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1870 - Operation Wunderkerze

Titel: 1870 - Operation Wunderkerze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich alle Unterlagen über den Philosophen noch vor dem Eintreffen der Cameloter hatte beschaffen wollen.
    Das war ein fataler Leichtsinn gewesen, wie sich bald herausstellte.
    Die Haluter hatten sich in einer der ausgebrannten Wachstationen eingerichtet. Die ESCORT legte dort an, einige Leute gingen an Bord der Station und blieben dort. Sie reagierten auf keinen der Rückzugsbefehle.
    Als sich Cistolo Khan mit der Mannschaft der ESCORT in Verbindung setzte, wurde ihm nur widerwillig geantwortet ...
    „Laß mich raten", fiel Atlan dem LFT-Kommissar ins Wort. „Die Leute sind in den Bann des Philosophen geraten und haben zu kritzeln begonnen."
    „Inzwischen haben sie bereits den Kreis entdeckt und sind für nichts anderes mehr zu gebrauchen", ergänzte Cistolo Khan. „Ich weiß, ich habe mich in meinem Ehrgeiz idiotisch verhalten. Aber um den Philosophen dingfest zu machen, brauche ich die Unterlagen der Haluter. Und die befinden sich auf ihrem Stützpunkt. Wir haben alles versucht, aber der Philosoph ist nicht zu orten. Jetzt können nur noch Zellaktivatorträger helfen, die gegen die Suggestionen des Philosophen immun sind."
    „Myles und ich werden in die Bresche springen", sagte Atlan. Er konnte sich jedoch nicht verkneifen hinzuzufügen: „Die Cameloter haben aber etwas bei dir gut; Cistolo."
     
    *
     
    Atlan und Myles Kantor entschlossen sich, mit einem Shift die Station der Haluter anzufliegen. Weder Rhon Tamush noch Calaber Hym reagierten auf ihr Ersuchen, sie an Bord kommen zu lassen. Darum mußten die Aktivatorträger das Schott der Luftschleuse gewaltsam von außen öffnen.
    Das Innere der Station stand im krassen Gegensatz zur äußeren Erscheinung des umgebauten Wachforts.
    Machte die Station von außen den Eindruck eines notdürftig zusammengeflickten Objekts, so entsprach die Innenausstattung dem neuesten Stand der Technik. Myles Kantor pfiff anerkennend durch die Zähne.
    Auf ihrem Weg begegneten sie zweimal Terranern in Raumanzügen. Der eine stellte kreisförmige Gebilde pantomimisch dar, der andere sammelte um sich alle möglichen Gegenstände, die nicht niet- und nagelfest waren, und machte daraus Skulpturen, die ausschließlich aus ineinander verschlungenen Ringen bestanden.
    Sie ignorierten die Beeinflußten, wurden ihrerseits ebenso wenig beachtet. Schließlich kamen sie in die Zentrale mit den beiden Halutern. Zwischen beiden bestand ein großer Altersunterschied, der für Atlans geschultes Auge offensichtlich war. Während Myles sich zum Syntron begab, wandte sich Atlan an den jüngeren.
    „Sind Sie Rhon Tamush?" erkundigte er sich höflich.
    Zu Atlans Überraschung wandte der Haluter den mächtigen Schädel und sagte mit verhaltener, aber in Atlans Ohren immer noch dröhnender Stimme zu ihm herunter: „Pst! Störe meine Kreise nicht! Und nicht abschauen! Du maßt das Rätsel selbst lösen, Fremder."
    Nichts konnte des Haluters Desorientierung besser dokumentieren als die Anwendung dieser vertraulichen Anrede.
    „Aber du bist Rhon Tamush?"
    „Ob ich oder ein anderer, das ist ohne jede Bedeutung", redete der Haluter vor sich hin.
    Die drei Augen hatte er wieder konzentriert auf das Sensor-Pult vor sich gerichtet, auf das er mit je einem Finger aller vier Arme Bögen zeichnete, die er anschließend zu Kreisen schloß.
    „Die Lehren des Philosophen Ideyde sind für jeden gleich", sagte der Riese. „Lausche ihnen, und du wirst neue Lebensinhalte erfahren."
    Der Haluter lachte plötzlich und richtete seine drei Augen dabei wieder auf Atlan.
    „Weißt du, Fremder, ich müßte das nicht tun. Ich werde zu nichts gezwungen. Mein Planhirn könnte sich jedem Zwang widersetzen. Aber ich habe mein Planhirn freiwillig den Lehren Ideydes geöffnet. Und du ..."
    „Ich hab’s", meldete Myles Kantor. „Laß uns raschest wieder von hier verschwinden."
    Atlan war froh, daß er sich dem Haluter entziehen konnte. Sie kehrten zum Shift zurück und verließen schleunigst die Station. Myles kam mit’ Atlan an Bord der RICO. Von hier übermittelten sie die Koordinaten für die Bahn, die der Philosoph mit seiner Hyperraumblase durchwanderte.
    „Ideyde, so heißt der Philosoph, durchwandert insgesamt vierzehn Stationen", erklärte Myles Kantor dazu, „bevor er wieder zu seinem Ausgangspunkt zurückkehrt und sich sein Weg exakt wiederholt. Die Herreach brauchen diese Route nur nachzuvollziehen, dann haben sie ihn. Glaubst du, daß sie dazu in der Lage sind, Cistolo?"
    „Wenn Brr Tsinga es versteht, sie

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