könnten sie

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