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1870 - Operation Wunderkerze

Titel: 1870 - Operation Wunderkerze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hymos?" sagte Rhon Tamush.
    „Ich kenne die Berichte über die Philosophensphären, Tamushos."
    „Dann wissen Sie auch, was ich zu tun gedenke", sagte Rhon Tamush mit plötzlich entflammtem Eifer.
    In seiner Aufregung fuchtelte er mit den Handlungsarmen; es sah aus, als male er sinnlose Zeichen in die Luft. „Nach der Erforschung von Amagorta ist das Einfangen eines Philosophen der Goedda die zweitgrößte Herausforderung."
    „Ich fürchte, dieser Herausforderung sind wir beide nicht gewachsen, Tamushos."
    Der alte Haluter schien sich dessen sehr wohl bewußt. Aber stur, wie er war, versuchte er, seinen Standpunkt zu behaupten. Schließlich maßte er sich jedoch den Argumenten des Jüngeren beugen.
    „Sie meinen also, wir sollen uns erniedrigen und die degenerierten Terraner verständigen", seufzte er zerknirscht, während er ein Hologramm aus Linien und Kurven malte.
    „Wir haben leider keine Wahl, teurer Tamushos", sagte Calaber Hym bedauernd.
    Er empfand in diesem Moment Mitleid mit seinem einstigen Lehrmeister. Er hätte ihm diesen Triumph so sehr gegönnt. Aber sie besaßen nicht die technischen Mittel, um den Philosophen dingfest zu machen.
    Bis die Verstärkung eintraf, vertrieb sich auch Calaber Hym die Zeit mit Kritzeln. Das verkürzte die Wartezeit und entspannte.
     
    *
     
    Es war wie Raserei. Mit nichts vergleichbar, was sie bisher je erfahren hatten.
    Sei es in diesem oder einem anderen Leben.
    Sie wußten, was zu tun war, und sie versuchten es. Immer wieder. Aber jedesmal, wenn sie die vereinende Umarmung vornahmen, wurde das zu einem rasenden Tanz. Sie wirbelten einander um eine gemeinsame Achse und kreiselten durchs All.
    Sie verhielten sich wie zwei gleichgepolte Körper.
    Sie waren von unerschöpflicher Kraft erfüllt, gespeist aus einer mächtigen, unversiegbaren Quelle. Aber Ideyde und Jenseitsideyde wußten, daß ihnen diese Kraft zum Verhängnis werden würde, wenn sie sie nicht meistern konnten.
    Dieser mächtige Kraftquell hatte auf eine gewisse Weise etwas Vertrautes. Es war nichts, was der Philosoph schon einmal an sich selbst erfahren hätte. Nicht in diesem Leben und auch nicht in einem der vorangegangenen. Nein, als Philosoph hatte Ideyde nichts Ähnliches kennengelernt.
    Aber vielleicht als Kleine Mutter Ideyde. Damals in den Anfängen in Suuvar, als alles begonnen hatte und die Geburtsstunde der Goedda schlug, in die die Kleine Mutter Ideyde eingegangen war ...
    Die Raserei ging weiter. Ideyde und Jenseitsideyde konnten gar nicht anders, als dem Lauf der verschiedenen Kraftfeldlinien zu folgen. Sie tankten unglaubliche Kräfte, waren jedoch gezwungen, die Kräfte auf die eine und einzige Weise zu entladen, die ihnen ein Ventil bot. Nämlich den unsichtbaren Linien zu folgen, die wie die Wellen eines Meeres durch den Hyperraum wogten.
    Sie glitten schwungvoll entlang dieser Wellenberge, schwangen sich zu den Talsohlen hinab, schlugen Haken hierhin und Bögen dorthin. Sie wirbelten durch die Strudel, ließen sich hinabziehen, nur um andernorts wieder nach oben zu tauchen - und kamen doch immer wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurück, wo die wilde Fahrt von neuem begann.
    Und dabei rotierten sie unablässig um einen gemeinsamen Mittelpunkt. Sie waren so mit Energie vollgetankt, daß sie meinten, platzen zu müssen. Hätten sie auch nur für einen Moment geruht, sie hätten sich wohl tatsächlich zu überdimensionalen Gebilden aus Hyperenergie aufgebläht und wären irgendwann geplatzt.
    Was war an diesem mörderischen, fremden Ort so Vertrautes, daß sie sich auf eine gewisse selbstquälerische Weise dennoch heimelig fühlten?
    Ideyde und Jenseitsideyde konnten es nicht sagen.
    Aber sie mußten den Gesetzen dieses Ortes gehorchen.
    Sie konnten nicht anders.
    Und weiter, weiter, immer weiter ging die wilde Hetzjagd ohne Ende ...
     
    4.
     
    Als Atlan die Nachricht von Cistolo Khan erhielt, mußte er als erstes an Bré Tsinga denken. Das würde der Kosmopsychologin gefallen. Aber zuerst verständigte er Myles Kantor und verriet seine Absicht, sich mit der RICO der LFT-Flotte anzuschließen.
    „Ich komme mit der ENZA mit!" entschloß sich Myles Kantor spontan.
    Atlan wurde von der Nachricht überrascht, daß Dao-Lin-H’ay inzwischen nach Camelot geflogen war, um sich um Ronald Tekener zu kümmern; sie fiel also aus. Homer G. Adams wollte zuerst nicht einsehen, daß er mit der übrigen GILGAMESCH im Solsystem zurückbleiben sollte. Aber dem Argument, daß ein Positionswechsel dieses

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