187 - Angriff der Anangu
allmählich wieder zu Kräften kam. Es roch nach Feuer. Die Anangu schienen nun tatsächlich das in Angriff zu nehmen, was er schon lange erwartet hatte: ihn auszuräuchern.
Höchste Zeit, den Ausbruch zu wagen. Er packte den Kombacter und richtete sich auf den Knien auf. Wo standen die anderen Warane? Welche Stelle war am günstigsten für den Durchbruch?
Auf einmal raschelte das Unterholz rings um den Eukalyptusbaum, unter dem er sich verkrochen hatte.
Matt spähte ins Gehölz. Die Warane zogen sich zurück, und mit ihnen die Anangu. Na klar, sie waren im Begriff, die Büsche rund um den Baum zu entzünden. Das Rascheln und Stampfen entfernte sich rasch. Matthew Drax gestattete sich keine Sekunde des Zögerns mehr.
Instinktiv wählte er die Stelle für den Durchbruch und kroch ins Unterholz.
Rascheln und Schritte kamen wieder näher. Matt blieb stehen und lauschte. Ein schwaches Rascheln diesmal nur, und die Schritte eines Einzelnen.
»Commanderdrax?« Sie riefen ihn bei seinem Namen!
Ein Trick? Der Mann aus der Vergangenheit hob den Kombacter und legte den Finger auf den Auslöser.
»Commanderdrax? Wir haben die Belagerung aufgehoben! Hörst du mich?« Matt traute seinen Ohren nicht. Da kannte jemand nicht nur seinen Namen, sondern sprach ihn auch noch in gebrochenem Englisch an. Er ging in die Hocke und spähte nach allen Seiten.
Etwa zehn Schritte vor ihm bog jemand einen Busch auseinander.
Ein kräftig gebauter Mann mit bronzefarbener Haut und langem Kraushaar. Er stieg über den Busch und hob dann beide Hände, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war.
»Was willst du, verfluchter Mörder?« Matthew Drax richtete seinen Kombacter auf den Burschen.
»Ich bin Daagson, der Erste Wächter des Uluru. Schleudere keinen Blitz auf mich, ich habe dir ein Angebot zu machen!«
»Es wäre ein zu schöner Tod für dich, Mistkerl! Eine Ewigkeit in der Hölle glühen, das ist es, was du verdient hast! Was willst du von mir?«
»Du suchst den Weg zum Uluru.« Der große Krieger vor dem Busch nahm die Hände herunter. »Du hoffst eine bestimmte Gedankenmeisterin dort zu treffen. Wir bringen dich hin, und wir führen dich zu dieser Frau.«
Matts Augen wurden schmal. Er ließ den Kombacter sinken und richtete sich langsam auf. »Habe ich richtig gehört? Du willst mich zum brennenden Felsen führen?«
»Ich hätte dich lieber getötet«, sagte der andere ohne seine Stimme zu heben und ohne mit der Wimper zu zucken. »Doch auf mich kommt es nicht an. Es ist SEIN Wille, dass wir dich als freien Mann zum Uluru bringen, zu IHM.«
»Du sprichst in Rätseln, Mistkerl!«, zischte Matthew Drax. »Von wem redest du?«
»Von IHM, der unter dem Felsen lebt«, sagte Daagson.
»Von meinem Herrn, dem Ahnen.«
ENDE
[1] Siehe Maddrax Nr. 180 »Die Enkel der Astronauten«
[2] Siehe Maddrax Nr. 182 »Im Dorf der Telepathen«
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