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1875 - Der Friede von Plantagoo

Titel: 1875 - Der Friede von Plantagoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Galornen haben sich vor langer Zeit zu Herren von Plantagoo aufgeschwungen. Der Friede von Plantagoo war ihr Werk. Dafür verdienen sie Dank - aber auch Kritik. In einer Galaxis den Frieden zu schaffen und zu erhalten scheint mir eine gigantische Leistung zu sein, die nicht hoch genug bewertet werden kann. Der Weg der Galornen, den Frieden zu erhalten, ist jedoch inhuman und schafft in manchen Fällen mehr Leid als Glück. Die innere Natur der Völker wird unterdrückt. Wirklicher Friede kann immer nur durch bessere Einsicht geschaffen werden, niemals durch Zwang. Das Shifting, wie es die Galornen seit Urzeiten praktizieren, ist nur scheinbar eine gemäßigte Waffe. In Wahrheit handelt es sich um einen Angriff auf die Würde des Individuums, der meinen tiefen Abscheu erregt."
    Jedes meiner Worte traf die versammelten Galornen wie ein Hieb. Ich konnte es ihnen nicht ersparen.
    Sie hatten sich in die Verantwortung gedrängt und mußten die Folgen tragen.
    „Wir wollen nicht vergessen", erklärte ich, „daß die Drachen von einer unbekannten Macht manipuliert wurden. Ein Feind aus dem Dunkel hat die Schwächen des Systems aufgedeckt. Eine galaktische Ordnung, die allein durch die Sabotage von vier Drachen zerstört werden kann, muß sinnlos sein. Was geschehen ist, war nicht die Absicht der Galornen. Ein Volk von wirklicher Größe sollte jedoch bereit sein, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Ich fordere euch alle auf - im speziellen dich, Kaif Chiriatha! -, eine gerechtere Ordnung zu schaffen. Eine Ordnung, die den Herausforderungen der Zukunft standhält. Im Interesse aller raumfahrenden Völker von Plantagoo." Mit diesen Worten beendete ich meine Rede.
    Kaif Chiriatha und ihre Vertrauten zogen sich zurück. Wir blieben sitzen, während sie über die Zukunft berieten.
     
    *
     
    Die Galornen fingen an, nervös mit den Füßen zu scharren, als die designierte Nachfolgerin des zweiten Boten von Thoregon in den Kreis zurückkehrte. Aber keiner gab einen Laut von sich. Keine Zwischenrufe, kein Gemurmel, nur dieses bedrückte Schweigen, das mehr Aussagekraft besaß als alle Worte.
    Ich sah Chiriatha an, daß eine Entscheidung gefallen war, und ich fühlte, daß sie es sich nicht leichtgemacht hatte.
    Die Galornin blieb stehen und schaute mit großen Augen auf uns herab. Sie sprach mit lauter Stimme, in tonlos artikuliertem Goo-Standard: „Mein Volk steht tief in der Schuld der Menschen und der Zentrifaal. Die Galornen werden diese Schuld niemals wiedergutmachen können, in zehntausend Jahren nicht. Ich empfinde eine Scham, die ich mit Worten nicht ausdrücken kann. Mit meinen Händen habe ich mehr Unglück verursacht als die Generationen vor mir zusammen. Fragt in ferner Zukunft ein beliebiges Mitglied meines Volkes, was in den blutigen Tagen von Plantagoo geschehen ist, und es wird sich erinnern. Die Galornen sind kein Volk, das vergißt. Sie weichen auch ihrer Schuld nicht aus. Sie tragen die volle Verantwortung."
    Ich spürte die unendliche Bitterkeit, die in ihren Worten lag. Das Rad der Zeit ließ sich nicht rückwärts drehen.
    „Und doch", erklärte sie schmerzvoll, „gibt es etwas, das über unserer Schuld steht. Wir Galornen dürfen nicht eigennützig handeln. Mein Volk hat nicht das Recht, seine Schuld abzutragen. Unsere Bestimmung ist, in Plantagoo Frieden zu schaffen. Dieser Bestimmung müssen wir als allererstes gerecht werden, weil wir die einzigen sind, die dazu die nötigen Machtmittel besitzen."
    Sie machte eine Pause und ließ die Worte wirken.
    „Moment mal!" platzte Bully dazwischen. Der Dicke neben mir bekam plötzlich einen roten Kopf. Ich hörte aus seinen Worten einen glühenden Zorn heraus. „Heißt das etwa, ihr wollt euch drücken? Das kann nicht wahr sein, Kaif Chiriatha!", Die Galornin duckte sich.
    Ich hoffte verzweifelt, sie möge nur eine unglückliche Formulierung gewählt haben; doch ihr Verhalten bewies mir, daß dem nicht so war.
    Kaif Chiriatha antwortete mit zitternder Stimme: „Die Galornen werden die Forderung, die A-Caliform stellte, nicht erfüllen. Sosehr ich persönliches Verständnis hege; es ist uns nicht möglich, in unserer Galaxis eine Insel des Krieges zu tolerieren. Die Zentrifaal werden von heute an wieder mit dem Shifting leben müssen.
    So wie in der Vergangenheit ... Es sei denn, sie halten die Gebote des Friedens ein. Wir haben in den vergangenen Tagen sehen müssen, welches verderbliche Potential nach wie vor in den Todesengeln von Plantagoo

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