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1865 - Zeit des Terrors

Titel: 1865 - Zeit des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kaif mit ihrem tiefen Baß.
    „Der Syntron meines alten und neuen, treuen Schiffes. Es würde mich nie verraten, das wußte ich. Also ging ich diesen Weg, und nun bin ich hier. Aus jedem anderen Syntron hättest du mich herauslöschen können, doch niemals aus diesem."
    Kaif nahm ihre Strahlwaffe aus der Tasche und richtete sie auf den Bildschirm, auf dem das Symbol des Bordsyntrons dreidimensional abgebildet war.
    „Welche physische Macht hast du, Pool Tammen?" fragte sie. „Kannst du mich daran hindern, den Syntron der KEMPEST ebenfalls zu zerstören und dich noch einmal auszulöschen?"
    „KEMPEST kann es", erhielt sie zur Antwort. War das die Stimme Tammens gewesen oder die des Schiffes? „KEMPEST wird es nicht zulassen, daß du Pool Tammen angreifst, mit dessen Existenz sie tausendmal stärker verbunden ist als mit dir, Kaif Chiriatha."
    „Ist das wahr, KEMPEST?" fragte sie laut in die Zentrale.
    Sie mußte warten, bis sie eine Antwort erhielt.
    Sie standen sich gegenüber. Er, Pool Tammen, stolz und unbewaffnet, und sie, Kaif Chiriatha, mit dem Strahler in der rechten Hand, mit dem sie der Projektion nicht das geringste anhaben konnte.
    „Entscheide dich endlich!" rief die Galornin. „Entscheide dich zwischen ihm und mir!"
    Dann endlich kam die Antwort.
    „Du, Kaif Chiriatha, bist die neue Kriegsherrin des galornischen Volkes. Als solche wirst du von mir akzeptiert."
    „Nein!" schrie Tammen auf. „Nein, KEMPEST, das ist ein Irrtum! Ich bin dein Herr! Nie hast du einen besseren gehabt!"
    „Ich habe vielen Herren und Herrinnen gedient", erwiderte das Schiff. „Jeder war auf seine Art einzigartig. Doch nun ist die Reihe an Kaif Chiriatha. Wir dürfen nicht in die Vergangenheit sehen, sondern in die Zukunft. Kaif Chiriatha war diejenige, die mich und die Flotte aus der langen Verbannung auf Tribath befreite. Ihr allein gehört meine Loyalität."
    „Aber unsere frühere Verbundenheit!" rief Tammen. Seine Umrisse wurden unscharf. „Wir waren wie Zwillinge, KEMPEST! Zählt das gar nicht mehr?"
    „Ich sehe nur die Fakten, Pool Tammen", erwiderte der Syntron.
    Kaif Chiriatha faßte sich an die Ohren, als sie den langgezogenen Schrei wieder hörte, der Tammens endgültiges Erlöschen begleitete. Seine Gestalt bekam Löcher. Sie glaubte, die einzelnen Atome umeinander wirbeln zu sehen.
    Und dann war Schluß.
    „Du bist die Kriegsherrin", hörte sie von dem Raumschiff. „Deine Befehle gelten."
    Wieder nickte sie, auf die Stelle starrend, wo eben noch Pool Tammen gestanden hatte.
    „Ist er gelöscht, KEMPEST", fragte sie, „oder kann er wiederkommen?"
    „Seine Existenz ist ausgelöscht. Meine Daten über ihn sind die aus der Vergangenheit."
    Kaif atmete zufrieden aus.
    „Dann ist es gut", sagte sie und gab ihre Befehle.
    Kurz darauf, auf einem fernen Planeten namens Erde hätte man den siebten April 1289 Neuer Galaktischer Zeitrechnung geschrieben, brach die Schwarze Sternenflotte der neuen alten Galornen aus der Pentrischen Wolke auf.
    Ihr Ziel war der Aufmarschsektor der Zentrifaal.
    Kaif Chiriatha hatte keinen Zweifel daran, daß die Stunden dieses von ihren eigenen Vorfahren gezüchteten Kriegervolkes für immer gezählt waren.
    Das Shifting hatte es nicht völlig zur Ruhe bringen können.
    Die Kriegsflotte der Galornen würde es tun. Sie würde zuerst sie zum Schweigen bringen, bis auf den letzten.
    Dann kamen die anderen.
    Und danach ... das Universum.
     
    ENDE

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