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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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    Ich heiße Tarl Cabot. Mein Nachname leitet sich ange b lich von dem italienischen Namen Caboto her, doch ich wüßte nicht, daß da eine Verbindung bestünde, zumal unsere Familie – einfache Kaufleute in Bristol – stets mit heller Hautfarbe und ungebändigtem grellrotem Haar gesegnet war. Auch mein Vorname ist ungewöh n lich und hat mir besonders in der Schulzeit oft zu scha f fen g e macht. Er wurde mir von meinem Vater gegeben, der aus meinem Leben verschwand, als ich noch sehr jung war. Ich hielt ihn für tot, bis ich fast zwanzig Jahre nach se i nem Verschwinden eine seltsame Botschaft von ihm erhielt. Meine Mutter war etwa zur Zeit meiner Einschulung g e storben. Biographische Details sind stets langweilig zu lesen; ich will mich daher auf die Beme r kung beschränken, daß ich ein kluges Kind war, zie m lich groß für mein Alter, und von einer Tante erzogen wurde, die mir alles gab, was sich ein Kind wünschen konnte – a u ßer Liebe.
    Auch die Universität Oxford brachte ich mit Anstand hinter mich und fand mich schließlich, angemessen g e bildet, auf der Schwelle des Lebens – mit der Erkenn t nis, daß ich mich nicht so ohne weiteres in die Welt würde einfügen können, von der die Bücher sprachen. Da ich mit englischer Geschichte einigermaßen z u rechtgekommen war, bewarb ich mich bei mehreren kleinen amerikanischen Colleges um einen Platz als Geschicht s lehrer. Meine Oxford-Professoren waren so freundlich, die etwas übertriebene Schilderung meines Ausbildungsstands mit Empfehlungsschreiben zu b e stätigen, und so fand sich schließlich ein kleines, lib e rales College in New Hampshire, das in Verhandlu n gen trat.
    Ich war sicher, daß man drüben der Wahrheit bald auf die Spur kommen würde, aber zunächst hatte ich freie Passage nach Amerika und eine Ste l lung, die mindestens ein Jahr dauern würde. Diesen Umstand fand ich sehr angenehm, wenn ich auch den Verdacht nicht los wurde, daß ich im wesentlichen als exotisches Element eing e stellt worden war; gewiß hatte es andere amerikanische Bewerber gegeben, die mir an Gelehrsamkeit und Em p fehlungen weit überlegen waren – bis auf den klaren br i tischen Akzent.
    Amerika gefiel mir sehr, obwohl ich im ersten Sem e ster angespannt arbeiten mußte, um meinen Studenten weni g stens um eine Nasenlänge voraus zu sein. Ich machte die enttäuschende Entdeckung, daß man als En g länder nicht automatisch auch eine Autorität auf dem Gebiet der en g lischen Geschichte ist. Zum Glück wußte mein Vorgesetzter, ein milder bebrillter Mann, noch w e niger über das Thema als ich – oder ließ mich zumindest in dem Glauben.
    Die Weihnachtsferien waren mir eine große Hilfe – ich wollte die Zeit nutzen, meine Führung vor den Studenten noch etwas auszubauen. Aber nach all den Arbeiten, Pr ü fungen und Beurteilungen des e r sten Semesters überkam mich das unwiderstehliche Verlangen, das britische E m pire links liegen zu la s sen und mich einmal auszutoben; ich wollte einen Campingausflug in die nahegelegenen White Mountains machen.
    Ich borgte mir eine Campingausrüstung von einem der wenigen Freunde, die ich am College gewonnen hatte, und ließ mich von ihm in die Berge fahren. Wir verei n barten, daß er mich genau in drei Tagen an der gleichen Stelle wieder abholen sollte. Als erstes überprüfte ich meinen Kompaß, als wüßte ich genau, was mir bevo r stand, und kurz darauf war ich in den Wäldern unte r wegs. Ich hatte keine Angst vor der Begegnung mit der Natur – ich war eher angenehm berührt, mit mir selbst, den grünen Kiefern und den Schneefeldern allein zu sein.
    Zwei Stunden war ich unterwegs, ehe mir das Bündel auf meinem Rücken zu schwer wurde. Ich nahm eine ka l te Mahlzeit zu mir und stieß kurz darauf noch tiefer in die Berge vor.
    Gegen Abend legte ich mein Bündel bei einem Felspl a teau ab und begann Feuerholz zu sammeln. Ich hatte mich einige Meter von meinem provisorischen Lager en t fernt, als ich verblüfft stehenblieb. In der Dunkelheit zu meiner Linken strahlte etwas einen ruhigen, blauen Schimmer aus. Ich näherte mich vorsichtig dem Objekt. Es schien sich um e i nen rechteckigen Metallumschlag zu handeln, kaum größer als ein gewöhnlicher Brief. Die Haare sta n den mir zu Berge, meine Augen weiteten sich. Auf dem Umschlag standen in veralteten englischen Le t tern zwei Worte – mein Name, Tarl Cabot.
    Das war natürlich ein Witz. Irgendwie war mir mein Freund gefolgt und versteckte sich jetzt in

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