1863 - Damorgen brennt
anderen bis zum Rand gefüllt. Herumliegende Folien ließen darauf schließen, daß alle vier Behälter den gleichen Inhalt gehabt hatten.
. Einen hochbrisanten Sprengstoff!
Jemand hatte einen Teil davon benutzt. Wozu?
Die chemische Formel gab die Antwort. Sie machte deutlich, daß es der gleiche Sprengstoff war wie jener, mit dem das Anwesen von A-Jorkiro zerstört worden war. Sie erkannte es sofort, da die Formel oft genug in den öffentlichen Medien zitiert worden war.
Wie betäubt drehte die junge Frau sich um, stieg die Treppe hoch, schloß die Falltür, rückte den Teppich zurecht und verließ das Haus.
Als sie ins Freie hinaustrat, schien eine Zentnerlast von ihren Schultern abzufallen.
4.
Moral ist die letzte Zuflucht für jene, die Schönheit und Ehre des Angriffs nicht begreifendie Zaghaften und die Feigen.
Asphahanes, der den Clan ablehnte, in den philozentrifaalischen Schriften von Damor-Cames Die nächsten Stunden jedoch erlebte C-Makhgongko wie einen nicht endenden Alptraum.
Nachdem sie A-Jorkiro von ihrer Entdeckung berichtet hatte, kamen erneut ein Richter und ein Rechtsbewahrer ins Haus. Dieses Mal erschienen sie, um sie zu vernehmen.
Die junge Frau erzählte, was sie im Haus von A-Beychenzogg gesehen und gehört hatte. Nachdem das Gericht ein Protokoll aufgenommen hatte, zog es wieder ab.
C-Makhgongko kannte sich in juristischen Fragen nicht aus. Sie wußte deshalb nicht, welche Konsequenzen sich nun für den Konstrukteur ergaben.
Nur etwa eine halbe Stunde verstrich, dann teilten die öffentlichen Medien mit, daß die Immunität A-Beychenzoggs aufgehoben worden war.
A-Jorkiro hatte das Haus mittlerweile verlassen. Nun hielt es auch CMakhgongko nicht mehr in den vertrauten Räumen. Mit einem öffentlichen Prallgleiter flog sie zum Haus des Raumschiffskonstrukteurs. Es wurde durch Polizeiroboter weiträumig abgesperrt.
Zahlreiche Männer, Frauen und Kinder drängten sich auf den freien Flächen zwischen den Häusern und versuchten, einen Blick auf das Anwesen von A-Beychenzogg zu werfen. Gleiter bildeten einen weiten Kessel über dem Gebiet. Ihre Insassen hatten die beste Beobachtungsposition, denn aus der Höhe konnten sie genau. verfolgen, was am Haus des bekannten Konstrukteurs geschah.
Als die junge Frau sich der Menge und der Kette der Roboter näherte, entdeckte sie A-Jorkiro, der bei seinem Freund E-Rholtophlon stand. Sie wollte ihnen ausweichen, doch es war schon zu spät. Der Clanchef winkte sie bereits zu sich heran.
C-Makhgongko hatte keine andere Wahl. Sie mußte gehorchen.
Die beiden Männer standen leicht erhöht auf einem Hügel. Als die junge Frau bei ihnen war, konnte sie sehen, daß gerade in diesem Moment der Richter das Haus betrat, begleitet von vier großen Kampfrobotern.
„Sie verhaften den Mörder meiner Familie, der zugleich auch der Mörder von A-Phanka und von A-Gonezt ist", sagte A-Jorkiro.
Sie antwortete nicht. Ihre Blicke waren auf das Haus gerichtet.
Wie war es nur möglich, daß sie sich so in A-Beychenzogg getäuscht hatte?
Immer wieder fragte sie sich, warum der Konstrukteur die Morde begangen hatte. Warum hatte er sie auch so offensichtlich begangen? Immerhin bestand die Gefahr, daß die Galornen auftauchten ...
Ein Motiv, das alle drei Fälle miteinander verband, konnte sie sich zudem überhaupt nicht vorstellen.
Oder war A-Phanka nur zufällig getötet worden, weil er gerade im Moment der Explosion bei A-Gonezt gewesen war, dem allein der Anschlag gegolten hatte?
C-Makhgongko wußte nicht mehr, was sie denken sollte.
„Niemand weiß, was hinter der Stirn eines anderen vorgeht", sagte E-Rholtophlon mit einem begehrlichen Blick auf sie.
Ein gewisses Funkeln in seiner Blickleiste verriet ihr, daß er Feuer gefangen hatte.
Das aber ließ sie völlig kalt.
Angesichts der vielen Toten und der Verhaftung des Schuldigen kamen keine erotischen Gefühle bei ihr auf. Außerdem war der Offizier kein Mann, den sie als attraktiv empfand. Doch das konnte sich möglicherweise ändern, wenn A-Jorkiro als ihr neuer Clanchef ihm Zugang zu ihr gewährte.
„Ich kann mir nicht erklären, warum A-Beychenzogg es getan hat", versetzte sie ratlos. „Hast du irgendwelche Hinweise, die seine Taten verständlicher machen?"
„Leider nein", entgegnete A-Jorkiro.
Er wollte noch mehr sagen, doch er kam nicht mehr dazu, denn in diesem Moment zerriß eine Explosion die Stille. Die Druckwelle riß C-Makhgongko und alle anderen in der Umgebung von den
Weitere Kostenlose Bücher