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1875 - Der Friede von Plantagoo

Titel: 1875 - Der Friede von Plantagoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich benötige ein Tätigkeitsprotokoll des automatischen Medosystems."
    Der Computer ließ an der Innenseite meines Helms eine Fülle von Schriftzeichen erscheinen. Ich identifizierte kreislaufstützende Medikamente, krampflösende Substanzen der härtesten Sorte, außerdem ein Mittel, das bei tödlichen Verletzungen zur Reanimation verwendet wurde.
    Mein Herz hatte insgesamt siebenmal stillgestanden, bevor das Schlafmittel in den Kreislauf gelangt war. Anschließend hatte der Medo mich mit Infusionen vollgepumpt. Die chemischmedizinischen Vorräte des Anzugs waren erschöpft.
    Ich stand in der Kaverne des Drachen von Helter Baaken. Soweit ich auf einen Blick überschauen konnte, gab es keine Opfer. A-Califorms Leute hockten überall verteilt auf dem Brettergerüst, das den Drachenhort erfüllte.
    Ganz hinten, zwischen T-Legiaw und dem etwas kleineren E-Kajwan, lag ein nichtzentrifaalischer Körper. Im ersten Moment dachte ich, es handele sich um Foremon. Dann erkannte ich die Unterschiede in der Körpermaserung. Es war nicht der Wächter von Galorn, sondern ein Artgenosse.
    Adlaten ließen sich anhand ihrer Exoskelette einigermaßen auseinanderhalten. Dieser hier besaß eine etwas dunklere Färbung mit starken Kontrasten.
    Und noch etwas erkannte ich trotz der düsteren roten Beleuchtung: An Hunderten, vielleicht an Tausenden von Stellen war das Exoskelett zerfetzt. Der Adlat war tot. Augenblicklich mußte ich an G-Dreisden denken, den ZentrifaalLeichnam aus dem Drachen von Galorn. Beide Wesen waren offenbar auf dieselbe Art gestorben.
    T-Legiaw deutete meinen Blick richtig. „Wir haben ihn unten in der Kaverne gefunden", berichtete der ehemalige Steuereinnehmer. „Er war natürlich lange tot."
    „Und damit", ergänzte A-Caliform neben mir, „haben wir den Beweis. Alle Drachen wurden auf dieselbe Weise sabotiert. Ich bin sicher, unsere Leute werden auf Pondor und Bushtam ebenfalls Leichen finden."
    „Anzunehmen", gab ich zurück.
    Pondor, Bushtam - genau die richtigen Stichworte. Hier unten im Drachenschacht konnten wir nicht herausfinden, was geschehen war.
    Genausowenig konnten wir jedoch den Schacht verlassen. Ich ging davon aus, daß die Galornen immer noch aggressiv waren. Sie merkten sicherlich, daß die Strahlung nachgelassen hatte - wie hätte es ihnen entgehen sollen! - ,aber es würde eine Weile dauern, bis ihre Angriffslust vollständig geschwunden war.
    Wenn es denn passierte.
    Jemand von Kaif Chiriathas Intelligenz würde zweifellos die richtigen Schlüsse ziehen. Die Kriegsherrin der Galornen konnte sich ausrechnen, daß sich jemand im Inneren der Kaverne befand. Jemand, der den Drachen stillgelegt hatte. Wir mußten damit rechnen, daß man uns holen kam.
    „Wie lange wollen wir warten?" fragte A-Caliform.
    „Ich schlage fünf Tage vor", sagte ich.
    „Das ist lange."
    „Hast du ein Gegenargument’?"
    „Nein. Also fünf Tage, Perry Rhodan."
    Der erste Tag war bereits halb vergangen. Am Ende des zweiten hatte ich jeden Quadratzentimeter Wand mehrfach untersucht, aus purer Langeweile. Frische Gensubstanz hatte die alte, abgestorbene zu mehr als achtzig Prozent gefressen. Den Tasch-Ter-Man, unseren Helfern aus dem fernen Gronen-System, gebührte großes Lob.
    Zu Beginn des dritten Tages wurde ich aus leichtem Schlaf gerissen. T-Legiaw rüttelte an meiner Schulter.
    „Aufwachen, Rhodan", flüsterte der Zentrifaal.
    Er sah mich gar nicht an. Seine Blickleiste war zur einzigen Leiter gerichtet, die nach oben führte, aus der Kaverne hinaus.
    „Wir hören Geräusche. Jemand ist über uns."
    Ich sprang lautlos auf. An der Leiter warteten A-Caliform, K-Fordes und E-Emergen. Der Rest wartete im Hintergrund ab. Alle drei hatten ihre Thermostrahler gezogen.
    „Waffen weg!" forderte ich. „Wer immer da kommt, Gegenwehr ist völlig sinnnlos."
    Sie steckten ihre Strahler in die Taschen zurück.
    Das Geräusch wurde lauter. Ich hörte es nun ebenfalls, mit dem Schallverstärker meines SERUNS.
    Oberhalb der Kaverne wurde soeben die Klappe geöffnet, dann bewegte sich mindestens eine Gestalt die Leiter herunter. Polternde Geräusche ertönten, außerdem etwas, das für meine Ohren wie ein unbeherrschter Fluch klang.
    Mein Herz klopfte. Wir konnten nur hoffen, daß es kein aggressiver Galorne war.
    Ein Scheinwerferkegel tauchte mich plötzlich in grelles Licht. Geblendet schloß ich die Augen, bis sich automatisch ein Filter vor die Helmscheibe legte.
    „Perry? Bist du das?"
    Ich erkannte die Stimme,

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