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0192 - Hotel zur dritten Hölle

0192 - Hotel zur dritten Hölle

Titel: 0192 - Hotel zur dritten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Das Knarren der Tür traf Kathie wie eine schlimme Folter. Und mit jedem Zentimeter, den sich die Tür weiter öffnete, sah Kathie mehr von der unheimlichen Gestalt.
    In der linken Hand hielt sie eine alte Sturmlaterne. Sie trug einen weiten Mantel über einer ebenfalls langen Kutte. Der Mantel bedeckte nur die Schultern. Er wurde vor dem Hals durch eine Spange gehalten.
    Er wies die gleiche Farbe auf wie die Kutte.
    Die Kapuze war hochgezogen und bedeckte den hinteren Teil des Schädels. Aber auch der vordere reichte aus, um Kathie Berner bis in die tiefsten Ecken ihrer Seele zu erschrecken, denn die Gestalt besaß keinen normalen Kopf, sondern einen beinernen Totenschädel.
    Sie war ein Skelett.
    Ein lebendes Skelett!
    Und Kathie Berner war die Gefangene dieses untoten Monstrums. Sie war ihm in die Falle gelaufen, die er aufgestellt hatte. Er, der sich so gut verstellen konnte und doch ein widerlicher Teufel war. Ein Ungeheuer, wie es nur die Hölle ausspeien konnte. Sie hatte zuviel gesehen, und nun sollte sie dafür büßen.
    Vielleicht würde sie am Galgen baumeln oder auf der Folterbank enden - möglich war alles in diesem verfluchten Verlies.
    In den letzten drei Tagen war Kathie völlig verändert worden. Sie sah zwar noch aus wie ein Mensch, doch sie kannte nur noch ein Gefühl.
    Angst!
    Das blonde Haar war verdreckt, die Kleidung zerrissen. In Fetzen hing das helle Kleid um ihren Körper. Mit bloßer Haut hatte sie auf den kalten Steinen gelegen, sich blaue Flecken und kleinere Schürfwunden zugezogen, wenn sie von den Ratten davon kriechen wollte, die manchmal in ihr Verlies eindrangen.
    Auch jetzt huschten sie wieder an Kathie vorbei. Sie wußte nicht, woher sie kamen, aber sie mochten es nicht, wenn sie vom Licht getroffen wurden. Dann jagten sie, so schnell es ging, in ihre Schlupflöcher dicht an den Mauern.
    »Steh auf!«
    Dumpf klang die Stimme, wie durch ein Tuch gedämpft und als hätte der Mann Angst, identifiziert zu werden.
    Er war einen Schritt vor der Tür stehengeblieben. Seine Lampe hielt er noch immer fest. Die Knochenfinger hatten sich um den eisernen Tragering gekrallt, und er ließ die Lampe hin-und herschwingen.
    So produzierte er nicht nur Licht, sondern auch Schatten. Als gespenstische Gebilde tanzten sie über die mit Spinnennetzen bestückten Mauern.
    Kathie Berner drückte sich so weit zurück, daß sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß. An dicke Mauern, die jede Flucht unmöglich machten.
    Sie kam hoch.
    Es bereitete ihr Mühe, denn die letzten drei Tage hatten Kathie Berner stark geschwächt. In den Knien spürte sie das Zittern. Wenn sie Atem holte, stach es in ihren Lungen, und die Furcht wurde so stark, daß ihr Herz übermäßig schnell klopfte.
    Sie spreizte die Arme. Aus ihren Händen wurden Spinnenfinger, und so preßte sie sich gegen die Wand.
    »Komm her!«
    Abermals vernahm sie die dumpfe Stimme. Die linke Hand streckte das lebende Skelett nach vorn und krümmte den knochigen Zeigefinger.
    Kathie Berner wußte, daß es keinen Zweck hatte, der Aufforderung nicht Folge zu leisten. Er hätte sie so oder so bekommen Deshalb überwand sie ihre ungeheure Furcht und kam mit zögernden Schritten auf das Skelett zu.
    Der Unheimliche erwartete sie.
    Einen Schritt vor ihm blieb Kathie zitternd stehen. Sie weinte, und die Tränen flossen aus ihren Augen. Die ausgestreckte Hand des Knöchernen senkte sich nach unten und legte sich auf Kathie Berners Schulter. »Das Hotel zur dritten Hölle verlangt nach einem neuen Opfer. Lange war es ruhig. Du wirst jetzt das neue Opfer sein. Ich habe dich auserwählt, und du mußt es mit Stolz und Würde tragen. Komm mit!«
    Der Unheimliche machte Platz, damit Kathie an ihm vorbeigehen konnte. Das tat sie auch. Nach zwei Schritten betrat sie einen alten, feuchten Kellergang, der, wenn sie nach links schaute, vor einer Treppe endete.
    Das Licht der Laterne reichte soeben aus, um die Stufen zu erkennen.
    Selbst aus dieser Entfernung wirkten sie brüchig und alt.
    »Geh vor!« befahl der Unheimliche.
    Kathie Berner blieb nichts anderes übrig, als dem Befehl des Skeletts zu gehorchen. Schritt für Schritt näherte sie sich der Treppe. Und auch ihrem eigenen Untergang.
    In der Mitte waren die Stufen ausgetreten. Sie bildeten regelrechte Mulden. Wenn hier Regen gefallen wäre, dann hätte sich auf den Stufen sicherlich das Wasser sammeln können. Aber dieses Verlies hier hatte noch keinen Tropfen Regen gesehen. Selbst Schwitzwasser fiel nicht von

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