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187 - Angriff der Anangu

187 - Angriff der Anangu

Titel: 187 - Angriff der Anangu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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sonst so reinlichen Mutter versetzte Blackdawn einen Stich ins Herz.
    »Ich brauche dein Mitleid nicht!« Bitterkeit schwang in den Worten der Magica. Aus trüben Augen begegnete sie dem Blick ihrer Tochter. Ihre Gesichtszüge spiegelten Enttäuschung und Schmerz.
    Blackdawn erinnerte sich an den Tag, an dem Cantalic sie des Verrates beschuldigt hatte. Bis an ihr Lebensende würden ihr die Worte ihrer Schwester in den Ohren gellen: Nicht genug, dass deine Tochter sich regelmäßig mit den Feinden trifft, nein, sie ist auch noch schwanger von einem dieser Bastarde!
    Die Große Marsha hatte zunächst ungläubig und scheinbar gelassen reagiert. Sie schickte Cantalic und ihre Kerle weg. Als sie alleine waren, las sie in den Gedanken ihrer Tochter. Blackdawn konnte nicht alles vor ihr verbergen. Die Geisteskräfte ihrer Mutter übertrafen die ihren bei weitem. Sie tobte und fluchte, als sie erkannte, dass die Beschuldigungen Cantalics zutrafen.
    »Wie konntest du nur! Gibt es bei uns nicht genügend Kerle, die deine gefräßige Lust befriedigen können?!«, hatte sie gebrüllt.
    »Beleidige mich nicht! Dieses Kind wird das Bündnis unserer verfeindeten Völker besiegeln!«, schmetterte Blackdawn ihr entgegen.
    Daraufhin war die Große Marsha eine Zeitlang sehr still geworden. Aus zusammengekniffenen Augen beobachtete sie ihre Tochter. »Also das hat er dir erzählt«, sagte sie schließlich. »Du bist nicht die erste Reddoa, die diesem Irrtum aufsitzt, mein Kind!«
    Für einen kurzen Augenblick spürte Blackdawn in jener Stunde wieder die zärtliche Zuneigung, die ihre Mutter und sie verband. »Es ist kein Irrtum! Du wirst es verstehen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Jetzt aber lass mich gehen! Ich muss zum Uluru!«
    »Schweig!« Die Stimme der Warqueen klang streng.
    »Weder kann ich dich gehen lassen, noch wünsche ich deinen Tod!«
    Und dann hatte sie Blackdawn ins Erdloch geschickt.
    Zwar gelang es ihr, das Todesurteil über Wochen hinaus zu zögern, doch Cantalic gab keine Ruhe: Öffentlich forderte sie die Magica auf, das altehrwürdige Recht der Urmarsha endlich in die Tat umzusetzen. Dann tauchte dieser Kerl auf, Commanderdrax, und es kam zu dem Kampf, dessen Ausgang über ihren Tod entscheiden sollte.
    Seufzend löste sich Blackdawn von ihren Erinnerungen. Aus dem hinteren Teil der Höhle holte sie eine Schüssel mit Wasser und stellte sie vor dem Lager ab. »Du solltest dich nicht so gehen lassen!«, bemerkte sie betont kühl. »Und du musst trinken!«
    Ihre Mutter griff nach ihrem Arm. Sie ließ etwas Kaltes in Blackdawns Hand gleiten und umschloss sie mit ihren dicken Fingern. »Die Geister des Lichtes haben entschieden, dass du am Leben bleibst!«
    »Und das bedauerst du jetzt, oder?!«
    Ein Schatten legte sich auf das Gesicht der Großen Marsha. »Sorge dafür, dass dieser Teufel Daagson mich gehen lässt!«
    »Er wird dich gehen lassen, sobald der Ahne, der im Uluru wohnt, mit dir gesprochen hat.«
    »Er hat bereits mit mir gesprochen!«, flüsterte die alte Frau heiser. »Seine Gedanken kleben wie schwarzes Pech in meinem Kopf!« Während sie redete, bohrten sich ihre Fingernägel in Blackdawns Handrücken. »Er weiß inzwischen, dass er mich nicht haben kann! Er wird…«
    Plötzlich brach sie ab. Ihre Augenlider flatterten. Sie begann heftig zu zittern. Ihr Blick irrte über Blackdawns Gesicht, glitt langsam nach unten und verharrte auf ihrem gewölbten Bauch. »Er züchtet Gedankenmeister!«
    Die Stimme der Großen Marsha schwoll zu einem hässlichen Krächzen an. »Verstehst du?! Kleine Gedankenmeister!« Schließlich brach sie in schrilles Gelächter aus. »Kleine Gedankenmeister…!« Es war das Gelächter einer Irrsinnigen.
    Angewidert riss Blackdawn ihre Hand aus der Umklammerung und verließ wortlos die Höhle. Sie lief entlang der Felsen, bis sich rechts von ihr ein schmaler Durchgang öffnete. Atemlos blieb sie stehen. Immer noch glaubte sie das irre Gelächter ihrer Mutter hören zu können.
    Sie ist wahnsinnig!
    Zögernd öffnete sie ihre Hand, um zu sehen, was die Warqueen ihr zugesteckt hatte. Ungläubig starrte sie auf die goldene Kette mit dem Kreuz der Großen Marsha.
    Seit Jahrhunderten wurde es von der sterbenden Magica der Reddoas an deren Nachfolgerin weitergereicht.
    Was hatte das zu bedeuten? Wollte sie sterben? Oder hatten die Geister sie ihren Tod sehen lassen?
    ***
    Wie aus dem Nichts tauchte der Vogel zwischen Büschen auf. Ein blau gefiedertes Vieh mit nacktem roten

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